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Wearables-Trend sorgt für Boom in der Halbleiterbranche

Veröffentlicht am 26. Mai 2015
Geschrieben von PricewaterhouseCoopers

Globale Umsätze der Halbleiterindustrie steigen bis 2019 um 5,2 Prozent pro Jahr/Europäischer Halbleitermarkt profitiert vom starken Dollar/Internet der Dinge, Ultramobiles und Elektrofahrzeuge als Umsatztreiber. Smartphones und Tablets, Elektrofahrzeuge und Wearables wie Smartwatches und Fitnessarmbänder setzen sich immer mehr durch.

Globale Umsätze der Halbleiterindustrie steigen bis 2019 um 5,2 Prozent pro Jahr/Europäischer Halbleitermarkt profitiert vom starken Dollar/Internet der Dinge, Ultramobiles und Elektrofahrzeuge als Umsatztreiber. Smartphones und Tablets, Elektrofahrzeuge und Wearables wie Smartwatches und Fitnessarmbänder setzen sich immer mehr durch.

Diese neuen Technologien haben eines gemeinsam: Bei ihrer Herstellung werden Halbleiter verarbeitet. Dadurch wird der globale Halbleitermarkt in den kommenden fünf Jahren einen Boom erleben. Die Branchenumsätze steigen weltweit um 5,2 Prozent pro Jahr. 2019 werden die Jahresumsätze der globalen Halbleiterbranche bei 432 Milliarden US-Dollar liegen. Zu diesem Ergebnis kommt die PwC-Analyse „The Internet of Things: the next growth engine for the semiconductor industry.”

„Das Internet der Dinge und insbesondere Wearables erobern nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Alltag der Menschen. Diese Entwicklung lässt die Nachfrage nach Sensoren in die Höhe schnellen. Das Internet der Dinge ist die größte Chance für die Halbleiterindustrie seit dem Internetboom“, kommentiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.

China hat großen Anteil am Umsatzplus

2019 werden 60,5 Prozent aller Halbleiter weltweit in China benötigt. Der Grund: Unternehmen verlagern die Produktion elektronischer Geräte, bei denen überdurchschnittlich viele Halbleiter verbaut werden, nach wie vor verstärkt in das Reich der Mitte. Die chinesische Halbleiterindustrie wird dadurch weiter kräftig wachsen und Marktanteile gewinnen. Aber auch in Europa steigt die Nachfrage gemäß der PwC-Prognose bis 2019 im Jahresdurchschnitt um 3,9 Prozent und europäische Halbleiterhersteller können sich über solide Zuwächse freuen – nicht nur in Europa. „Europäische Halbleiterhersteller produzieren häufig für den Weltmarkt und verfügen über Produktionsstätten in verschiedenen Ländern. Der starke Dollar wird sich daher günstig auf die Ertragszahlen der europäischen Hersteller auswirken. Einen wichtigen Anteil an der positiven Entwicklung haben auch Übernahmen wie diejenige von Deutschlands größtem Hersteller“, so die Einschätzung von Werner Ballhaus.

 

Internet der Dinge und Wearables befeuern Wachstum

Insbesondere das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), das sich sowohl in der Industrie als auch im privaten Bereich zunehmend durchsetzt, befeuert das Wachstum in der Branche. Im IoT tauschen Gegenstände über das Internet Informationen untereinander aus – etwa wo sich ein Paket auf dem Weg zum Empfänger gerade befindet. Diese Informationen werden durch Sensoren gewonnen, für deren Produktion wiederum Halbleiter benötigt werden. Die Umsätze mit Halbleitern in Sensoren werden bis 2019 durchschnittlich um 10,4 Prozent pro Jahr zulegen und dann bei 14 Milliarden US-Dollar liegen. Sensoren sind damit die am schnellsten wachsende Produktkategorie, in der Halbleiter verwendet werden.

Quelle: PwC-Studie 2015

Eine Ausprägung des IoT, die aktuell an Bedeutung gewinnt, sind Wearables, also am Körper getragene Minicomputer, die etwa Daten zu Bewegung oder Ernährung aufzeichnen. Angefangen hat die Entwicklung als Gesundheits- und Fitness-Monitoring für den gelegentlichen Gebrauch. Mittlerweile verbreiten sich persönliche Medizingeräte rasant, die in der Lage sind, Gesundheitsindikatoren wie Blutdruck- oder Zuckerwerte genau zu messen. Der Markt für Sensoren in Wearables wird explodieren und 2019 bei über einer halben Milliarde Einheiten liegen. Die Umsätze mit Halbleitern, die in Wearables verbaut sind, steigen rasant: 2013 lagen sie bei rund 15 Millionen US-Dollar, 2019 werden es 7 Milliarden US-Dollar sein.

„Ultramobiles“ werden zum mächtigen Umsatztreiber

Mit einem Jahresumsatz von 134 Milliarden US-Dollar war das Segment der Datenverarbeitung im Jahr 2014 der größte Markt innerhalb der Halbleiterbranche (plus 12,8 Prozent im Vergleich zu 2013). Während die Produktion von Notebooks und PCs rückläufig ist, werden Tablet-Computer immer wichtiger: Die PwC-Experten prognostizieren ein jährliches Umsatzplus der darauf entfallenden Halbleiterproduktion von 7,6 Prozent bis 2019.

Zum wichtigsten Umsatztreiber im Segment der Datenverarbeitung entwickeln sich jedoch die so genannten Ultramobiles, eine Mischung aus PC und Tablet. Sie bieten den gleichen Funktionsumfang wie Notebooks, sind von ihrer Größe aber mit Tablets vergleichbar. Ultramobiles eignen sich insbesondere für Menschen, die viel unterwegs sind und von überall arbeiten möchte. Die Halbleiterumsätze mit diesen Geräten werden bis 2019 um 21,1 Prozent pro Jahr zulegen. „In absehbarer Zeit werden mehr Ultramobiles verkauft als Tablets“, prognostiziert Werner Ballhaus.

 

Nachfrage nach Hybrid- und Elektrofahrzeugen nimmt zu

Auch die Automobilbranche sorgt für Wachstum in der globalen Halbleiterbranche: Die Nachfrage nach Hybrid- und Elektroautos nimmt stetig zu – gleichzeitig wächst die Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge und die Preise sinken. In Elektro- und Hybridautos werden 1,5 bis drei Mal so viele Halbleiter verbaut wie in konventionellen Fahrzeugen. Der Markt für Halbleiter in Hybrid- und Elektroautos wird bis 2019 dadurch um 20,5 Prozent pro Jahr zulegen.

Hohe Anforderungen an Technik und Datensicherheit

„Halbleiterhersteller spielen eine zentrale Rolle, um das Internet der Dinge technisch umzusetzen und innovative, nutzerzentrierte Lösungen zu entwickeln. Dabei müssen sie allerdings die Risiken im Auge behalten: Das Internet der Dinge stellt hohe Anforderungen an Technik und Datensicherheit. Die Anwender der Endprodukte sind anspruchsvoll, ihre Bedürfnisse unterliegen einem schnellen Wandel. Strategische Kooperationen mit branchenfremden Unternehmen wie Mode- oder Sportartikelherstellern können dabei helfen, diese Hürden erfolgreich zu umschiffen“, so das Fazit von Werner Ballhaus.

Weitere Informationen

Die Studie "The Internet of Things: the next growth engine for the semiconductor industry" steht hier als pdf-Datei zur Verfügung.

 

 

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