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Industrie 4.0 und Automobilbranche sorgen für großes Wachstum im Markt für Leistungselektronik

Veröffentlicht am 17. August 2015
Geschrieben von Roland Berger Strategy Consultants Holding GmbH

Der Markt für Leistungselektronik, die elektrischen Strom für die Steuerung von Motoren bereitstellt und die Wandlung von Wechsel- in Gleichstrom oder umgekehrt ermöglicht, wächst stark. So schätzen die Roland Berger-Experten, dass der weltweite Markt bis 2018 um 7 Prozent jährlich zulegen und so ein Gesamtvolumen von mehr als 200 Milliarden Dollar erreichen wird.

Der Markt für Leistungselektronik, die elektrischen Strom für die Steuerung von Motoren bereitstellt und die Wandlung von Wechsel- in Gleichstrom oder umgekehrt ermöglicht, wächst stark. So schätzen die Roland Berger-Experten, dass der weltweite Markt bis 2018 um 7 Prozent jährlich zulegen und so ein Gesamtvolumen von mehr als 200 Milliarden Dollar erreichen wird.

Dabei sind Margen von 15 bis mehr als 20 Prozent möglich.

Dafür sind vor allem drei Wachstumstreiber verantwortlich: Produktivitätserhöhung durch zunehmende Automatisierung und Digitalisierung der Industrie, mehr Regulierungen und das steigende Bewusstsein für ökologische Themen sorgen für einen immer größeren Einsatz von Leistungselektronik, so die neue Studie von Roland Berger Strategy Consultants "Powering ahead – Developements in power electronics mean a prospective bonanza for smart players". "Allerdings wird dieses Wachstum der Leistungselektronik kein Selbstläufer für die Marktteilnehmer", warnt Roland Berger-Partner Michael Alexander. "Etablierte und neue Anbieter stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen. Sie müssen sich auf dem internationalen Markt gut positionieren und ihre Innovationsfähigkeit ausbauen, um von der Entwicklung der Branche profitieren zu können. Neue Anbieter brauchen einen langen Atem."

Industrie 4.0 und Automobilsektor als Wachstumstreiber

Leistungselektronikprodukte werden in den kommenden Jahren vor allem in zwei Bereichen besonders intensiv eingesetzt: in der industriellen Fertigung, die durch Industrie 4.0 einen weiteren Produktivitätsschub erhält, sowie in der Automobilindustrie. So ist Leistungselektronik eine wichtige Voraussetzung für die fortschreitende Automatisierung in Folge der Digitalisierung von Produktions- und Lieferprozessen in zahlreichen Industrien. Allein der Robotik-Markt ist in den vergangenen 15 Jahren von rund 6 Milliarden auf 34 Milliarden Dollar gewachsen. Bis 2025 sollte sich das weltweite Volumen sogar auf knapp 70 Milliarden Dollar verdoppeln.

 

"Weitere Wachstumsimpulse für den Leistungselektronikmarkt erwarten wir in der Automobilindustrie", erklärt Roland Berger-Partner Wolfgang Bernhart. "Die starke Entwicklung der Elektromobilität, um die CO2-Ziele einzuhalten, und der Trend in Richtung automatisiertes Fahren werden die Automobilbranche von Grund auf verändern und neue Applikationsfelder für die Leistungselektronik eröffnen." Obwohl die Elektromobilität noch ganz am Anfang steht, wird schon heute ein Viertel der Umsätze der Leistungselektronik im Automobilgeschäft generiert. Mit zunehmenden Penetrationsraten wird der Automobilsektor zum Ende des Jahrzehnts die wichtigste Abnehmerindustrie werden.

Allerdings lauern hinter den erwarteten Marktchancen auch Gefahren. So könnte z.B. der Fokus bei Industrie 4.0 verstärkt auf Software und intelligente Algorithmen gelegt werden, wobei viele heutige Anbieter nur geringe Kompetenzen aufweisen können. Hinzu kommen physikalische Grenzen heutiger Leistungselektroniktechnologien und eine mögliche Verdrängung durch die Einführung neuer, alternativer Materialien, wie Siliziumkarbid oder Galliumnitrid. In der Automobilindustrie könnte außerdem der hohe Kostendruck zur Standardisierung von Komponenten führen. "Der zunehmende Wettbewerb auf dem Markt und die Fokussierung der Automobilhersteller auf Skaleneffekte könnten so die Gewinnmargen der Anbieter von Leistungselektronik stark unter Druck setzen.", warnt Ralph Lässig, Partner von Roland Berger.

Etablierte und neue Akteure stehen vor verschiedenen Herausforderungen

In ihrer neuen Studie haben die Roland Berger-Experten deshalb verschiedene Szenarien für die Branche analysiert und konkrete Handlungsempfehlungen ausgearbeitet – sowohl für etablierte als auch für neue Anbieter von Komponenten und Systemanwendungen.

Bei den etablierten Anbietern sollte der Fokus vor allem auf einen engen Kundenkontakt gerichtet werden, um mögliche Synergien zu nutzen und sogar gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte anzustoßen. "Durch innovative Produkte und agile, effiziente Entwicklungsprozesse können etablierte Marktteilnehmer ihre Technologiekompetenz betonen und ihren Qualitätsvorsprung wahren", erläutert Michael Alexander. "Außerdem sollten sie ihre Softwarekompetenz ausbauen und die Kostenbasis flexibel halten, um sich an plötzliche Veränderungen schneller anpassen zu können." Wichtig ist außerdem eine intelligente Auswahl der Zulieferer, um nicht von einzelnen Rohstoff- oder Vorproduktanbietern abhängig zu sein und das Risiko eines Versorgungsengpasses zu vermeiden.

Neue Anbieter benötigen hingegen vor allem eine gute Kapitalbasis, eine langfristige Strategie für eine bestimmte Marktnische und innovative Lösungen, um sich auf dem Markt zu behaupten. Denkbar sind hier auch enge Partnerschaften mit etablierten Unternehmen, um die ersten Schritte auf dem Markt zu wagen. Neue Anbieter von Systemanwendungen sollten darüber hinaus Produkte entwickeln, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. "Neuen Markteilnehmern empfehlen wir, mit genügend Ressourcen an den Start zu gehen, um langfristig handeln zu können. Denn ein langer Atem zahlt sich im umkämpften Leistungselektronikmarkt aus", fasst Wolfgang Bernhart zusammen.

Download

Die Ergebnisse aus "Powering ahead – Developments in power electronics mean a prospective bonanza for smart players" stehen hier als PDF-Datei (545 KB) zur Verfügung.

 

 

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