Die Evolution der Jobsuche – Unternehmen brauchen neue Strategien, um Bewerber zu erreichen

Die Möglichkeiten der Jobsuche haben sich in den letzten Jahren unaufhörlich weiterentwickelt. Wo erst der Stellenteil der Tageszeitung und dann die Online-Stellenbörse für Fach- und Führungskräfte die erste Wahl waren, wird heute oft zuerst LinkedIn geöffnet.

Damit brauchen Unternehmen und Personalabteilungen neue Strategien, um qualifizierte Bewerber zu erreichen und für sich zu begeistern.

Dieser Artikel wirft zuerst einen Blick auf die Veränderungen und Entwicklungen, die sich in den letzten Jahren in der Jobsuche von Fach- und Führungskräften abgespielt haben. Danach wird beleuchtet, wie Unternehmen sich anpassen müssen, um in dieser dynamischen Rekrutierungsumgebung erfolgreich zu sein.

Jobsuche gestern und heute – auf welchen Wegen Interessenten heute einen neuen Job finden

In Vor-Internetzeiten war die Jobsuche auch für qualifizierte Fach- und Führungskräfte aufwändig. Die wichtigsten Anlaufstellen waren die Stellenanzeigen in regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Wenn sich dort nichts ergab, zog man auch Personalberater oder das Arbeitsamt hinzu.

Mit dem Einzug des Internet in alle Haushalte verschob sich die Jobsuche weitgehend in die Online-Welt. Es entstanden Online-Stellenbörsen, die schnell eine große Anzahl von offenen Stellen und Jobsuchenden anzogen und so zu nahezu perfekten Marktplätzen wurden.

Außerdem konnten sich Jobsuchende nun auf den Websites ihrer Wunsch-Arbeitgeber informieren. Es wurde üblich, dass Unternehmen ihre offenen Stellen auf die eigene Website stellen.

Heute sind Online-Jobbörsen und Unternehmenswebsites immer noch eine wichtige Anlaufstelle für wechselwillige Fach- und Führungskräfte. Die Online-Stellenbörsen sind etabliert. Sie bieten Bewerbern eine große Auswahl offener Stellen, die bequem gefiltert werden können. Doch sie sind nicht mehr die einzigen Optionen.

Ein nennenswerter Teil der Jobsuche hat sich in die Netzwerke verlagert – in die persönlichen Netzwerke jedes Einzelnen und in die sozialen Netzwerke. Hier werden Kontakte geknüpft und gepflegt, über die man bei Bedarf nach einer passenden Stelle fragen kann.

Spezialisten und Führungskräfte – besonders in höheren Positionen – halten zusätzlich gern Kontakt zu Personalberatern, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben. Das wirkt durchaus in beide Richtungen: Man kann bitten, für einen selbst nach einer neuen Herausforderung Ausschau zu halten, oder nach passenden Kandidaten für eine offene Stelle im eigenen Unternehmen zu suchen.

Dazu kommt eine weitere nicht zu unterschätzende Entwicklung in den letzten Jahren1. Gerade für hochqualifizierte Spezialisten ist es kein Tabu mehr, sich auf Netzwerken wie LinkedIn als jobsuchend zu outen. Nicht selten sieht man auf LinkedIn öffentliche Posts, die quasi eine offene Bewerbung sind. Das hilfreiche Netzwerk aus persönlichen Kontakten stellt gern Verbindungen her, spricht Empfehlungen aus und teilt den Post für mehr Reichweite.

Neue Wege bei der Personalsuche für Unternehmen

Durch diese Veränderungen müssen auch Unternehmen bei der Suche nach qualifizierten Fach- und Führungskräften neue Strategien finden. Die wichtigste Empfehlung lautet wohl: Gehen Sie dort hin, wo Ihre Wunschkandidaten nach Jobs suchen.

Diese „klassischen“ Wege haben immer noch ihre Berechtigung. Sie sollten unbedingt weiter genutzt und optimiert werden:

• Ausschreibung offener Stellen auf der eigenen Website
  Dabei sollte nicht nur auf eine ansprechende und aussagekräftige Präsentation geachtet werden. Die Bewerber von heute erwarten zeitgemäß Kontakt- und Bewerbungsmöglichkeiten.
• Nutzung von Online-Stellenbörsen
  Nutzen Sie alle Möglichkeiten sich zu präsentieren, die die Stellenbörse bietet. Auch hier sind aussagekräftige Stellenbeschreibungen und zeitgemäße Kontaktmöglichkeiten wichtig.
• Kontakte zu Personalberatern
  Die Zusammenarbeit mit einem Personalberater, der das Unternehmen und vielleicht sogar die einzelne Abteilung gut kennt, kann die Mitarbeitersuche sehr vereinfachen. Je besser der Berater versteht, worauf es Ihnen ankommt, umso besser kann er geeignete Kandidaten für Sie identifizieren.

