Unser Hör-Tipp
Der Podcast für Unternehmer - mit viel Input für Ihre treffsichere Positionierung, aber auch mit dem Blick auf alles, was dazugehört - von der richtigen Strategie bis zur richtigen Umsetzung im Marketing:
Strategieexperten-Podcast
Aktuelle Termine
- Jeden Freitag ca. 8:00 Uhr
Posi-Talk Live in der Facebook-Gruppe Effektive Positionierung für mehr Umsatz
Themen
Neue Linktipps für Sie
-
Strategisches Marketing Positionierung kommunizieren mit Storytelling
-
Social Marketing Krisenkommunikation in Social Media
-
IT for Manager RPA - Prozesse im Accounting automatisieren
-
Strategisches Marketing Positionierung im Grosshandel
-
Verkauf PsyConversion
Folgen Sie uns
Beliebte Artikel
Nervige Meetings? Hier sind die Alternativen: Dailys und Retrospektiven
- Details
- Veröffentlicht: Dienstag, 15. Juni 2021 17:43
- Geschrieben von Anne M. Schüller
In ein Meeting gehen viele rein - doch es kommt meist wenig dabei heraus. Das klingt vielleicht zynisch, ist aber weitläufig immer noch Usus. Doch das muss nicht so sein. Längst gibt es erprobte Alternativen.
Stundenlange Schwafel-Meetings, die es zuhauf immer noch gibt, sind reinste Verschwendung. Rechthaberei, politische Spielchen, Endlosdebatten und Ergebnisarmut sind dabei die Norm. Das kostet unnötig Geld, bringt aber rein gar nichts. Dafür hat heute niemand mehr Zeit. Meetings sollen vielmehr Ergebnisse bringen. Schnelle und zugleich gute Entscheidungen, damit es zügig weitergeht, sind dabei elementar.
So haben New Work und die zunehmend virtuelle Zusammenarbeit auch neue Besprechungsformate hervorgebracht. Relativ bekannt sind die durchstrukturierten Dailys bei Scrum. Sie passen vielfach auch für die Zusammenarbeit in klassischen Teams und Projekten, können sogar Abteilungsmeetings ersetzen.
Zügig und knapp: Wie Dailys ablaufen können
Bei Dailys handelt es sich um kurze morgendliche Zusammenkünfte, die Online oder Offline stattfinden können. Letztere macht man am besten im Stehen vor einer Aufgabentafel wie etwa dem Kanban-Board, idealerweise zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. Jeder Teilnehmer hat etwa zwei Minuten Redezeit und beantwortet vorbereitet und konzentriert folgende Fragen:
- Was habe ich seit gestern/dem letzten Mal geschafft?
- Was werde ich heute/bis zum nächsten Mal tun?
- Was hindert mich bei der Arbeit, wo brauche ich Hilfe?
Dinge, die die Arbeit behindern, müssen radikal offengelegt und schnell aus dem Weg geräumt werden. Nötige Entscheidungen sind gleich vor Ort zu fällen, damit die Arbeit rasch voranschreiten kann. Ausschweifende Diskussionen gibt es dort nicht. Aussprachen finden, wenn nötig, im Nachgang statt.
Eine gut sichtbare Uhr im Raum sorgt für Zeitdisziplin. Das Daily ist keine Profilierungsveranstaltung, sondern zeigt sachlich den Fortschritt der Arbeit. Unterschwellige Töne, abfällige Bemerkungen, persönliche Angriffe, Ego-Gehabe, Beleidigtsein und dergleichen haben dort nichts zu suchen.
Zu Beginn macht eine Sicherheitsfrage Sinn
Ein weiteres ursprüngliches Scrum-Element ist die Retrospektive. Dabei wird in einem zweckmäßigen Rhythmus zwischen zwei und vier Wochen die Zusammenarbeit reflektiert und gemeinsam überlegt, was man in Zukunft besser machen kann. Wie bei allen agilen Methoden bekommt auch hier die Visualisierung viel Raum.
„Retros“ sind geprägt von gegenseitigem Respekt, Offenheit und Stringenz. Wollen Sie damit beginnen, ist es klug, beim ersten Mal eine Sicherheitsfrage zu stellen, etwa so: „Auf einer Skala von null bis zehn: Wie frei denkst Du/denken Sie, in dieser Runde sprechen zu können?“ Die Skala wird am besten verdeckt präsentiert, so dass die Teilnehmer ihre Punkte unbeeinflusst von anderen aufkleben bzw. aufmalen können.
Solche Skalierungsfragen können einen gefühlten Zustand sehr gut sichtbar machen, ohne dass er lang und breit erklärt werden muss. Statt eines kategorischen Gut oder Schlecht werden Grauzonen deutlich. Liegen die Werte unter acht, muss das zunächst thematisiert und bearbeitet werden.
Für Retrospektiven gibt es verschiedene Formen
Bei einer Retrospektive arbeiten die Teilnehmer offen an folgenden Fragen:
- Was lief gut? Haben wir unsere Ziele erreicht?
- Was lief (konstruktiv!) nicht so gut und warum?
- Wie können wir unsere Arbeitsprozesse weiter verbessern?
