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Auswirkungen von Chinas Automarkt auf die europäische Automobilindustrie - Zulieferer sind gefragt

Veröffentlicht am 09. Mai 2012
Geschrieben von Roland Berger (AT)

Das Reich der Mitte hat sich zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für europäische Automobilhersteller entwickelt und die Hausse hält weiter an. Allerdings geraten die mitteleuropäischen Hersteller seitens chinesischer Anbieter (SAIC, Changan, Geely-Volvo etc.) immer mehr unter Druck. Die richtige Strategie wird entscheiden, ob und wie sehr sich die Hersteller und der Zulieferbetrieb aus Mitteleuropa in China positionieren und durchsetzen können. Dass sich der chinesische Markt als fragmentiert erweist, stellt die Europäer vor zusätzliche Herausforderungen. 

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Zulieferer sind gefragt
Zunehmend erwarten europäische Hersteller, dass die Zulieferindustrie sie mit nach China begleitet – das betrifft auch österreichische und mitteleuropäische Unternehmen. Denn der Zugang zu den immer wichtiger werdenden chinesischen Zulieferern ist aus dem Ausland nicht möglich. Immer mehr europäische oder amerikanische Zulieferer (z.B. Bosch und Magna) sind deshalb bereits mit F&E-Zentren in Asien vertreten.

Aber auch zentraleuropäische Hersteller sind vor Ort aktiv. Joint Ventures mit lokalen Herstellern nehmen zu, vor allem bei Nutzfahrzeugen. "Hier sind Mercedes und MAN strategische Partnerschaften eingegangen. Auf chinesischer Seite verspricht man sich dadurch Fortschritte in puncto Design und Reduzierung von Emissionen sowie allgemein das Erreichen europäischer Standards", erklärt Petry.

China braucht dringend Know-how
In den kommenden fünf Jahren werden chinesische Automobilhersteller nur zögerlich und punktuell in den europäischen Markt eintreten. "Das liegt an der fehlenden technologischen Reife. Zusätzlich ist man mit dem Wachstum vor der eigenen Haustür stark gefordert. Somit lässt sich der Aufbau von Produktionsstätten und Vertriebsstrukturen in Europa nur schwer finanzieren. Wir erwarten daher keine Investitionswelle aus China in Mittel- und Osteuropa", so Petry. Bis 2018 werden chinesische Hersteller in Europa einen Marktanteil von nicht einmal 1 Prozent erreichen. Die Expansion hat aber begonnen: Greatwall, Chery und FAW haben bereits Niederlassungen in Südamerika, Afrika, CEE und Südostasien.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den chinesischen Zulieferbetrieben ab. Sie tätigen nur vereinzelt Investitionen in Europa, meist um Technologien einzukaufen. "Längerfristig sind Investitionen in Mitteleuropa aber möglich, vor allem auf dem Montagesektor. Hier genießt CEE einen sehr guten Ruf – auch in Asien", meint Petry.

Chancen für Hersteller und Zulieferbetriebe
Der chinesische Automarkt präsentiert sich mit 14 Anbietern inhomogen; aufgrund des starken Wachstums in den vergangenen zwei Jahren konsolidiert er sich derzeit. Hinzu kommt die Verflechtung der chinesischen Regierung mit zahlreichen Herstellern. Im aktuellen Fünfjahresplan (2011-2015) haben die Behörden zusätzliche Regulierungen integriert, die lokale Hersteller bevorzugen. Europäische Hersteller können künftig aber punkten: "Im Sinne der Energieeffizienz will man den Spritverbrauch in den kommenden Jahren um ein Fünftel reduzieren – mit Hybrid-Autos und auch Elektrofahrzeugen. Hier haben die mitteleuropäischen Hersteller mit ihrem Know-how einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber den chinesischen Mitbewerbern. Das ist auch eine wesentliche Wachstumschance für österreichische Zulieferer", so Petry. Denn China verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Laut Fünfjahresplan soll der CO2-Ausstoß bis 2015 um bis zu 30 Prozent reduziert werden.

Download der Studie
Die Zusammenfassung der Studie "Impact of China on Central European Automotive Industry" können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.

 

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