M&A sind erfolgreich, wenn Käufer den Anteil an Synergien für Verkäufer begrenzen

Veröffentlicht am 23. April 2013
Geschrieben von The Boston Consulting Group GmbH

Unternehmen, die sich an Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) beteiligen, rechtfertigen Transaktionen häufig mit dem Verweis auf mögliche Synergien, die bei einer Transaktion freigesetzt werden. Diese Käufer wissen auch, welchen Anteil davon sie in Form eines Aufschlags auf den Transaktionspreis abgeben können: Erfolgreiche Käufer teilen nur rund ein Drittel des jährlich erzielten Werts durch Synergien mit den Verkäufern.

Unternehmen, die sich an Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) beteiligen, rechtfertigen Transaktionen häufig mit dem Verweis auf mögliche Synergien, die bei einer Transaktion freigesetzt werden. Diese Käufer wissen auch, welchen Anteil davon sie in Form eines Aufschlags auf den Transaktionspreis abgeben können: Erfolgreiche Käufer teilen nur rund ein Drittel des jährlich erzielten Werts durch Synergien mit den Verkäufern.

Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Divide and Conquer: How Successful Acquirers Split the Synergies", die gemeinsam von der Boston Consulting Group (BCG) und der Technischen Universität München (TUM) erstellt wurde.

Mit Hilfe eines von BCG und TUM entwickelten empirischen Ansatzes können Unternehmen den Wert von Synergien im Vergleich zur Übernahmeprämie quantifizieren. Anhand dieser Werte können Käufer beurteilen, ob eine Transaktion genügend Potenzial bietet, um Wert für die Shareholder des übernehmenden Unternehmens zu schaffen. Sie können einen Preis festlegen, der die Aktionäre des Zielunternehmens dazu bewegt, zu verkaufen – und gleichzeitig die eigenen Aktionäre mit einer wertschaffenden Transaktion belohnt.

Die Studie ermittelt zudem den Wert, den Käufer durch die Kommunikation der Deal-Strategie und Synergiewerte erzielen können. "Aktionäre schätzen Details über die strategische und finanzielle Vorteilhaftigkeit von M&A-Transaktionen, um deren Implikationen auf den Shareholder-Value beurteilen zu können. Sie belohnen dabei auskunftsfreudige Käufer, die durch Transparenz ein hohes Maß an Sicherheit über das Wertschaffungspotenzial geben", sagt Dr. Jens Kengelbach, BCG-Partner und einer der Autoren der Studie.

 

Synergiepotenzial variiert deutlich je nach Land und Branche
Selbst bei Firmen aus der gleichen Branche variiert der Wertzuwachs, der in einer Transaktion durch Synergien gehoben werden kann, stark. Die Analyse großer Transaktionen im Öl- und Gassektor von 2001 bis 2011 beispielsweise zeigt, dass sich der durch Synergien erzielte Wert zwischen 5,8 Prozent und 0,2 Prozent des jährlichen Umsatzes eines Zielunternehmens bewegte. In einigen Industrien jedoch – insbesondere in den Branchen Transport, Telekommunikation und Energieversorger – gibt es wenig Raum für Wertschaffung durch Synergien, wenngleich sie "natürliche Monopole" sind, die theoretisch ein hohes Synergiepotenzial besitzen. Unternehmen dieser Branchen unterliegen in der Regel einer extensiven Kontrolle durch nationale Regulatoren, die sie daran hindern, alle verfügbaren Einsparungen zu erzielen. In Industrien mit einem hohen Grad an kontinuierlicher internationaler Konsolidierung hingegen können erhebliche Synergien realisiert werden. Die Studienautoren haben ermittelt, dass die durchschnittlichen Synergien, die Unternehmen dieser Branchen erzielen können, bis zu 4,8 Prozent des Gesamtumsatzes eines Übernahmeziels bzw. 1,5 Prozent des jährlichen Umsatzes der neuen Firma ausmachen können.

In der Regel fokussieren sich Käufer, die Synergien bei der Dealankündigung offenlegen, auf Kostensynergien, die sie verlässlich durch ihre eigenen Anstrengungen erreichen können. Im Gegensatz dazu sind Erlössynergien schwieriger zu quantifizieren und zu realisieren, da diese vom Kaufverhalten der Kunden und anderen Dritten abhängen. "Anleger sind daher in Bezug auf das Pricing von Erlössynergien skeptisch und halten sie erst für wahr, wenn sie realisiert sind", erklärt BCG-Partner Jens Kengelbach.

Erfolgsfaktoren
BCG hat eine Reihe von Erfolgsfaktoren identifiziert, um Synergieerwartungen zum Zeitpunkt, an dem eine Transaktion bekanntgegeben wird, zu bestimmen und die Fortschritte bei der Erreichung der Synergieziele zu verfolgen. Zu diesen Erfolgsfaktoren zählen:

Kontext zur aktuellen Transaktion bereitstellen, indem der Bezug zu früheren Transaktionen aufgezeigt und so belegt wird, dass jede neue Transaktion auf einer gesunden und konsistenten strategischen Logik begründet ist. 

Im Detail die strategischen und finanziellen Gründe für die aktuelle Transaktion erklären – unter Berücksichtigung makroökonomischer Bedingungen, der Industriegrundlagen, der Wettbewerbspositionen und differenzierender Stärken von Käufer und Übernahmekandidat.

Den Wert und die Quellen antizipierter Synergien offenlegen, regelmäßig über den Zeitplan zu ihrer Realisierung berichten und dabei im besten Fall die ursprünglichen Zielsynergien übertreffen.

So unterschiedlich diese Vorgehensweisen sein mögen, gründen doch alle auf einem gemeinsamen Imperativ: Sei direkt, ehrlich und so genau wie möglich.

Download Studie
Die Studie steht hier als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.

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