Der Weg zum Erfolg: An welchen Tisch sollten Sie sitzen?
Eine erfolgreiche Karriere kann ganz unterschiedlich aussehen. Manche Menschen machen sich mit einer Idee selbstständig, andere arbeiten sich in Unternehmen ganz nach oben. Was der einzelne als Erfolg definiert, ist immer abhängig von seinen Zielen und Erwartungen.
Der eigene Erfolg wird maßgeblich von den eigenen Entscheidungen gesteuert. Das Standarderfolgsrezept gibt es dabei leider nicht, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ein paar Dinge sind jedoch universell.
Dazu zählt vor allem, an welchem Tisch man sitzt. Nein, wir sprechen nicht von dem idealen Schreibtisch mit ergonomisch geformten Chefsessel. Viel mehr ist der Tisch die Metapher dafür welche Kontakte man pflegt, wie man vor potenziellen Kunden auftritt und welches Klima man bei Meetings hat.
Nicht umsonst gibt es die Phrase „den Vorsitz übernehmen“, wenn man sich an die kurze Seite des Tisches setzt, an der nur eine Person Platz hat. Die Rolle des „Vorsitzes“ ist nicht immer einfach, doch mit genügend Selbstbewusstsein und einem starken Auftreten führt sie zum Erfolg!
An welchem Tisch sitzen Sie? Was die Frage bedeutet
Um die Bedeutung des Tisches zu verstehen, stellen wir einen ungewöhnlichen, aber treffenden Vergleich an.
Ein Spieler betritt ein Casino und beschließt, sein Glück am Blackjack-Tisch zu versuchen. Blackjack ist ein Spiel, das eine Glückskomponente besitzt, aber auch von den Strategien und Entscheidungen des Spielers gesteuert wird. Während man bei vielen Glücksspielen ausschließlich vom Zufall abhängt, kann man in Blackjack also strategisch vorgehen und seine Gewinnchancen erhöhen.
Die erste wichtige Entscheidung fällt bereits bei der Tischauswahl. Nicht jeder Tisch ist nämlich gleich. Es können z. B. unterschiedliche Arten von Blackjack gespielt werden, die anderen Regeln unterliegen. Auch die Menge an Spielern, die bereits am Tisch sitzt, kann für die Entscheidung wichtig sein. Sucht man wahllos einen freien Platz an einem Tisch ist es schwer, die eigene Spielstrategie entsprechend auszurichten.
Erfahrene Spieler beobachten daher zunächst gründlich und entscheiden sich dann für den Tisch, der für ihre Ziele und Vorgehensweise die besten Chancen bietet. Wichtig ist dabei vor allem folgendes: Man muss wissen, an welchem Tisch welche Regeln herrschen, und was man selbst erreichen möchte. Nun legen wir das Ganze auf die eigene Karriere um!
Kompetenz und Wissen sind der Schlüssel
Das alte Zitat von Francis Bacon „Wissen ist Macht“ ist heute noch genauso relevant wie damals. Wer gut informiert ist, hat in jedem Gespräch die besseren Argumente.
Auch wer die Karriereleiter hochklettern möchte, tut dies vor allem mit jeder Menge Recherche. Das gilt für die Bewerbung bei einer neuen Stelle, aber auch für ein Meeting mit potenziellen Kunden oder vor dem Abschluss einer Partnerschaft.
Im ersten Schritt versucht man bei der Vorbereitung alle relevanten Fakten über sein Gegenüber herauszufinden. Die Webseite des Unternehmens ist dabei meist ein guter Ausgangspunkt. Aber auch Diskussionen auf relevanten Social Media-Kanälen und Kundenstimmen auf Bewertungsportalen sind wichtige Informationsquellen.
Im Idealfall hat man bereits Kontakte in das Unternehmen hinein und erhält so auch Informationen zu den „weichen Faktoren“ wir Umgangston und gelebte Werte.
Nach einer guten Vorbereitung sollte man nicht nur die technischen Details eines Unternehmens kennen, sondern etwas über die Firmenphilosophie wissen und die Einstellung der Chefabteilung verstehen. Hat man dieses Wissen gesammelt, kann man nicht nur echtes Interesse und Kompetenz beweisen, sondern es auch strategisch einsetzen – ähnlich wie am Spieltisch!
