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Schneller zur Gleichstellung - so lässt sich die Gehaltslücke schliessen

Veröffentlicht am 08. März 2017
Geschrieben von Accenture

Frauen, die in westlichen Industriestaaten wie Deutschland 2020 ihren Hochschulabschluss machen, könnten die ersten sein, die in ihrer beruflichen Laufbahn genauso viel verdienen wie Männer. 

Frauen, die in westlichen Industriestaaten wie Deutschland 2020 ihren Hochschulabschluss machen, könnten die ersten sein, die in ihrer beruflichen Laufbahn genauso viel verdienen wie Männer. 

Nach Berechnungen des Beratungsunternehmens Accenture könnte der sogenannte ‚Gender Pay Gap‘ in weniger als drei Jahrzehnten geschlossen werden. Voraussetzung ist, dass Frauen drei spezifische Karriere-Katalysatoren nutzen und Unternehmen, Regierungen und Universitäten diese Entwicklung tatkräftig unterstützen.

Laut der Studie „Getting to Equal 2017“ könnte sich die Lohnlücke in Industrieländern bereits im Jahr 2044 schließen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt würden. Das klingt nach einer langen Zeit, tatsächlich aber würde die Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen auf diese Weise 36 Jahre früher erreicht als unter den derzeit herrschenden Bedingungen. Der Effekt wäre in den Schwellenländern sogar noch deutlich größer: Lohngleichheit könnte hier 100 Jahre früher eintreten als bisher – statt im Jahr 2168, bereits in 2066.

Erforderliche Zeit bis zur Schließung der Gehaltslücke
Erforderliche Zeit bis zur Schließung der Gehaltslücke in Industriestaaten und Schwellenländern

„Wir brauchen die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann im Beruf. Die Lohngleichheit ist ein wirtschaftliches und wettbewerbliches Muss und betrifft jeden. Wir müssen alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die beruflichen Chancen für Frauen zu verbessern und die Lücke schnellstmöglich zu schließen“

sagt Jan Ising, verantwortlich für die Women‘s Initiative in Deutschland und Managing Director bei Accenture Strategy.

Die Ergebnisse der Accenture-Studie zeigen: Verdient eine Frau 100 US-Dollar, bekommt ein Mann im globalen Durchschnitt 140 US-Dollar, also 40% mehr. Zusätzlich fällt ins Gewicht, dass Frauen seltener eine bezahlte Tätigkeit ausüben als Männer – im Vergleich sind es nur 50% der Frauen, aber 76% der Männer, die sich in einem bezahlten Beschäftigungsverhältnis befinden. Dieses Phänomen verstärkt die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zusätzlich: Rechnet man diesen Faktor hinzu, verdient ein Mann sogar 258 Dollar, während eine Frau nur 100 US-Dollar erhält. Die Studie von Accenture spricht hier von einer „versteckten“ Lohnlücke.

Neben dieser Bestandsaufnahme identifiziert die Studie drei kritische Faktoren, die Frauen auf ihrem Weg zur angestrebten Lohngleichheit schon von der Universität an benachteiligen, auch in Deutschland: Studentinnen entscheiden sich hierzulande deutlich seltener als ihre männlichen Studienkollegen für Studiengänge, die per se ein höheres Verdienstpotential haben (25% vs. 30%). Sie haben seltener einen Mentor (36% vs. 48%) und streben seltener eine Führungsposition an (33% vs. 48%). Darüber hinaus sind sie im Studium weniger engagiert, wenn es darum geht, sich technologische Expertise anzueignen (46% vs. 66%) oder Programmier- und Computerkurse zu belegen (66% vs. 89%).

Die Studie benennt – bezugnehmend auf eine entsprechende Accenture-Umfrage aus dem Jahr 2016 – drei wesentliche Katalysatoren, die Frauen zur Überwindung der Lohnlücke nutzen können:

  • Digitale Kompetenz – der Grad der Nutzung digitaler Technologien, dessen sich eine Person bedient, um sich mit Dritten zu vernetzen und auszutauschen, sich weiterzubilden oder zu arbeiten
  • Karriereplanung – die Notwendigkeit für Frauen, sich Karriereziele zu setzen, durchdachte Entscheidungen zu treffen und ihre Karriere proaktiv voranzutreiben
  • Technologische Expertise – die Möglichkeit, sich seine digitalen und technologischen Fähigkeiten mindestens genauso schnell anzueignen wie Männer

Greifen diese drei Karriere-Katalysatoren und unterstützen Unternehmen, Regierungen und die akademische Welt die entsprechenden Bemühungen der Frauen zusätzlich, könnte sich die Lohnlücke weltweit bis zum Jahr 2030 um 35% reduzieren und das Einkommen von Frauen um 3,9 Billionen US-Dollar steigen.

„Gleichberechtigung ist grundlegender Bestandteil einer integrativen Beschäftigungspolitik, auch was die Bezahlung betrifft“

sagt Pierre Nanterme, Vorstandsvorsitzender von Accenture. „Unternehmen, Regierungen und Bildungseinrichtungen spielen eine wichtige Rolle bei der Überwindung der Lohnlücke. Alle drei Bereiche müssen zusammenarbeiten, um entsprechende Möglichkeiten, ein geeignetes Umfeld und Rollenvorbilder zu schaffen.“

Methodik

Für die Studie wurden rund 28.000 Männer und Frauen einschließlich Studierende in 29 Ländern befragt. Die Stichprobe enthielt gleich viele Männer und Frauen aus drei Generationen (Millennials, Gen X und Baby-Boomers) und bildet einen Querschnitt durch alle beruflichen Karrierelevels sowie aus Unternehmen verschiedenster Größenordnung. Die Fehlergrenze für die Stichprobe liegt bei ca. +/- 0,6%.

Die Daten aus der Befragung wurden unter der Anwendung ökonometrischer Modelle ausgewertet, um die Treiber für die berufliche Weiterentwicklung und gleiche Entlohnung zu identifizieren, und anschließend mit veröffentlichten Statistiken zu Bildung, Beschäftigung, Führung und Forschung sowie Untersuchungen der Weltbank, der OECD, dem Weltwirtschaftsforum und der UN kombiniert.
Zusammengenommen lieferten diese Daten die Basis für die Betrachtung und Einschätzung des Einflusspotentials der jeweiligen Faktoren und wie sie die Gleichberechtigung fördern können. Die Kalkulationen zum Pay Gap basieren auf einem ökonomischen Modell von Accenture, das die Unterrepräsentanz von Frauen gegenüber Männern in bezahlten Arbeitsverhältnissen berücksichtigt.

In der Studie wurden die folgenden Länder untersucht: Argentinien, Australien, Brasilien, Dänemark, China (inklusive Hong Kong und Taiwan), Finnland, Frankreich, Deutschland, Indien, Irland, Italien, Japan, Mexiko, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Singapur, Südafrika, Spanien, Schweden, die Schweiz, Großbritannien, die USA, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

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