Wachstumspotenzial für Greentech in CEE
Das Wachstum der "grünen Technologien" weitet sich aus. Bis ins Jahr 2020 ist in CEE mit einem jährlichen Zuwachs von 8,5 Prozent zu rechnen. Diese Ziffer liegt klar über der europäischen und auch der globalen BIP-Prognose. Einer der wesentlichen Faktoren für die große Nachfrage ist die weltweit zunehmende Rohstoffvolatilität und die damit verbundene Energie-Unsicherheit. Viele Bereiche (u.a. Energieeffizienz, Recycling) zeigen in Mittel- und Osteuropa ein ähnliches Potenzial wie in Afrika und Asien.
Das Wachstum der "grünen Technologien" weitet sich aus. Bis ins Jahr 2020 ist in CEE mit einem jährlichen Zuwachs von 8,5 Prozent zu rechnen. Diese Ziffer liegt klar über der europäischen und auch der globalen BIP-Prognose. Einer der wesentlichen Faktoren für die große Nachfrage ist die weltweit zunehmende Rohstoffvolatilität und die damit verbundene Energie-Unsicherheit. Viele Bereiche (u.a. Energieeffizienz, Recycling) zeigen in Mittel- und Osteuropa ein ähnliches Potenzial wie in Afrika und Asien.
Für Greentech bedeutet das Wachstumschancen in Mittel- und Osteuropa. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Greentech Industries 2020 – Further growth driver for CEE" von Roland Berger Strategy Consultants.
"In der aktuellen Studie wurden sechs Bereiche herausgefiltert und zusammengefasst, die bis ins Jahr 2020 einen wesentlichen globalen Wirtschaftsfaktor darstellen. Es handelt sich um Energieeffizienz, nachhaltiges Wassermanagement, nachhaltige Mobilität, Smart Energy, Ressourcen- und Materialeffizienz und Recycling. Energieeffizienz, Wassermanagement und Smart Energy werden bis 2020 mit einem jährlichen Wachstum von 8,5 Prozent den Hauptanteil ausmachen", so Alexander Kainer, Studienautor und Principal im Wiener Büro von Roland Berger. "Dieses Potenzial muss genützt werden. Dafür bedarf es aber einer klaren strategischen Vision in Europa und vor allem der entsprechenden Finanzierung."
Motor hinter dem Greentech-Wachstum
"Mittlerweile ist es die Rohstoffknappheit rund um den Globus und die damit einhergehende Volatilität, die Greentech antreiben. Hinzu kommt die zunehmende Unsicherheit und Instabilität in vielen Exportländern fossiler Rohstoffe. Somit ist man gerade in Europa gezwungen, sich nach Alternativen umzusehen", erklärt Kainer. In den 1990er Jahren hatte die CO2-Debatte den Anstoß für Investitionen in grüne Technologien gegeben.CEE mit ähnlichem Potenzial wie Asien und Afrika
Roland Berger hat den sogenannten "Green-Stress-Indikator" entwickelt: einerseits um potenzielle Risiken aufgrund des Fehlens von Nachhaltigkeitskonzepten zu analysieren, andererseits um die Bedeutung der Greentech-Industrie weltweit zu vergleichen. Der Indikator fasst die aktuelle Situation zusammen und zeigt die Motoren hinter den sechs Greentech-Bereichen. "Hier wird sehr deutlich, dass in vielen CEE-Ländern der Green-Stress-Level ähnlich hoch ist wie in Asien und Afrika und somit auch viel höher als in Westeuropa, Amerika und Australien", erläutert Kainer. In Mittel- und Osteuropa gibt es vor allem in den Bereichen Smart Energy, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Recycling noch großen Nachholbedarf. "Dieser hohe Stress-Level ist auf die Marktstrukturierung und auf den – verglichen mit Afrika und Asien – hohen Schwerindustrieanteil zurückführen", so Kainer.
Aufstieg zu EU-Standards setzt Potenzial frei
Der Unterschied zwischen westeuropäischen und CEE-Standards ist in manchen Bereichen nach wie vor groß. Einige EU-Mitgliedstaaten in CEE haben eine bis zu achtmal schlechtere Energieeffizienz (z.B. Bulgarien) als der Durchschnitt der EU-25. "Es sind Investitionen von bis zu 115 Milliarden Euro notwendig, um hier den EU-Level zu erreichen – wie beispielsweise bei nachhaltiger Wasserversorgung", so Kainer. Auch bei den erneuerbaren Energieträgern bietet die CEE-Region ein großes Potenzial. Die dortige Energiestruktur wird derzeit von nichterneuerbaren Energieträgern dominiert. "Auch wenn die Einspeisetarife auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, so muss bei rechtlicher Stabilität, bei der Sicherung der Finanzierung und bei Anschlusskapazitäten nachgebessert werden", mahnt Kainer.
Auch wenn die Wachstumskurve von Greentech steil nach oben zeigt, müssen wesentliche strategische Rahmenbedingungen definiert werden, damit vom Boom profitiert werden kann. "Die grüne Wende ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine langfristige Veränderung in der Nachfrage und der Produktionsstruktur. Somit bedarf es verbindlicher Regeln, die über Legislaturperioden hinausgehen, wenn die Wende tatsächlich vollzogen werden soll", so Kainer. In den vergangenen beiden Jahren hat die Wertschöpfung bei Solar, Wind, Bio-Treibstoffen und vor allem Energieeffizienz weltweit stark zulegen können – bei Letzterer sogar um 22 Prozent. In Europa ist die Greentech-Wertschöpfung in den Jahren 2010 und 2011 in einigen Bereichen zurückgegangen. "Der Produktions-Footprint verlagert sich weg von Europa. Das bringt zwar neue Absatzmärkte, aber weniger Wertschöpfung. Erforderlich sind eine klare strategische Vision auf europäischer Ebene und Kapital für Greentech-Unternehmen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Für diese Entwicklung muss Sorge getragen werden, damit die europäische Greentech-Industrie nicht den interkontinentalen Anschluss verliert", so Kainer.
Download
Hier können Sie die Präsentation mit den Studienergebnissen als pdf-Datei herunterladen.
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