Privatsphäre am Arbeitsplatz hat viele Facetten
Die aktuelle internationale Studie zu Privatsphäre und Wohlbefinden am Arbeitsplatz von Steelcase zeigt: Privatsphäre ist ein Schlüsselfaktor für Zufriedenheit und Engagement von Mitarbeitern. Die Studie macht jedoch deutlich, dass vielen Mitarbeitern ruhige Arbeitsumgebungen und Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten fehlen und sie bei der Arbeit oft abgelenkt werden.
Die aktuelle internationale Studie zu Privatsphäre und Wohlbefinden am Arbeitsplatz von Steelcase zeigt: Privatsphäre ist ein Schlüsselfaktor für Zufriedenheit und Engagement von Mitarbeitern. Die Studie macht jedoch deutlich, dass vielen Mitarbeitern ruhige Arbeitsumgebungen und Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten fehlen und sie bei der Arbeit oft abgelenkt werden.
Privatsphäre ist ein universales Grundbedürfnis des Menschen, nicht nur zuhause, sondern auch im Büro. Die Gründe jedoch, warum Menschen Privatsphäre suchen, variieren. Sie hängen nicht nur von der jeweiligen Landes- bzw. Unternehmenskultur und von der Aufgabe, sondern auch von der Persönlichkeit und dem Gemütszustand des Einzelnen ab. Das Steelcase-Forschungsteam identifizierte in seinen Studien fünf Strategien, die Mitarbeiter teils unbewusst verfolgen, um mehr Privatsphäre zu erlangen:
Strategische Anonymität bedeutet, sich dafür zu entscheiden, für andere unbekannt oder nicht sichtbar zu sein. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Mitarbeiter zum konzentrierten Arbeiten in ein Café oder andere Orte ausweichen, an denen sie anderen unbekannt sind.
Selektive Preisgabe ist die Entscheidung darüber, welche Informationen wir mit anderen teilen oder zurückhalten – beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter sich für ein Telefongespräch statt für eine Videokonferenz entscheidet.
Vertraulicher Austausch findet dann statt, wenn jemand persönliche Angelegenheiten mit bestimmten Personen bespricht, beispielsweise beim Mitarbeitergespräch mit dem Chef.
Bewusste Abschirmung findet dann statt, wenn Mitarbeiter sich selbst, ihre Gedanken, Daten und ihr räumliches Umfeld vor Störungen und Übergriffen anderer schützen wollen. Beispiele sind das Tragen von Kopfhörern, das Sitzen mit dem Rücken zur Wand oder das Abschirmen des Computerbildschirms.
Zweckmäßige Abgeschiedenheit bedeutet, sich physisch von einer Gruppe abzusondern, um konzentriert zu arbeiten, sich zu regenerieren oder persönliche Dinge zu regeln - beispielsweise in einem abgetrennten Raum, draußen oder in der ruhigsten Ecke eines Büros. Für Unternehmen ist es daher entscheidend, Räume zu schaffen, die sowohl Teamarbeit und Austausch unter den Mitarbeitern als auch Privatsphäre fördern. Denn Privatsphäre behindert die Zusammenarbeit nicht - tatsächlich unterstützt sie Mitarbeiter dabei.
Ein Ökosystem von Räumen: Den Mitarbeitern die Wahl lassen
Das Bedürfnis der Mitarbeiter nach Austausch und Kooperation mit anderen oder den verschiedenen Formen von Privatsphäre schwankt im Laufe eines Arbeitstages - je nachdem, ob Routineaufgaben anstehen oder Arbeiten, bei denen man sich stark konzentrieren muss. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern die Entscheidung überlassen, welche Form von Zusammenarbeit oder Privatsphäre sie zum jeweiligen Zeitpunkt und die jeweilige Aufgabe nutzen möchten.
Christine Congdon, Director Research Communication bei Steelcase, sagt: "Unternehmen können dem Bedürfnis ihrer Mitarbeiter nach unterschiedlichen Arbeitsumgebungen mit einer ausgeglichenen Raumplanung Rechnung tragen. Wenn das Büro unterschiedliche offene, abgeschirmte oder geschlossene Räume bietet, können Mitarbeiter ihre Arbeitsumgebung je nach Aufgabe und individuellem Bedürfnis passend wählen. Das fördert nicht nur Wohlbefinden und Motivation der Mitarbeitern, sondern kommt am Ende auch dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zugute."
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