Sprachliche Weiterbildung von Mitarbeitenden
Tiefgehende Sprachkenntnisse werden in der digital vernetzten Welt immer wichtiger. Handelsbeziehungen verlagern sich mehr und mehr in anderssprachige Staaten, Kunden aus ganz Europa bestellen Waren direkt beim Hersteller in Deutschland. Die am meisten verbreitete Sprache in Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist nach wie vor Englisch.
Bereits im Studium kommen viele Studierende mit englischem Fachvokabular in Kontakt und auch im Berufsleben erleichtern herausragende Englischkenntnisse vielerlei Prozesse. Wie sich die Belegschaft eines Unternehmens am effizientesten weiterbilden lässt und welche Sprachen neben Englisch noch populär sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Beschäftigte weiterbilden - im Englischunterricht für die ganze Firma
Interne Weiterbildungskurse tragen maßgeblich zu einer gesteigerten Produktivität bei. So können Kundenanfragen auf Englisch beantwortet oder Verträge besser verständlich geschrieben werden. Aufgrund der komplexen deutschen Grammatik zählt Deutsch weltweit zu einer der am schwersten verständlichen Sprachen.
Beim kompakten Englischkurs für Mitarbeitende geht es keinesfalls darum, neue Anglizismen zu trainieren. Vielmehr lassen sich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade einüben bis hin zum C2 Sprachniveau. Im Unterschied zum C1 Niveau, welches so viel wie „fließend“ bedeutet, wird die englische Sprache für alle möglichen unternehmerischen Gegebenheiten erlernt. Das C2 Niveau lässt sich daher mit dem Status „Muttersprachler“ vergleichen. Insgesamt wird das Sprachniveau gemäß dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (kurz: GER) in sechs verschiedene Abstufungen unterteilt, von A1 (Anfänger) bis C2 (Experte).
Bei der Mitarbeiterauswahl auf Sprachfähigkeiten achten
Günstig ist es, direkt beim Bewerberprozess auf eine ausreichende Sprachqualifikation zu achten. In einigen Fällen kann über die Agentur für Arbeit ein Zuschuss zu einer sprachlichen Weiterbildung interessanter Bewerber erwirkt werden, wenn die Einstellung allein an den Sprachkenntnissen scheitern würde.
In diesem Fall können die Kosten anteilig übernommen werden, bei Langzeitarbeitslosen jedoch auch in voller Höhe. Dies hat den großen Vorteil, dass ein sonst fähiger Bewerber nicht nachträglich in Englisch ausgebildet werden muss, um besser ins Team zu passen. Gleichzeitig ermöglicht das Angebot der Arbeitsagentur eine größere Chancengleichheit im Berufsleben.
Es sind nicht nur Jugendliche mit unzureichender Allgemeinbildung, die schlecht Englisch sprechen, auch Bewerber mit einem höheren Lebensalter verfügen meist über wenig ausgeprägte Englischkenntnisse. Ein fremdfinanzierter Englischkurs findet dabei nicht in den eigenen Büroräumen statt. Möchten Sie für eine Sprachoptimierung im ganzen Team sorgen, besuchen Sie die Sprachlehrer hingegen häufig in der Firma.
Learning & Development mit Softwareunterstützung
Es gibt ein breit gefächertes Angebot an E-Learning-Möglichkeiten. Dabei können Mitarbeitende während der Arbeitszeit von ihrem Arbeitsplatz aus besser Englisch sprechen lernen. Bei der Auswahl von softwaregestützten Englischkursen sollte auf die Anzahl der Lizenzen geachtet werden. Einige Angebote richten sich nämlich ausschließlich an Einzelpersonen und können dann nicht über das firmeneigene IT-Netzwerk auf allen angeschlossenen Rechnern zur Verfügung gestellt werden.