Daneben sollten Sie alle neuen Möglichkeiten ausschöpfen, mit interessanten Kandidaten in Kontakt zu kommen. Zu einer ganzheitlichen Personalgewinnungsstrategie gehört heute auch eine Online- und Social Media-Strategie.

Die wichtigsten Anlaufstellen dafür sind die beiden etablierten beruflichen Netzwerke in Deutschland – Xing und LinkedIn. Beide Netzwerke positionieren sich gezielt als „alternativer Stellenmarkt“, indem sie sowohl Unternehmen als auch Jobsuchenden zahlreiche Möglichkeiten und Funktionen zur Verfügung stellen.

Nutzen Sie diese Möglichkeiten, soweit das für Sie sinnvoll ist. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählt ein professionell gepflegtes und aktuelles Unternehmensprofil. Das Unternehmensprofil ist oft die erste Kontaktstelle für Interessenten, die über einen Post auf Sie aufmerksam geworden sind. Damit ist es Ihr Schaufenster im Employer Branding.

Auch die Profile wichtiger Führungskräfte und Mitarbeiter des Personalbereichs sollten auf diesen Netzwerken aussagekräftig ausgefüllt sein.

Daneben gewinnen die persönlichen informellen Netzwerke immer mehr an Bedeutung.

Es ist definitiv eine Einstellung von vorgestern, solche Netzwerke unterbinden zu wollen aus Angst, die Mitarbeiter könnten abgeworben werden. Vertrauen wirkt immer in beide Seiten.

Die persönlichen Netzwerke Ihrer Belegschaft gehören zu Ihren wertvollsten Ressourcen. So manche freiwerdende Stelle müssen Sie heute gar nicht mehr veröffentlichen, wenn Mitarbeiter ein paar passsende Bekannte ansprechen.

Die großen Vorteile dieser Form von Personalakquise:

• Der Vertrauenseffekt: Niemand wird einen Job in einem Unternehmen empfehlen, in dem er sich selbst nicht wohlfühlt
• Der Vorfilter: Ihre Mitarbeiter werden nur solche Bekannten ansprechen, bei denen sie sich sicher sind, dass sie gut passen - menschlich ins Team und fachlich auf die Stelle

Der letzte Baustein ist ein moderner und zeitgemäßer Einstellungsprozess. Wer hochqualifizierte Kräfte für sich gewinnen will, sollte sie nicht mit antiquierten Prozessen verschrecken. Oft genug hat sich der klassische Prozess mit vielen Pausen zwischen Bewerbung, erstem und zweiten Vorgespräch komplett umgedreht.

Wird durch einen persönlichen Kontakt ein interessierter Kandidat gefunden, so steht oft das persönliche Gespräch am Anfang. Dann werden schon vertragliche Details besprochen und der Lebenslauf wird später nachgereicht.

Fazit

Heutzutage stehen Fach- und Führungskräften bei der Jobsuche vielfältige Möglichkeiten offen. Die klassischen Online-Jobbörsen und Stellenportale haben Gesellschaft bekommen von ambitionierten sozialen Netzwerken. Persönliche Kontakte gelten als der Erfolgsfaktor in der Jobsuche.

Gleichzeitig haben Unternehmen die Chance, talentierte Kandidaten auf direkteren Wegen anzusprechen und zu gewinnen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die traditionellen Rekrutierungsmethoden nicht zu vernachlässigen, sondern sie mit den modernen Ansätzen der Online-Profile und des Networking zu kombinieren. Indem sie diese neuen Wege der Jobsuche und Personalsuche geschickt navigieren, können Fach- und Führungskräfte ihre Traumpositionen finden und Unternehmen ihre Belegschaft mit erstklassigen Talenten bereichern.

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Bildquelle https://pixabay.com/de/illustrations/mieten-begleiten-sie-uns-7062502/