Soft Skills entscheiden über Führungsqualität
Viele Führungskräfte sind unfähig, eine positive Beziehung zu ihren Mitarbeitern aufzubauen. Das wirkt sich negativ auf den Unternehmenserfolg aus. Ein neuer Ansatz: Emotionale Intelligenz kann man mit pferdegestützten Führungsseminaren trainieren. In Führungskräfteseminaren mit Pferden können Manager ihre Sozialkompetenz trainieren und sich emotionale Intelligenz aneignen. In manchen Unternehmen sind Coachings mit Pferden mittlerweile fester Bestandteil der Führungskräfteentwicklung.
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Mit seinem Bestseller „Emotionale Intelligenz" (Buch: EQ. Emotionale Intelligenz) hat Daniel Goleman vor rund 10 Jahren erstmals den Einfluss der so genannten Soft Skills, also der weichen Faktoren, auf die Mitarbeiterführung thematisiert.
Die Erkenntnis, dass das Leistungsvermögen eines Managers nicht nur von der messbaren Intelligenz abhängt, sondern dass Sozialkompetenz ein ebenso wesentlicher Erfolgsfaktor ist, sorgte bei vielen Unternehmenslenkern für große Aufregung. Heute sind sich die Experten einig:
Emotionale Intelligenz ist eine Führungskompetenz ohne die kein Manager erfolgreich ist.
Die gute Nachricht dabei ist: Man kann sein Gehirn trainieren und seine Sozialkompetenz tatsächlich verbessern.
Pferde sind perfekte Managertrainer, weil sie ihr Gegenüber spiegeln ohne zu werten.
Bild: dellian consulting
Eine hervorragende Unterstützung bei diesem Training bieten Seminare mit Pferden,denn evolutionsbedingt spiegeln Pferde unverzüglich, ob der Trainingspartner gerade emotional intelligent und motivierend auf sie wirkt oder nicht. Deshalb gibt es bereits Unternehmen, bei denen das Coaching mit Pferden fester Bestandteil der Führungskräfteentwicklung ist. „Pferde berühren unsere Seminarteilnehmer auf einer emotionalen Ebene, die wir menschlichen Trainer kaum erreichen können" sagt Margit Dellian, Gründerin und Geschäftsführerin von equi-com® (www.equi-com.de), einem der führenden Anbieter von Führungskräftetrainings mit Pferden in Deutschland.
Pferdegestützte Führungsseminare machen emotionale Intelligenz und authentische Führung erlebbar.
Bild: dellian consulting
Neueste Ergebnisse aus der Hirnforschung beweisen großen Einfluss der Soft Skills
Seit es die Diskussion um emotionale Intelligenz gibt, haben sich Führungsexperten mit Gehirnforschern zusammengetan: Da Kommunikation und Interaktion maßgeblich für den Erfolg einer Führungskraft sind, fanden sie heraus, was eine gute Führungskraft kennzeichnet und was im Gehirn chemisch-physikalisch abläuft, wenn diese mit anderen Menschen interagiert. In ihrem Beitrag „Social Intelligence and the Biology of Leadership" fassten Daniel Goleman und Richard Boyatzis im Magazin Harvard Business Review von 2008 ihre Ergebnisse zusammen:
- Erfolgreiche Führungskräfte können sich besonders gut in ihre Mitarbeiter hineinversetzen. Dadurch schaffen sie es auf emotionaler Basis deren Gehirne zu beeinflussen und positive Gefühle und Einstellungen zu verstärken. Das heißt, der Mitarbeiter unterstützt die Ziele und Aktivitäten seines Chefs gerne und freiwillig.
- Umgekehrt lassen sich Mitarbeiter von Stimmung und Verhalten ihres Vorgesetzen unbewusst anstecken – im guten wie im schlechten Sinn. Ein positiv gestimmter, ausgeglichener Chef, der oft lacht und einen lockeren Umgangston mit seinen Mitarbeitern pflegt, verbessert die Stimmung im Team.
Wenn er dann noch klar kommunizieren, Ziele und Aufgaben positiv und verständlich vermitteln kann und ein wertschätzendes Feedback gibt, stimmt auch die Leistung.
