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Der Wandel der Berufsbilder durch die Digitalisierung

Veröffentlicht am 08. Dezember 2021
Geschrieben von Helmut Lanke

Berufsbilder im Wandel durch Digitalisierung

Wirtschaft und Berufe befinden sich durch die Digitalisierung im Wandel. Teilweise müssen Berufsbilder mit neuen Schwerpunkten versehen und die Ausbildungsverordnungen umgeschrieben werden. Es gibt aber auch komplett neue Berufe, die es ohne Digitalisierung gar nicht geben würde. Wie wirkt sich die Digitalisierung auf Berufsbilder aus?

 

Fast jeder Beruf ist betroffen

Im Handwerk und Kunsthandwerk mag es noch einige Ausnahmen geben, doch im Grunde ist jeder Beruf irgendwie von der Digitalisierung betroffen. Und selbst kleine Ladengeschäfte, die beispielsweise Blumen verkaufen, profitieren von der Digitalisierung, wissen sie doch jederzeit wann Ware eintreffen wird.

Digitalisierung bedeutet ja nicht immer komplexe Computerarbeit oder die Nutzung von Robotern. Selbst Scannerkassen im Supermarkt und an der Tankstelle sind Symbole der Digitalisierung.

Sehr drastisch wird der Wandel in der Automobilbranche wahrgenommen. Der Kfz-Mechaniker wurde schon vor fast 20 Jahren zum Kfz-Mechatroniker. Was damals als Innovation galt (elektrische Fensterheber und Klimaanlagen), gehört heute zum Standard. Die modernen Bordcomputer haben eine Fülle an Informationsanzeigen und ein Fehlercode weist bereits auf den Reparaturbedarf hin.

Selbst Berufe am Menschen kommen an der Digitalisierung nicht vorbei. Hat die Krankenschwester früher die Fieberkurven von Hand gezeichnet, ist die Pflegefachfrau von heute mit digitalen Dokumentationsmethoden im Vorteil. Was die Digitalisierung im Bereich Medizintechnik ermöglicht ist unbeschreiblich. Ob die Überwachung von Digitalwerten oder der Einsatz von Geräten zu Diagnosezwecken, Mitarbeiter im Gesundheitswesen müssen fit sein für das digitale Arbeiten.

Johannes Gutenberg war wohl der erste, der etwas mit Medien machte, als er den Buchdruck erfand. Damals galt das Setzen von Schrift als eine Errungenschaft. Heute findet der Buchsatz am Computer statt und Schriftsetzer gibt es gar nicht mehr. Es gibt eine Reihe von Berufen, die im Laufe der Zeit ausgestorben sind, weil sie moderneren Technologien zum Opfer gefallen sind.

Ist der Telegrammbote für die jüngere Generation erklärungsbedürftig, so ist der Technische Zeichner durchaus auch der Jugend ein Begriff. Seinen Beruf gibt es so auch nicht mehr. Entwürfe werden schon lange nicht mehr am Reißbrett, sondern dank moderner Computerprogramme am PC erstellt.

 

Neue Berufsbilder

Neue Berufsbilder beziehen sich nicht nur auf die Informationstechnologien. Im Handel gibt es seit einigen Jahren die Kaufleute im eCommerce, weil es immer mehr Onlineshops gibt und selbst Ladenlokale neben dem stationären Handel noch Webshops betreiben.  Die Regalauffüller im Supermarkt gibt es im digitalen Shop natürlich auch. Nur müssen diese hier Produkte in spezielle Warenwirtschaftssysteme einpflegen, Produktbeschreibungen anlegen etc.

Die Bildungsbranche hat sich auf Onlinekurse verlegt, wofür es vom Konzept bis zur Anwendungsentwicklung fachkundige Mitarbeiter braucht.

Unternehmen werben in den sozialen Medien. Nicht selten sind Stellenanzeigen für Social Media Manager, Content Manager etc. zu finden. Virtuelle Assistenten ersetzen das stationäre Büro und können ortsunabhängig arbeiten.

Datenerfassung, Datensicherheit und Datenanalyse sind ebenfalls Bereiche, die neue Berufsbilder hervorgebracht haben und mit Sicherheit weitere Berufsbilder oder zumindest Aufgabengebiete erzeugen werden.

Sogar die Rechtsprechung und Polizeiarbeit bleiben von der Digitalisierung nicht unberührt. Cyberkriminalität konnte erst durch die Digitalisierung entstehen. Andererseits erleichtert die Digitalisierung die Ermittlungsarbeit. Recherchen in Datenbanken bringen viel schnellere Ergebnisse als die Suche in verstaubten Archivakten. Spuren können dank der Digitalisierung sehr viel besser erfasst und ausgewertet werden, was letztendlich hilft, Straftaten aufzuklären oder gar zu verhindern.

