Der europäische Automobil-Aftermarket ist wieder auf Wachstumskurs

Veröffentlicht am 28. Juli 2014
Geschrieben von The Boston Consulting Group GmbH

Auf den ersten Blick hat sich im europäischen Automobil-Aftermarket seit dem 2012 erschienenen Bericht von BCG über die Dynamik im Kfz-Reparaturgeschäft kaum etwas verändert. Eine Reihe von Entwicklungen lassen aber erwarten, dass der Wettbewerb in den kommenden Jahren an Intensität zunehmen wird. Das geht aus einer neuen BCG-Studie hervor, die heute unter dem Titel Returning to Growth: A Look at the European Automotive Aftermarketerscheint.

Auf den ersten Blick hat sich im europäischen Automobil-Aftermarket seit dem 2012 erschienenen Bericht von BCG über die Dynamik im Kfz-Reparaturgeschäft kaum etwas verändert. Eine Reihe von Entwicklungen lassen aber erwarten, dass der Wettbewerb in den kommenden Jahren an Intensität zunehmen wird. Das geht aus einer neuen BCG-Studie hervor, die heute unter dem Titel Returning to Growth: A Look at the European Automotive Aftermarketerscheint.

In Zusammenarbeit mit der European Automobile Manufacturers' Association (ACEA) hat BCG eine Umfrage unter Führungskräften europäischer Auto­mobilhersteller und Branchenexperten im Aftermarket-Sektor durchgeführt und das umfangreiche BCG-Aftermarket-Modell unter Berücksichtigung der jüngsten Marktentwicklungen aktualisiert. Die Untersuchung hat wesentliche Trends ermittelt, die auf Seiten der Reparaturanbieter bereits zu ersten Maßnahmen geführt haben:

Durch die zunehmende Komplexität der Fahrzeuge wächst und konsolidiert sich das Aftermarket-Reparaturgeschäft weiter.

Branchenfremde Wettbewerber – wie Leasingunternehmen, Versicherer und Flottenmanager – verändern den Markt, da sie das Geschäft auf ihre exklusiven Reparaturnetzwerke verlagern.

Vertragswerkstätten und freie Werkstätten kämpfen intensiv um Markt­anteile und werben sich gegenseitig Kunden ab.

Der Anteil an Connected Vehicles nimmt weiter zu – eine Entwicklung, die sich auch auf die Dynamik im After-Sales-Servicemarkt auswirken könnte.

"Wir sehen Anzeichen für einen noch intensiveren, aber ausgeglichenen Wettbewerb zwischen und innerhalb der beiden Hauptakteure der Branche – den freien Werkstätten und den Vertragswerkstätten", erklärt Dr. Nikolaus S. Lang, Senior Partner bei BCG und Mitautor der Studie. "Darüber hinaus könnte Telematik erhebliche Auswirkungen auf die Branche haben, je nach-dem wie schnell und umfassend sich diese Technologie im Markt verbreitet."

 

Branchenfremde Wettbewerber verändern das Reparaturgeschäft
Durch den Markteintritt neuer Wettbewerber – wie Versicherer, Flotten­betreiber und Leasingunternehmen – hat sich die Dynamik des Wettbewerbs verändert. Da Fahrzeugreparaturen und -inspektionen einen Großteil der Ausgaben dieser neuen Wettbewerber ausmachen, nutzen sie verstärkt Sondervereinbarungen oder Partnerschaften mit ausgewählten Werkstatt-Netzwerken. Dank derartiger Verträge können sie nicht nur ihre Kosten steuern, sondern auch das Geschäftsvolumen ihrer Werkstattpartner erhöhen.

In den vergangenen Jahren konnten diese Partner eine bedeutende Anzahl neuer Kunden gewinnen. Beispielsweise entfielen 2012 in Deutschland 28 Prozent aller unfallbedingten Reparaturen auf Partnernetzwerke branchenfremder Wettbewerber – ein Anstieg um 18 Prozentpunkte gegen­über 2003. "Durch den Trend der branchenfremden Wettbewerber, Partner­netzwerke zu schaffen, wird sich die Wettbewerbslandschaft im europäischen Aftermarket in den kommenden Jahren weiter verändern", sagt Benjamin Frowein, BCG-Principal und Mitautor der Studie.

 

Telematik als neuer Trend
Die im Rahmen der Studie befragten Führungskräfte und Experten sind sich einig, dass der Anteil an Connected Vehicles sowohl bei neuen als auch bei älteren Fahrzeugen stark zunehmen wird. Dabei gehen die Meinungen, was Breite und Geschwindigkeit der Durchdringung und die Perspektiven für mögliche Services anbelangt, jedoch weit auseinander. Während einige Führungskräfte davon ausgehen, dass bis 2018 15 Prozent aller Fahrzeuge mit Telematik ausgestattet sein werden, rechnen andere mit 35 Prozent. Dieser große Unterschied in der Einschätzung zeigt die hohe Unsicherheit der Branche bezüglich der Geschwindigkeit der Veränderungen – insbesondere bei Umrüstungen.

Schwerpunkte des Einsatzes von Telematik werden die interaktive Instand­haltung und die Ferndiagnose von Fehlfunktionen sein. Bei der interaktiven Instandhaltung ermöglicht eine Telematik-Lösung eine ständige Onboard- und Ferndiagnose des Fahrzeugverhaltens. Auf Basis der Fahrleistung und des Betriebszustands des Wagens ermittelt die Telematik-Lösung ein optimales Fenster für die Inspektion, stellt einen Kontakt zwischen dem Fahrzeughalter und dem Inspektionsanbieter her, vereinbart einen Inspektionstermin und bestellt bei Bedarf die erforderlichen Ersatzteile. So könnten mit Hilfe der Telematik der Serviceprozess optimiert, die Kosten reduziert und die Kunden­erfahrung verbessert werden.

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