Wer einen cloudbasierten Dienst zum Englischlernen verwendet, meldet sich meistens direkt über den Internetbrowser an. Das hat den großen Vorteil, dass es bei der Softwareinstallation nicht zu Ausfällen kommt. Es kann einige arbeitsrechtliche Regelungen geben, welche die Nutzbarkeit von E-Learning-Plattformen einschränken. In diesem Fall kann es sinnvoller sein, den Englischunterricht durch qualifizierte Fachkräfte in den eigenen Geschäftsräumen durchführen zu lassen.
Wie sich ein Angebot für alle konzipieren lässt
Damit die Mitarbeiterweiterbildung zum gewünschten Erfolg führt, ist es im Vorfeld wichtig, die einzelnen Sprachfähigkeiten der Belegschaft abzufragen. Haben Sie in Ihrem Unternehmen oder in einzelnen Abteilungen von Anfang an auf ein hohes Sprachniveau geachtet, kann der Englischkurs relativ einfach geplant werden. Es wird dann einfach am allgemein hohen Wissensstand angeknüpft und die Sprachkenntnisse werden im Lehrgang intensiviert.
Herausfordernd kann es jedoch werden, wenn sich im Team Mitarbeitende mit A-, B- und C-Englischkenntnissen befinden. Führen Sie am besten einen digitalen Englisch-Schnelltest mit der Belegschaft durch, der maximal zwei Tage zuvor angekündigt wird. Bei einer längeren Vorbereitungszeit kann es passieren, dass sich einzelne Angestellte derartig intensiv einstimmen, dass eventuelle Sprachmängel vertuscht werden.
Sie können einen Englischtest am Nachmittag durchaus auch vormittags ankündigen. Er wird besser angenommen, wenn der Feierabend an diesem Tag um eine halbe Stunde bezahlt vorgezogen wird. Sowohl beim elektronisch unterstützen Englischlernen als auch beim Sprachkurs in der Firma lassen sich einzelne Teams bilden, die entsprechend den vorhandenen Kenntnissen mehr oder weniger intensiv üben müssen. Besonders wirtschaftlich ist es dabei, Sprachanfänger nicht weiter auszubilden, wenn diese nicht direkt mit ausländischen Kunden oder Geschäftspartnern in Verbindung treten müssen.
Die meistgesprochenen Sprachen in europäischen Unternehmen
Auch wenn Englisch zu den wichtigsten Sprachen in der globalen Kommunikation zählt, wird es Sie vielleicht wundern, dass Mandarin in noch mehr Unternehmen gesprochen wird. Es sind nicht nur die günstigen Stundenlöhne oder geringen Produktionskosten, die China für den Handel so interessant machen, sondern auch die Talente von Programmierern und Softwareentwicklern sorgen für ein reges Interesse am fachkundigen Austausch in Mandarin (Hochchinesisch).
Im Business-Bereich Europas nimmt Französisch einen hohen Stellenwert ein. So lassen sich beispielsweise beim Europäischen Patentamt in München die eingereichten Patente nicht nur in Deutsch oder Englisch, sondern auch auf Französisch anmelden, von den verbeamteten Mitarbeitern wird zumindest ein Verständnis der französischen Sprache gefordert.
Wer eigene Handelsbeziehungen mit Frankreich anstrebt, wird um hervorragende Französischkenntnisse nicht herum kommen. Die meisten Franzosen sind anderen Sprachen gegenüber von Haus aus nur wenig tolerant und lehnen ein vermeintlich lukratives Geschäftsangebot lieber ab, anstatt sich in einer anderen Sprache auszutauschen.
Spanisch wird weltweit zwar viel häufiger gesprochen als Französisch, nimmt bei innereuropäischen Geschäftsbeziehungen jedoch keine so große Rolle ein wie Englisch oder Französisch. Wer hingegen mit Mexiko kollaboriert, sollte seine Angestellten nicht nur in Englisch, sondern auch in Spanisch weiterbilden. Je nach Branche kann es weitere interessante Sprachen geben wie Italienisch in der glamourösen Modewelt oder Polnisch sowie Tschechisch im günstigen Dienstleistungssektor.
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Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/erwachsenenbildung-schreiben-wissen-3258944/
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