 

Digitalisierung und Karriere

Die Digitalisierung braucht Fachkräfte. Gut ausgebildete Arbeitnehmer haben sehr gute Chancen, weit ihn ihrem Job zu kommen. Tatsächlich bietet die Digitalisierung auch viele Chancen für sogenannte Geringqualifizierte, wenn sie motiviert sind. Helferstellen, in denen es nur wenige Fachkenntnisse braucht, gibt es kaum noch. Selbst in der Produktion, die früher ein breites Feld für Helfer bot, werden moderne Maschinen eingesetzt, die nur wenig Überwachung brauchen. Müssen sie bedient werden, so sind oft Kenntnisse erforderlich (CNC z.B.) die schon ans Programmieren heranreichen.

Selten hatten Helfer so gute Chancen, Fachkraft werden zu können, wie in der aktuellen Zeit. Fortbildungen werden bezuschusst und gerade wer einen Berufsabschluss erlangen möchte, wird besonders gefördert. Arbeitnehmer suchen verstärkt unter ihren eigenen Angestellten nach lernbereiten Mitarbeitern und  nutzen die Instrumente des Qualifizierungschancengesetzes, um die Konkurrenzfähigkeit zu optimieren.

 

Die Digitalisierung macht das Lernen leichter

Wissen hat nur noch kurze Halbwertzeiten. Ohne Lernen geht es da nicht. Doch dank der mobilen Endgeräte, wird lernen viel leichter. Wissen ist in Apps aufbereitet. Via Quiz oder interaktiven Abfragen kann ebenso gelernt werden, wie durch Lernvideos. Ermüdendes Lesen ist kaum noch nötig. Es gibt Podcasts oder Anwendungen, die benötigtes Wissen vermitteln und dabei den bevorzugten Lernkanal ansprechen.

Abgesehen von den didaktischen Möglichkeiten, profitieren Lernende und Bildungsbranche von der zeitlichen und örtlichen Flexibilität, die durch Onlineseminare ermöglicht werden. Sowohl Dozenten, wie auch Teilnehmende können sich an jedem beliebigen Ort aufhalten und an den Seminaren teilnehmen. Wege zu Präsenzkursen fallen weg, ebenso teure Raummieten und Investitionen für die technische Ausstattung. Dies schlägt sich oft positiv in Seminargebühren nieder. Lernende buchen dadurch ggf. mehrere Kurse.

Lehrende können Arbeitsmaterialien aktualisieren ohne das ganze Arbeitsblatt neu erstellen zu müssen. Auch die Aufbewahrung von Lernmaterialien ist sehr viel komfortabler geworden. Mussten früher dicke Ordner durchsucht werden, so kann ein Suchbegriff den Computer viel schneller durchsuchen und entsprechende Dateien finden.

 

Der Science Fiction Berater

Vor einigen Jahren mutete es noch skurril an, dass es diesen Beruf überhaupt gibt. Er sollte Literatur und Filme analysieren und herausfiltern, ob futuristische Technologien geeignet sind, sie für die Menschheit nutzbar zu machen. Aus ihren Erkenntnissen wurden Bewegungsmelder, Handys und Assistenzsysteme in unseren Autos entwickelt. Man möchte meinen, der heutige Stand der Technik ist fast nicht  mehr zu überbieten, doch das ist er, wie Forschungsergebnisse immer wieder beweisen. Vermutlich ist dieser Beruf einer der wenigen, der nicht leichter wird durch die Digitalisierung. Technisch scheint es, als wenn wir in der Zukunft angekommen sind.

Fazit: Die Digitalisierung bewegt den Arbeitsmarkt. Berufsbilder verändern sich, neue entstehen. Ein großer Vorteil der Digitalisierung ist die interdisziplinäre Nutzung von Daten. Ein schneller Austausch von Informationen hat viele Vorteile. Beispielsweise in der Medizin, wenn die CT Bilder direkt auf dem Monitor des Arztes erscheinen, er diese an Kollegen weitersenden und deren Meinung einholen kann. Umstritten ist noch, wie sich die Digitalisierung auf die Umwelt und das Klima auswirken. Einerseits werden Geräte mit umweltschädlichen Materialien gebaut, die Energie benötigen, andererseits spart das papierlose Büro aber auch Ressourcen.

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Bildquelle https://pixabay.com/de/photos/technologie-ger%c3%a4te-elektronik-6801334/

 

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