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Mittelstand finanziert Wachstum immer häufiger mit Beteiligungskapital

Veröffentlicht am 19. Juni 2012
Geschrieben von Rödl & Partner

Die Private Equity-Branche profitiert vom Wachstum der deutschen Wirtschaft. Immer mehr mittelständische Unternehmen finanzieren ihre strategische Expansion über Beteiligungskapital. PE-Häuser mit Mittelstandsfokus erwarten daher eine positive Entwicklung der Beteiligungsbranche – trotz des harten Wettbewerbs um attraktive Investitionsziele und weiter steigenden Unternehmenspreisen. Über 90 Prozent der Beteiligungsgesellschaften wollen in diesem Jahr neue Investments eingehen. Ziel Nummer 1 sind dabei erstmals Clean-Tech-Unternehmen, gefolgt von Healthcare- und IKT-Branche. 

Die Private Equity-Branche profitiert vom Wachstum der deutschen Wirtschaft. Immer mehr mittelständische Unternehmen finanzieren ihre strategische Expansion über Beteiligungskapital. PE-Häuser mit Mittelstandsfokus erwarten daher eine positive Entwicklung der Beteiligungsbranche – trotz des harten Wettbewerbs um attraktive Investitionsziele und weiter steigenden Unternehmenspreisen. Über 90 Prozent der Beteiligungsgesellschaften wollen in diesem Jahr neue Investments eingehen. Ziel Nummer 1 sind dabei erstmals Clean-Tech-Unternehmen, gefolgt von Healthcare- und IKT-Branche. 

Dies ergibt die Private Equity-Studie der internationalen Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner.„Die Beteiligungsgesellschaften sind heute als Finanzierungspartner des Mittelstands nicht mehr wegzudenken", erklärt Wolfgang Kraus, Geschäftsführender Partner von Rödl & Partner. „Dabei profitieren die Unternehmen nicht nur vom Risikokapital. Die PE-Häuser bringen auch ihr Know-how ein und treiben die strategische Entwicklung ihrer Beteiligungen voran. Gerade bei der derzeit boomenden Übernahme von Krisenunternehmen ist diese Unterstützung wichtig, um die sich aktuell bietenden Chancen in wirtschaftliche Erfolge umzumünzen."

Allerdings ist das Umfeld für die Beteiligungsbranche rauer geworden. Strategische Investoren und Family Offices verschärfen den Wettbewerb um attraktive Investitionsziele. Dies treibt die Unternehmenspreise immer weiter in die Höhe. Zudem sind viele Familienunternehmen in der Lage, ihre Expansion aus der eigenen Liquidität heraus zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund passt sich die Beteiligungsbranche immer stärker den Anforderungen des Mittelstands an. Die Zahl der Minderheitsbeteiligungen überwiegt mit 56 Prozent erstmals. PE-Gesellschaften fordern immer weniger direkten Einfluss über die Entsendung von Geschäftsführern. An die Stelle kurzfristiger Investments sind langfristige Beteiligungen getreten – 75 Prozent der Gesellschaften geben eine durchschnittliche Haltedauer von 5 Jahren und länger an.

„Der Kapitalmarkt öffnet sich und geht auf den Mittelstand zu", betont Partner Björn Stübiger, der die Studie durchgeführt hat. „Die Investition von Risikokapital in mittelständischen Unternehmen ist ein Indikator für weiteres wirtschaftliches Wachstum. Die Beteiligungsbranche sucht Erfolgsstorys. Denn am Ende einer erfolgreichen Partnerschaft muss ein Verkauf mit Gewinn stehen. Der Mittelstand verspricht eine attraktive Eigenkapital-Rendite."

 

 

Während PE-Häuser mit Mittelstandsfokus optimistisch in die Zukunft blicken, überwiegt bei Investoren mit Fokus auf Deals über 100 Millionen Euro die Skepsis. Grund dafür dürfte auch sein, dass es für die Beteiligungsbranche immer schwieriger wird, Kapitalgeber für ihre Investitionen zu finden. Transaktionen von unter 5 Millionen Euro werden daher immer häufiger komplett aus Eigenmitteln heraus finanziert.

Branchenfokus: Cleantech erstmals Spitzenreiter vor Healthcare und IKT-Branche
Bei den für die Risikokapitalgeber attraktivsten Branchen hat sich im Kontext der globalen Energiewende die Umwelttechnologie (Cleantech) erstmals an die Spitze geschoben. Der Healthcare-Bereich rückt auf Platz 2 vor. Die IKT-Branche wurde auf Platz 3 verdrängt. Trotz des Booms der deutschen Industrie folgen die konjunkturabhängigen Branchen wie Maschinenbau und die Automotive-Branche erst mit großem Abstand auf den Plätzen 4 und 6.

Bayern vor NRW und Baden-Württemberg attraktivste Region für PE-Investitionen
Angesichts der Cluster-Initiativen im Cleantech, Healthcare- und IKT-Bereich in Bayern und Nordrhein-Westfalen verwundert es nicht, dass sich diese Bundesländer auch weiterhin an der Spitze des Rankings der attraktivsten Investitionsstandorte für PE-Häuser behaupten. Baden Württemberg auf Platz 3 profitiert neben dem erfolgreichen Technologiesektor als Standort einer starken Maschinenbau und Automotivebranche. Erstmals auf Platz 4 liegt Berlin – hier wurde das Umfeld für Unternehmensgründungen gerade im IKT- und Medienbereich gezielt verbessert.

Fazit: Risikokapitalgeber decken Finanzierungsbedarf des Mittelstands
„Die Beteiligungsbranche hat sich erfolgreich auf den Mittelstand eingestellt. Die zunehmende Zahl der mittelständischen ‚smart deals' kann zwar die Lücke der fehlenden ‚big deals' nicht ausgleichen. Aber der Optimismus der mittelstandsorientierten PE-Häuser ist gerechtfertigt", fasst Kraus das Studienergebnis zusammen. „Dass 90 Prozent der Beteiligungsgesellschaften neue Investitionen und zwei Drittel Exits für dieses Jahr planen, zeigt den nachhaltigen Erfolg von Private Equity in Deutschland", betont Stübiger. „Die Branche steht aber dennoch vor einer Konsolidierungsphase. Der starke Wettbewerb drückt die Renditeerwartungen. Die optimistischen Investitionsziele der Branche werden nur bei nachhaltigem Wirtschaftswachstum in Deutschland zu erreichen sein."

Rödl & Partner hat für die Studie Anfang 2012 über 300 in Deutschland tätige Beteiligungsgesellschaften befragt. Die Rücklaufquote lag bei 35 Prozent. Befragt wurden internationale Gesellschaften sowie PE-Häuser mit privatem und öffentlich-rechtlichem Hintergrund.

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