Rechtsrisiken für Unternehmen: Welche gibt es – und welcher Schutz ist ratsam?
Rechtliche Auseinandersetzungen sind mit Kosten verbunden und da der Ausgang anfangs oft nicht eindeutig ist, geht damit stets ein finanzielles Risiko einher. Rechtsschutzversicherungen schaffen Abhilfe.
Diese Rechtsrisiken für Unternehmen kommen besonders häufig vor
So unerwünscht Vertragsstreitigkeiten für alle beteiligten Parteien auch sind, so unvermeidlich sind sie aufgrund der Größe und Komplexität der Wirtschaftswelt. Konflikte rund um dieses Thema sind somit keineswegs neu, haben im schwierigen Pandemiejahr allerdings noch stark zugenommen. Immerhin: Dieser Umstand hat in vielen Unternehmen für eine höhere Sensibilisierung in Sachen Risikomanagement und Rechtsrisiken gesorgt.
Im selben Zug zu nennen sind arbeitsrechtliche Probleme bezüglich Kündigungen. Mitarbeiter können von Kündigungsschutzklagen Gebrauch machen, um den Verlust der Arbeitsstelle zu verhindern. Weitere potenzielle Brandherde sind Abmahnungen, nicht eingehaltene Gewinnbeteiligungen sowie der Streit um die Höhe von Abfindungen.
Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten, mit denen sich unzählige Betriebe 2020 auseinandersetzen mussten, war ein überdurchschnittliches Konfliktpotenzial in all diesen Punkten absehbar. Themen wie Kündigungsfristen, die coronabedingte Kurzarbeit und Weiteranstellung nahmen einen großen Raum ein und bescherten Rechtsexperten eine Menge Arbeit. Weitere Punkte umfassen Versicherungsrisiken, Compliance, Markenschutzrechte sowie das Steuerstraf- und Ordnungswidrigkeitenrecht.
DSGVO als Musterbeispiel für lauernde Risiken
Und gerade heute muss der Blick stets über die klassischen Rechtsrisiken hinausgehen. Schließlich hat die Verlagerung der Geschäftswelt ins Internet dazu geführt, dass viele neue Aspekte beachtet werden müssen. Diese sind teils nicht einmal intuitiv und mangels Erfahrungswerten können sie schnell übersehen werden – auch dieses Risiko muss stets auf dem Radar bleiben.
So reicht es beispielsweise im Online-Marketing aus, gegen die DSGVO von 2018 zu verstoßen. Da diese ihre Tücken hat und durchaus technische Anforderungen stellt, sind Fehler schnell auch dann passiert, wenn mit vermeintlich bestem Wissen und Gewissen gearbeitet wurde. Doch da Unwissenheit – genau wie mangelnder Vorsatz – vor Strafe bekanntlich nicht schützt, kann die Strafe eine empfindliche Größenordnung erreichen. Bei gravierenden Verstößen sind theoretisch bis zu 20 Millionen Euro möglich; für viele Unternehmen könnte ein solcher Fall also durchaus existenzbedrohend sein.
Betroffen davon sind selbst große Tech-Konzerne, denen die Umsetzung eigentlich im Blut liegen sollte. So wurde die Kurznachrichtenplattform Twitter kürzlich zu einer Strafe von 450.000 Euro verurteilt, was gemessen am Umsatz kaum nennenswert ist. Wichtiger ist deswegen die Signalwirkung dahinter: Wenn schon die Größen des Silicon Valley an den Gesetzen scheitern – wie schnell kann einem deutlich kleineren Unternehmen mit weniger IT-Know-how dann ein Fauxpas passieren?
Rechtsschutzversicherung in Zukunft noch wichtiger für Unternehmen?
All dies unterstreicht die permanenten Rechtsrisiken nur allzu deutlich. Im Umkehrschluss zeigt es, warum das Risikomanagement sogar eine offiziell definierte Führungsaufgabe nach ISO 31000 ist. Die Bezeichnung als Legal Risk Manager erklärt sich von selbst, da sie zahlreiche Aufgabengebiete umfasst: So müssen konkrete Vorgaben für rechtskonformes Handeln entwickelt werden, stets auf Basis wasserdichter Vertragsvorlagen.
Dies wiederum verlangt nach der Mitarbeit aller Angestellten. Diese können schließlich jederzeit einen Rechtsfall auslösen, während sie für das Unternehmen tätig sind. Die Bedeutung von auf Rechtsschutzversicherungen spezialisierten Anbietern wie ALLRECHT erklärt sich damit von selbst. Zu erwähnen ist nämlich, dass speziell KMUs oft zu optimistisch sind, was den Ausgang von Rechtskonflikten betrifft. Wird die Erwartung dann von der Realität überholt, sind die Kosten umso überraschender. Reichen Liquidität und Kapitaldecke anschließend nicht für den Worst Case aus, da dieser nicht eingeplant wurde, drohen schwere Folgen.
Eine Rechtsschutzversicherung ist damit eine ernsthafte und wichtige Option für Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. Dank typisch moderner Features gilt das umso mehr, da sie Effizienz und Abwicklung stark verbessern. Das gilt beispielsweise für die Online-Rechtsberatung, die per Formular stattfindet und die Kommunikation damit auf das Wesentliche begrenzt. Zeit ist schließlich Geld und dies zeigt sich bei vielen Formalitäten in besonderem Maße.
Thematisch beinhaltet eine gute Rechtsschutzversicherung alle Bereiche. Dabei werden auch Fragestellungen zum Arbeitsalltag miteinbezogen, etwa die Regelungen zur Mitarbeiterüberwachung, die Arbeitszeiterfassung, die Rechte auf Dienstreisen oder eine verspätete Rückkehr aus dem Urlaub.
Klare Tendenz zur individuellen Rechtsschutzversicherung
Trotz all dieser Vorteile ist es wichtig, die Rechtsschutzversicherung exakt passend zu den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Dies gilt bereits für private Zwecke und macht bei Unternehmen keine Ausnahme; die Anforderungen sind hier je nach Größe und Geschäftsfeld schließlich noch individueller.
Als Folge lassen sich Versicherungen modular anpassen und erweitern. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sollte es zu größeren Änderungen kommen, etwa im Mitarbeiterstab, in der Unternehmensstruktur oder der Ausrichtung, ist kein Versicherungswechsel notwendig, was viel Arbeit spart. Ein nahtloser Übergang zu neuen Konditionen ist ganz im Sinne des Risikomanagements und garantiert eine störungsfreie Fortsetzung des Schutzes.
Angesichts der Herausforderungen, die alleine wegen der Coronakrise in den nächsten Monaten folgen werden, wird die Rechtsschutzversicherung ihre Wichtigkeit noch ausbauen. Für Unternehmen bedeutet das, den Jahreswechsel als idealen Zeitpunkt zu sehen, um den aktuellen Status zu überprüfen und gegebenenfalls Verbesserungen umzusetzen.
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