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Gendermanagement: Der ‘kleine‘ Unterschied in der Mitarbeiterführung

Veröffentlicht am 01. Mai 2013
Geschrieben von Anne M. Schüller

Nur, wenn es den Unternehmen gelingt, das Beste ihrer männlichen Mitarbeiter und das Beste ihrer weiblichen Mitarbeiter optimal zusammenzuführen, ist wahre Exzellenz und damit die Zukunft zu schaffen. Doch bei allem Streben nach Gleichberechtigung wird gerne vergessen: Frauen denken, fühlen, entscheiden und kaufen nicht nur anders als Männer, sie müssen auch anders geführt werden, um Spitzenleistungen zu erzielen.

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Das Thema Genderführung ist heikel, es polarisiert und jenseits aller ‚politischen Korrektheit' macht man sich eher Feinde als Freunde, wenn es angesprochen wird. Doch Gottseidank gibt es eine gute Möglichkeit, sich dem Ganzen zu nähern: Wissen! Wissen darüber, wie das alles in den Köpfen von Männern und Frauen genau funktioniert. Die moderne Hirnforschung hat dazu eine Menge Antworten parat. Und sie macht amtlich, was wir meist im Herzen schon wissen.

Denn selbst, wenn tradierte Geschlechts- und Rollenidentitäten längst überholt zu sein scheinen, ticken weite Teile unseres Oberstübchens noch wie anno dazumal. Viele Arbeits- und Bewertungsschritte des limbischen Systems sind unserem Bewusstsein und damit unserer Kontrolle völlig entzogen. Und jahrmillionenalte Bioprogramme sind sogar mit viel gutem Willen nur mühsam umzuschreiben. So sorgen neurochemische Zerebralprozesse und hormonelle Botenstoffe beim Mann für eine vermehrte Leistungsmotivierung, bei Frauen stehen Sozialmotive im Vordergrund. „Ich pack das (allein)", sagt idealtypisch der Mann. „Wir stehen das zusammen durch", hingegen die Frau.

Dass dies keine Klischees sind, zeigten eindrücklich die Ergebnisse einer Untersuchung der Wissenschaftler Andrew Healy und Jennifer Pate aus dem Jahr 2011. Hierzu wurden Probanden eingeladen, an einem simplen Mathematikwettbewerb teilzunehmen, und zwar wahlweise entweder einzeln oder in Teams. Und siehe da: Während 82 Prozent der Männer als Einzelkämpfer antreten wollten, waren dazu nur 28 Prozent der Frauen bereit. Frauen meiden im Allgemeinen auch Jobs, in denen es um allzuviel Wettbewerb geht, wie andere Untersuchungen zeigten. Sie arbeiten lieber im „Wir".

 

Mal kurz ins Hirn geschaut
Erkenntnisse wie diese sind für das Ausgestalten optimaler Leistungsbedingungen sehr hilfreich. Vor allem muss aufgehört werden, den Frauen den „männlichen Weg" überzustülpen, wenn man Spitzenergebnisse will. Folgende hirnstrukturelle Details können dabei von Interesse sein:

  • Während Frauen in beiden Hirnhälften Sprachzentren besitzen, nutzen Männer bei der Kommunikation vor allem die analytischere und zur Systematik neigende linke Hemisphäre.Farb-, Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen sowie das periphere Sehen, das frequenzielle Hören, die Feinmotorik, das Temperaturempfinden und die Verarbeitung von Gefühlen sind bei Männern und Frauen verschieden.
  • Die Spezialisierung der Hirnhälften ist bei Männern stärker ausgeprägt. Testosteron beeinflusst die linke Hirnhälfte und bewirkt das Schritt-für-Schritt-Denken sowie den sogenannten ‚Tunnelblick'. Es positiviert und treibt an. Es hierarchisiert und fördert das ‚Eckige'. Es kämpft, um zu gewinnen.
  • Die Vorherrschaft weiblicher Östrogene wirkt stärker auf die rechte Hirnhälfte. Dies fördert ein ganzheitliches und gleichzeitig detailstarkes, vernetztes Denken, das Wir-Gefühl, die Fürsorge, die Empathie und die Phantasie. Es führt aber auch zu größerer Vorsicht und zu mehr Zweifeln. Östrogene sind Weichmacher und fördern das ,Runde'.
  • Aufgrund von Veränderungen im hormonellen Treibstoffgemisch verschieben sich Antrieb und Leistungswille bei beiden Geschlechtern mit zunehmendem Alter.

Dies sind nur einige Aspekte von vielen. Doch bei aller Vorsicht vor Verallgemeinerungen und reichlich Ausnahmefällen in beide Richtungen lässt es dennoch einige Hinweise zu: Männer brauchen Regeln. Und sie lieben klare Ansagen. ‚Gebrauchsanweisungssüchtig' nennt der Coach Claus von Kutzschenbach das. Männer berichten - und sie fachsimpeln, um zu punkten. Frauen hingegen erzählen. Sie haben einen differenzierten, blumigen Wortschatz und werden schnell abschweifend. Doch sie reden mit Fragezeichen, Männer mit Ausrufezeichen.

Kommunikative Unterschiede
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