Auf der anderen Seite sollte man genau wissen, wie hoch der eigene „Einsatz“ ist. Was möchten und können Sie wirklich anbieten? Welchen Preis sind Sie bereit zu zahlen, welche Opfer oder Einbußen können Sie bei Ihren Vorstellungen machen?
Bei Verhandlungen geht es fast immer darum, Kompromisse einzugehen, denn es passiert nur selten, dass beide Seiten genau dieselben Wünsche haben. Dabei ist es unerlässlich, sich bereits vor dem Treffen ganz klare Grenzen zu überlegen. Wer während einer Verhandlung nämlich zögerlich wirkt und sich zur Beratung immer wieder zurückzieht, übernimmt nicht den Vorsitz, sondern wird viel eher über den Tisch gezogen!
Wenn möglich sollten auch die Details am tatsächlichen Tisch und im Raum angepasst werden. Wo sitzen die wichtigsten Personen, wer sitzt sich gegenüber? Wie viele Personen müssen bei einem Meeting wirklich dabei sein und wer ist überflüssig? Auch hier ist es wichtig zu wissen, welche Gäste man sich in den eigenen Meetingraum lädt. Erscheint der Verhandlungspartner mit vier weiteren Personen, möchte man selbst vielleicht nicht nur zu zweit auftreten – oder vielleicht gerade dann!
Hier gibt es kein richtig oder falsch, wichtig ist jedoch, dass man sich diese Fragen stellt und bewusste Entscheidungen trifft, statt willkürlich zu agieren.
An welchen Tischen Platz nehmen?
Bisher haben wir vor allem darüber gesprochen, wie man am Tisch Platz nimmt und vor Kunden oder Verhandlungspartnern auftritt. Bei vielen Unternehmen ist es relativ klar, welche Partnerschaften Sinn ergeben und mit welchen bestehenden Kunden man sich bespricht.
Anders ist es jedoch, wenn man eine neue Idee umsetzen oder ein Unternehmen aufbauen möchte. Hier fängt man oftmals ganz unten an und muss sich seinen Weg nach oben bahnen. Auch hier ist wieder besonders wichtig, an welche Tische man sich setzt. Networking ist dabei das magische Wort.
Nicht umsonst gilt das Zitat von Jim Rohn
„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“
Gerade für Jungunternehmer ist ein breiter Mix an Netzwerkpartnern sehr wertvoll. Da kann es den Mentor geben, der dem Newcomer mit seinen Erfahrungen unterstützt. Türöffner können vielleicht nicht persönlich helfen, aber wichtige Kontakte herstellen. Ganz wichtig ist natürlich der Kontakt zu direkten potenziellen Kooperationspartnern wie Zulieferern und Kunden.
Als neuer Unternehmer gibt es kaum etwas Wichtigeres, als über das eigene Produkt zu erzählen. Und das sollte man natürlich an jenen Tischen machen, an denen das Thema auch tatsächlich gefragt ist. Das klingt natürlich, als läge es völlig auf der Hand. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn oftmals ergeben sich spezielle Verbindungen, an die man im ersten Moment nicht denken würde.
Auch hier heißt es daher: Vorbereitung ist der Schlüssel. Was können Sie anbieten und was braucht der potenzielle Kunde unbedingt? Wenn hier eine Überschneidung gefunden werden kann, dann sollten Sie an demselben Tisch sitzen.
Der Tisch, an dem Sie Platz nehmen, kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wichtig ist dabei immer, zu wissen, was Sie können und was an dem speziellen Tisch gefordert wird. Das ist ganz ähnlich wie im Blackjack: Sind die Einsätze zu hoch oder es sitzen bereits zu viele Spieler an einem Tisch, sollten Sie vielleicht auf einen anderen Tisch ausweichen. Wenn Sie sich aufmerksam umsehen, finden Sie genau den Platz, noch nicht besetzt
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Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/st%C3%BChle-konferenzraum-leer-drinnen-2181919/
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