Schichtplanung mit Rücksicht auf Unternehmen und Mitarbeiter
Schichtarbeit bedeutet immer eine Belastung für die Belegschaft. Eine gute Schichtplanung und eine effiziente organisatorische Abwicklung können diese jedoch so gering wie möglich halten. Dabei sind neben den berechtigten Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern auch gesundheitliche Aspekte und gesetzliche Vorgaben zu beachten.
Berücksichtigung von gesetzlichen Vorgaben und Bedürfnissen der Mitarbeiter
Schichtarbeit stellt per se eine höhere Belastung für die Mitarbeiter dar. Die Verschiebungen im Biorhythmus, die dabei zwangsläufig auftreten, müssen deshalb zwingend wieder ausgeglichen werden. Dafür sorgen schon gesetzliche Schutzvorschriften, insbesondere §6 des Arbeitszeitgesetzes.
Doch nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben muss das Ziel einer optimalen Schichtplanung sein. Es geht vielmehr darum, die betrieblichen Erfordernisse so weit wie möglich mit den Bedürfnissen jedes einzelnen Schichtarbeiters in Einklang zu bringen.
Aus Arbeitnehmersicht geht es neben der Minimierung der körperlichen Belastung auch um Verlässlichkeit, Planbarkeit, Flexibilität und die Vereinbarkeit mit seinem persönlichen Umfeld.
Die Möglichkeiten moderner Software zur Schichtplanung nutzen
Bei der Schichtplanung ist es deshalb besonders wichtig, mit entsprechender Weitsicht zu arbeiten. Dazu gibt es heute moderner Software, die die Schichtplanung unterstützt und vereinfacht. Die Zeiten von Pinnwänden und Excel-Tabellen sollten auch für kleinere Teams der Vergangenheit angehören.
Solche Dienste machen es nicht nur einfacher, einen Schichtplan zu erstellen. Sie können auch die gesamte Arbeitsorganisation für Unternehmen und Mitarbeiter erleichtern. Dazu gehören z.B. folgende Funktionalitäten:
- Integration von Aufgabenverteilung und Bereitstellung von Arbeitsunterlagen
- Möglichkeit für Rückmeldungen und Kommunikation
- Employee-Self-Service für Urlaubsanträge, Schichttausch usw.
- Nutzerverwaltung mit Rollen und Rechten
- Schnittstellen zu oder Integration von anderen Personalsystemen wie Entgeltabrechnung
Mitarbeiter in die Schichtplanung einbeziehen
Auch heute werden die Mitarbeiter noch nicht überall in dem Maße in die Gestaltung der Schichtpläne eingezogen, wie das möglich und wünschenswert wäre. Teilweise gibt es nicht einmal die Möglichkeit, Schichten zu tauschen, um dadurch in einen besseren Rhythmus zu kommen.
Solche Versäumnisse sind nicht nur mit Blick auf alternde Belegschaften problematisch. Nicht nur die jüngere Generation hat heute andere Erwartungen an die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Von daher können zu unflexible Schichtsysteme die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter und auch von Auszubildenden deutlich erschweren.
Schon die Einrichtung einer Tauschbörse kann dabei helfen, dieses Problem zu minimieren. Auch hier spielt wieder moderne Software ihre Stärken aus, da sie solche Vorgänge effizient und übersichtlich abwickelt. Ist das neue Modell erst einmal eingespielt, so hält sich auch der organisatorische Aufwand sehr in Grenzen.
Insgesamt sollten die Mitarbeiter so weit wie möglich in die Schichtplanung mit einbezogen werden. Das ermöglicht es ihnen, Arbeitszeiten und persönliche Belange leichter in Einklang zu bringen.
Einen passender Ratgeber mit vielen wichtigen Tipps, die sich leicht in die Tat umsetzen lassen, stellt zum Beispiel die IG Metall auf ihrer Seite zur Verfügung. Schon diese Umsetzung trägt einen wichtigen Teil dazu bei, dass die Belastungen durch den Schichtplan leichter mit dem Alltag in Einklang gebracht werden können.
Arbeits- und Biorhythmus
Der menschliche Körper hat seinen eigenen Rhythmus. Diese „innere Uhr“, der zirkadiane Rhythmus, bestimmt, zu welchen Zeiten der Körper besonders leistungsfähig oder ruhebedürftig ist.
Die moderne Lebens- und Arbeitswelt passt jedoch oft nicht zu dem inneren Takt, der optimal für Gesundheit und Leistungsfähigkeit wäre. Weichen innere Uhr und von außen vorgegebene Aktivitätsphasen zu sehr voneinander ab, kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Der Jetlag ist einer der bekanntesten und verbreitetsten Effekte.
Demzufolge kann sich Schichtarbeit auch körperlich belastend auswirken. Wechselnde Schichten werden regelmäßig nicht mit dem zirkadianen Rhythmus übereinstimmen. Daher muss die Schichtplanung auch darauf abstellen, das Risiko für gesundheitliche Folgen zu minimieren.
In den meisten Firmen hat sich inzwischen das vorwärtsrotierende Schichtzyklenmodell durchgesetzt. Dies bedeutet, dass auf eine Reihe von Frühschichten ganz normale Tagschichten folgen. Erst im Anschluss kommen wieder die Nachtschichten an die Reihe. Für die Gesundheit der Mitarbeiter ist dieses Modell nach der Meinung vieler Experten am besten, da es sich so nahe wie möglich am normalen Rhythmus orientiert.
Eine große Gefahr bei einer falschen Schichtplanung besteht darin, dass auf die Nachtschichten zu schnell wieder eine Frühschicht folgt. Stattdessen muss der inneren Uhr erst etwas Freiraum gegeben werden, um sich wieder in den normalen Rhythmus einpendeln zu können. Möglich machen dies Freischichtblöcke von drei bis vier Tagen, die eingeschoben werden, bevor der nächste Zyklus mit der Frühschicht beginnt.
Um die Leistungsfähigkeit und Gesundheit langfristig zu erhalten, ist der Blick auf die Faustregel der Hans-Böckler-Stiftung wichtig. Sie empfiehlt, pro Nachtschicht einen Erholungstag zu gewähren.
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Bildquelle: https://pixabay.com/de/illustrations/zeit-zeitmanagement-stoppuhr-termin-3216244/
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