Emotionale Intelligenz ist nicht theoretisch lernbar, sie muss erlebt werden
Soziales und effizientes Führungsverhalten ist aber in der Theorie schlecht vermittelbar, die Elemente emotionaler Intelligenz wie
- Selbstbewusstsein
- Selbstmotivation
- Selbststeuerung
- Sozialkompetenz
- Empathie
lassen sich kaum authentisch im Seminarraum oder in Rollenspielen mit anderen Seminarteilnehmern trainieren. Deshalb bekommen Führungskräftetrainings mit Pferden zunehmend Aufmerksamkeit in europäischen Chefetagen. „Gerade bei Führungskräften aus einem technischen Umfeld kommen die Trainings mit den Pferden sehr gut an" bestätigt Margit Dellian, die selbst aus einem Familienunternehmen stammt. „Natürlich haben leitende Ingenieure oder Geschäftsführer oft erste Berührungsängste, wenn es darum geht, die Pferde über die eigene Körpersprache zu führen. Sehr schnell begreifen sie aber wie einfach es ist, wenn sie eine gute Atmosphäre ausstrahlen, klar und authentisch kommunizieren, den Vierbeinern Wertschätzung entgegenbringen und sie motivieren – denn Pferde reagieren genauso wie die Mitarbeiter in einem Team. Der Unterschied: Pferde geben ihrem Trainingspartner ein sofortiges, direktes und ehrliches Feedback, ohne Rücksicht auf Titel und Hierarchiestufe."
Automobilentwickler lernen von Pferden
„Was lernt der Boss vom Ross" – dieser Fragen gingen im Jahr 2014 40 Führungskräfte der csi entwicklungstechnik GmbH, einem Dienstleister, der fast alle deutschen Premiumautomarken zu seinen Kunden zählt, nach. In einem 2-tägigen Workshop konnten die Geschäftsführer, Team- und Entwicklungsleiter in der praktischen Arbeit mit Pferden erleben, welche Fähigkeiten ein Chef haben muss, um von seinen Mitarbeitern akzeptiert zu werden.
Im Umgang mit Pferden lernen Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte, dass Druck Gewalt, Bedrohung oder Einschüchtern keine adäquaten Führungsinstrumente sind. Pferde zollen nur dem Chef Respekt, der selbst authentisch und überzeugend auftritt und der für eine vertrauensvolle Arbeitsumgebung sorgt. Sie brauchen eine klare Anweisung und ein nachvollziehbares Ziel. Weitere wichtige Managementfähigkeiten wie Einfühlungsvermögen und Empathie lassen sich ebenfalls durch das Beobachten der Pferde und ihrer Reaktionen schulen. Pferde sind optimale Führungskräftetrainer, da sie zum einen imposant und respekteinflößend und zum anderen den Menschen sehr ähnlich sind, wenn es um Sozial- und Rangordnungsverhalten geht. Ihr Feedback kommt sofort und ist ehrlich, ohne Rücksicht auf Titel und Hierarchiestufe des Trainingspartners. „Es war verblüffend, wie plakativ uns die Vierbeiner gezeigt haben, wie wichtig unser eigenes Auftreten und unsere Funktion als Vorbild ist" sagt Mathias Leixner, Leiter Entwicklung am Unternehmensstandort Neckarsulm. „Für mich war dies ein sehr eindrucksvolles und nachhaltiges Führungskräfteseminar."
Auch Dr. John Erpenbeck, Professor an der Steinbeis University, Berlin und Herrenberg und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft berufliche Weiterbildungsforschung (ABWF), sieht im Training mit Pferden eine ideale Verbindung zwischen Führungstheorie und Managementpraxis im Unternehmen: „Pferde können nicht sprechen und nicht diskursiv denken. Aber auf der Ebene emotionaler Intelligenz sind sie uns vermutlich überlegen. Sie fühlen Führungsschwächen und honorieren eine starke Führung durch vertrauensvolle Zuneigung. In der heutigen Zeit, worin Intuition und „Bauchentscheidungen" zu unerlässlichen Mitteln werden, um die Komplexität wirtschaftlicher und politischer Widersprüche zu bewältigen, etabliert sich hier eine perspektivreiche Allianz" meint der Experte für Lernkultur und Kompetenzentwicklung.
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