Eine zweite Umsetzungsform ist die Starfish-Retrospektive. Meist wird dazu eine Art Seestern mit fünf Armen auf ein (virtuelles) Board gezeichnet. Die einzelnen Arme tragen folgende Bezeichnungen:
- Behalten (Keep)
- Verstärken (More)
- Beginnen (Start)
- Stoppen (Stop)
- Verringern (Less)
Die Mitarbeiter stellen sich vor der Wand auf und kleben Post-its mit ihren Ideen oder Diskussionspunkten an die entsprechende Stelle. Nachdem alle damit fertig sind, werden die einzelnen Punkte besprochen.
Was bei Retrospektiven zu beachten ist
Die Retrospektive braucht einen methodensicheren Moderator. Jeder kommt in deren Verlauf gleichrangig zu Wort. Verbesserungskonzepte werden in der Gruppe entworfen und von allen gemeinsam priorisiert. Getroffene Entscheidungen gehen zunächst für einen vordefinierten Zeitraum in ein Versuchsstadium. Erst danach legt man gemeinsam fest, ob damit weitergemacht werden soll oder nicht.
Auch die Retrospektive selbst erhält Feedback, wie man diese zukünftig optimieren kann. Jede Retrospektive wird mit einer Lobrunde beendet. Erfolge werden gefeiert. Der Ablauf einer Retrospektive sollte wechseln und auch mal spielerisch sein, damit die Spannung erhalten bleibt und das Vorgehen nicht zur drögen Routine verkommt.
Im Web kann man für die unterschiedlichsten agilen Besprechungsformate gute Anregungen finden. Für strategische Retrospektiven gilt ein Rhythmus von zwei- bis viermal im Jahr. Hierin kann es auch um rollierende Ziel- und Budgetplanungen gehen. Viel mehr dazu in meinem Buch „Die Orbit-Organisation“.
Das Buch zum Thema – auch als Hörbuch erhältlich
![]() |
Anne M. Schüller, Alex T. Steffen Die Orbit-Organisation Gabal Verlag 2019, 312 Seiten, 34,90 Euro ISBN: 978-3869368993 Finalist beim International Book Award |
Die Autorin
|
Anne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenfokussierte Unternehmensführung. Zu diesen Themen hält sie Impulsvorträge auf Veranstaltungen und Fachkongressen. 2015 wurde sie für ihr Lebenswerk in die Hall of Fame der German Speakers Association aufgenommen. Vom Business-Netzwerk LinkedIn wurde sie zur Top-Voice 2017/2018 und vom Business-Netzwerk Xing zum Xing-Spitzenwriter 2018 gekürt. Ihr aktuelles Buch „Die Orbit-Organisation“ wurde Finalist beim International Book Award 2019. Zudem wurde sie mit dem BestBusinessBook Award 2019 ausgezeichnet. Ihr Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint Manager sowie zertifizierte Orbit-Organisationsentwickler aus. Kontakt: www.anneschueller.de und www.touchpoint-management.d |
Bildquellen: alle von der Autorin
Aktuelle Bücher
Neu im Blog / Podcast
-
Der einfache Weg zu Deiner Website: Erst das Ziel, dann Technik, Inhalt und Design
Der einfache Weg zu Deiner Website: Erst das Ziel, dann Technik, Inhalt und Design
Deine Website erstellen – Nutze, was schon da ist, fang einfach an und erweitere später Diese Podcastepisode ist für Dich, wenn Du das „Projekt Webseite“[…]
-
Podcast- und Blogauswertung für das 1. Halbjahr 2022 – Was ist erfolgreich und warum?
Podcast- und Blogauswertung für das 1. Halbjahr 2022 – Was ist erfolgreich und warum?
Ein Einblick in das Zusammenspiel von Podcast und Blog Hier kommt wieder meine halbjährliche Auswertung der erfolgreichsten Podcastepisoden und Blogartikel. Ich mache das regelmäßig und[…]
-
Facebook-Marketing für Selbständige und Solo-Unternehmer – Weitermachen oder gehen?
Facebook-Marketing für Selbständige und Solo-Unternehmer – Weitermachen oder gehen?
Trotz dürftiger Reichweiten auf Facebook bleiben? So habe ich entschieden Als Selbständige und Solo-UnternehmerIn auf Facebook Marketing machen: Die Reichweiten sind schon lange nicht mehr,[…]
-
Content erstellen, der gelesen und gehört wird – Die tatsächlichen Gründe, warum Menschen Deine Inhalte konsumieren
Content erstellen, der gelesen und gehört wird – Die tatsächlichen Gründe, warum Menschen Deine Inhalte konsumieren
Warum liest Du das gerade? Die Antwort zeigt, was wir bei unseren Inhalten beachten müssen Warum bist du gerade im Begriff, diesen Artikel zu lesen? […]
-
Online-Sichtbarkeit erhöhen für Selbständige und Solo-Unternehmer – 8 Sichtbarkeitsstrategien im Praxistest
Online-Sichtbarkeit erhöhen für Selbständige und Solo-Unternehmer – 8 Sichtbarkeitsstrategien im Praxistest
Sichtbarkeit und Reichweite online gewinnen – der realistische Blick auf die Möglichkeiten Sichtbarkeit ist wichtig für erfolgreiches Marketing. Doch sie ist online immer schwerer[…]
-
Ideen für Online-Produkte, Funnels und Kurse: So besiegst Du die Komplexität und kommst ins Umsetzen
Ideen für Online-Produkte, Funnels und Kurse: So besiegst Du die Komplexität und kommst ins Umsetzen
Digitale Produkte: Lieber klein und im Angebot als groß und nie umgesetzt Du hast eine nette kleine Idee für ein Freebie oder ein anderes digitales[…]