Die Zukunft der Arbeit: Die größten Trends am Arbeitsplatz

Arbeitsplätze sind vielfältiger, verteilter und virtueller geworden als je zuvor. Unternehmen und selbst kleinere Organisationen lernen, sich anzupassen, um den veränderten Erwartungen ihrer Mitarbeiter im Zuge der „neuen Normalität” nach der Pandemie gerecht zu werden. Verhaltenstrends wie die große Resignation oder die noch jüngere Quiet-Quitting-Bewegung verändern das Gesicht der Arbeitswelt. 

Was hat sich verändert?

Mit dem Eintritt der jüngeren Generationen in das Berufsleben und dem Aufstieg der mittleren Generationen in Führungspositionen bringen sie neue Werte mit. Beobachtungserfahrungen deuten darauf hin, dass dies zu Arbeitsplatzkulturen führen wird, die mehr Akzeptanz für Vielfalt und Toleranz gegenüber den Erwartungen des Einzelnen in Bezug auf Flexibilität in seinem Arbeitsleben zeigen.

Das Ergebnis werden zweifellos Arbeitsplätze und Arbeitskulturen sein, die sich stark von denen unterscheiden, in denen ältere Generationen – vielleicht auch diejenigen, die jetzt auf den Ruhestand zugehen – beschäftigt waren.

Allein die Liste an Dingen, die in den letzten 40 Jahren aus den Büros verschwunden sind, ist lang. Fax-Geräte, Overheadprojektoren und Diktiergeräte benutzt heute schon lange keiner mehr. Wasserspender und Kaffeemaschine hingegen sind einige der Dinge, die auch die Generationswandel in Büros überstehen. Die strukturellen Veränderungen werden zwar nicht über Nacht eintreten, aber es werden wahrscheinlich weitere Fortschritte in dieser Richtung zu sehen sein.

Remote- und Hybrid-Arbeiten

Untersuchungen und Statistiken zeigen, dass Heimarbeit, Fernarbeit und hybride Arbeitsformen immer mehr zum Standard werden – zumindest für Wissensarbeiter. Auch wenn es noch relativ früh ist, die gesellschaftlichen Auswirkungen einer so großen Veränderung zu beurteilen, deutet alles darauf hin, dass diese Flexibilität zu einer höheren Zufriedenheit der Arbeitnehmer und zu einer höheren Produktivität führt.

Es gibt jedoch Herausforderungen, und Unternehmen beginnen, sich mit den Sicherheitsauswirkungen weit verteilter Belegschaften auseinanderzusetzen, die sich über eine Vielzahl von Geräten und Protokollen mit Unternehmensnetzen verbinden.

Die Arbeit außerhalb des Büros kann auch dazu führen, dass sich die Mitarbeiter weniger mit ihren Kollegen verbunden fühlen und es schwierig finden, eine Unternehmenskultur zu entwickeln und sich in diese einzubringen. Als Reaktion darauf müssen Unternehmen sicherstellen, dass Remote- und Hybrid-Arbeitspraktiken so implementiert werden, dass sie sowohl den Bedürfnissen des Unternehmens als auch denen der Mitarbeiter gerecht werden.

Aus Sicht der Arbeitnehmer könnte es zunehmend notwendig werden, die Einsparungen, die sie durch den Wegfall des täglichen Pendelns erzielen, gegen die höheren Energiekosten abzuwägen, die entstehen, wenn sie mehr Zeit zu Hause verbringen.

Überwachung des Arbeitsplatzes

Eine weitere Herausforderung für Unternehmen besteht darin, Verfahren zur Überwachung der Arbeitsleistung und -standards ihrer Mitarbeiter zu entwickeln, ohne dabei die Privatsphäre oder persönliche Freiheiten zu verletzen, da die Belegschaft immer häufiger geografisch verteilt ist.

Software zur Mitarbeiterüberwachung ist ein schnell wachsender Markt. Dabei geht es nicht nur darum, sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer nicht faulenzen, sondern auch darum, dass sie gesunde Praktiken wie Pausen einhalten und regelmäßig aufstehen, um sich zu bewegen.

Der zunehmende Einsatz dieser Art von Software – zusammen mit IoT-Geräten, die die Bewegungen und Aktivitäten von Arbeitnehmern überwachen und verfolgen – hat bei einigen Parteien,

 wie dem britischen Gewerkschaftsbund TUC, Besorgnis ausgelöst. Der Gewerkschaftsverband erklärte, dass die Überwachung am Arbeitsplatz außer Kontrolle gerät und dass zum Schutz der Arbeitnehmer eine Regulierung erforderlich ist.

Ein Gericht in den Niederlanden hat festgestellt, dass die Verpflichtung der Arbeitnehmer, bei der Arbeit von zu Hause aus Kameras laufen zu lassen, gegen ihre Menschenrechte verstoßen könnte.

Da jedoch immer mehr Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, werden die Unternehmen wahrscheinlich in Technologien investieren, mit denen ihre Aktivitäten verfolgt und überwacht werden können. Die Unternehmen, die es richtig machen, werden sicherstellen, dass es auf faire Weise umgesetzt wird, wobei der Schwerpunkt auf der Bewertung der Qualität der Mitarbeiterleistung und nicht der Quantität des Inputs liegt.

Flexible Arbeitszeiten / Vier-Tage-Woche

In den letzten Jahren wurden in vielen Ländern, darunter England, Belgien, Schweden und Island, Versuche mit der Vier-Tage-Woche unternommen, und 2023 sind Projekte in den USA, Schottland, Irland, Kanada und Neuseeland angelaufen.

Im Vereinigten Königreich gaben 86 Prozent der Unternehmen, die an dem Versuch teilnahmen, an, dass sie die Einführung einer dauerhaften Vier-Tage-Woche sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich  in Erwägung ziehen würden.

Von den teilnehmenden Arbeitnehmern wird erwartet, dass sie bei gleichem Gehalt das gleiche Arbeitspensum wie bei der Fünftagewoche beibehalten. Die Gesamtarbeitszeit wird reduziert, indem unproduktive Tätigkeiten aus dem Arbeitstag gestrichen werden, wie zwischen dem Arbeitnehmer und seinem Vorgesetzten vereinbart.

Die Verringerung der Gesamtarbeitszeit ist ein spannendes Experiment mit potenziell positiven Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass dies zur Pflicht wird, werden Arbeitnehmer zunehmend nach Möglichkeiten bei Unternehmen suchen, die Flexibilität als Anreiz bieten, was bedeutet, dass die Unternehmen, die dies tun, die erste Wahl bei den besten Bewerbern haben werden.

Darüber hinaus werden wahrscheinlich mehr Unternehmen flexible Arbeitszeiten einführen, die es den Arbeitnehmern ermöglichen, Erziehungsaufgaben und Bildungsangebote mit ihrer Arbeit zu vereinbaren. Dies wird der Fall sein, wenn mehr und mehr Chefs und Arbeitgeber die Vorteile eines Überdenkens der herkömmlichen Arbeitszeiten von neun bis fünf und von Montag bis Freitag erkennen.

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Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-sitzt-vor-dem-computer-380769/