Unnötige Lagerhalterung vermeiden
Immer mehr Prozesse unserer modernen Wirtschaft werden auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz geprüft, sofern sie noch nicht geprüft wurden. Im Fokus steht dabei auch immer wieder die Lagerhalterung, die mit vielen Kosten verbunden ist.
Dabei geht es nicht nur um die Anschaffungskosten, sondern auch die Lager und deren Mitarbeiter verursachen Kosten, die man vermeiden möchte.
Flexibilität durch schnelle Bestellprozesse
In der Vergangenheit war es üblich, ein größeres Lager zu haben, um immer alle Bauteile vor Ort zu haben, falls man sie mal brauchen sollte. Insbesondere in Werkstätten und in der Fertigungsindustrie hat sich eine solche Lagerhalterung bewährt und führte zur schnellen Abarbeitung von Aufträgen jeder Art. Doch haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die Warenwirtschaftsströme deutlich schneller entwickelt und nicht zuletzt durch den Onlinehandel sind die Zeiten zwischen Bestellung und Lieferung deutlich verkürzt worden. Gängige Produkte können binnen 24 Stunden geliefert oder bei Bedarf auch abgeholt werden, was die Möglichkeiten deutlich erhöht, auf ein Lager mit vielen Teilen zu verzichten.
Nehmen wir ein Beispiel aus dem Maschinenbau, wo eine Maschine einen Defekt aufweist. Ein Mitarbeiter der Wartungsfirma fährt zu seinem Kunden, schaut sich die Maschine an und stellt fest, dass eine Feder gebrochen ist, die für die Arbeit der Maschine wichtig ist. Mit wenigen Knopfdrücken kann der Mitarbeiter eine neue, spezielle Feder in einem spezialsierten Onlineshop bestellen. Bei einem solchen Spezialisten kann man die gängigen Federn in der Regel innerhalb von 1-5 Tagen erhalten und sich zusenden lassen. Selbst spezielle Lösungen sind hier kein Problem und werden auch nach den Vorgaben des Kunden eigens hergestellt. Dies erhöht die Flexibilität der Monteure und reduziert die Lagerhaltungskosten der Firma.
Auch größere Mengen lassen sich schnell bestellen
Nimmt man ein Beispiel aus der Fertigungsindustrie, hatte man in der Vergangenheit auch stets ein Lager, um große Mengen an Waren vorrätig zu haben, wenn man produzieren wollte. Es wurde quasi auf Vorrat eingekauft und dann eingelagert. Dies nahm viel Platz im Lager ein und hat Kosten zu einem Zeitpunkt verursacht, an dem noch kein Ertrag in Sicht war.
Muss man für eine bestimmte Maschine Druckfedern kaufen, kann man sich bei gängigen Druckfedern eine Lagerhaltung sparen. Mit kurzem Vorlauf kann man bei spezialisierten Unternehmen große Mengen an Federn beziehen und erhält diese dann zu einem Zeitpunkt, an dem die Druckfeder benötigt wird und muss sie nicht als totes Kapital in einem Lager liegen lassen. Speziell auf Federn ausgelegte Onlineshops haben in der Regel ein großes Lager an gängigen Federn und können daher schnell größere Mengen liefern. Man sollte solche Bestellungen aber auch direkt mit dem Betreiber besprechen, in der Regel findet sich für alle Probleme eine Lösung.
Hat die Lagerhalterung ausgedient?
Wenn man sich die Entwicklungen im Onlinehandel anschaut, kann man diesen Eindruck auf jeden Fall schnell gewinnen. Eine komplette Auflösung von Lagern wird es aber wohl nie geben, denn die Kundenansprüche sind hoch und wer schnell liefern kann, behält in der Regel auch den Kunden. Somit wird es wohl gängige Praxis sein und bleiben, dass bestimmte Produkte immer auf Lager sind.
Man kann aber bei einigen Produkten auf eine Lagerhalterung verzichten und muss kaum Probleme befürchten. Die Autoindustrie ist dafür ein gutes Beispiel, hier werden insbesondere in den Werkstätten immer weniger Ersatzteile auf Lager gelegt und immer neue Wege gefunden, um Ersatzteile schnell verfügbar zu machen, oftmals sogar taggleich.
Ein Fazit
Kurze Lieferketten erlauben deutlich mehr Flexibilität und eröffnen neue Möglichkeiten des Wirtschaftens. Man sollte stets sein Unternehmen und seine Ziele vor Augen haben, wenn man Entscheidungen trifft, die sein Lager betreffen. Onlineshops bieten neue und tolle Möglichkeiten, die man prüfen sollte.
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Bildquelle https://pixabay.com/de/photos/werkstatt-regal-handwerk-ware-1493804/
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