Wie können wir den steigenden Arbeitsdruck reduzieren und die wachsende Komplexität unserer Welt meistern, ohne in unseren Leistungen nachzulassen? Mehr Arbeit, mehr Anstrengung, mehr Perfektion sind nur mehr von dem, was wir immer schon machen und führen meist nicht zur Lösung, sondern in permanente Überanstrengung.
Unsere Konditionierung auf Perfektion und Richtigsein ist das Prinzip, das uns in die Überforderung treibt. Das alternative Prinzip: Mit 80 Prozent unserer Ressourcen die volle Leistung erbringen.
Statt uns immer mehr anzustrengen, mehr zu arbeiten und perfekter sein zu wollen, können wir die Möglichkeiten der sozialen Systeme, in denen unser Leben und Arbeiten stattfindet, die Reserven unserer Familien-, Arbeits- und Freizeitwelten besser nutzen. Dazu müssen wir ihre Erfolgsfaktoren kennen: Sinn, Vertrauen, Offenheit und Verantwortung.
Die soziosystemischen Erfolgsfaktoren Sinn, Vertrauen, Offenheit und Verantwortung entscheiden über die Leistungsfähigkeit sozialer Systeme. Sie sind Ausdruck der Kultur des sozialen Systems und müssen bewusst und gemeinsam gestaltet werden.
Das Verhalten unserer Mitmenschen ändern wir nicht durch noch mehr Appelle. Im Gegenteil, das kostet uns Anstrengungen und bewirkt oft das Gegenteil. Statt uns in fruchtlosen Appellen zu erschöpfen und unsere Frustration zu steigern, können wir Regeln setzen und Bedingungen gestalten. Mit diesen Hebeln werden unsere Mitmenschen uns folgen, die sozialen Systeme werden effektiver und wir sparen persönlichen Aufwand.
Ein Großteil unserer Energie verpufft in den Versuchen, der Informationsflut Herr zu werden. Andererseits reiben wir uns dabei auf, mit unseren Botschaften gehört zu werden. Wenn wir diese Anstrengungen steigern, werden wir kaum nennenswerten Erfolg bei der Kommunikation erzielen. Es gibt eine bessere Möglichkeit: Durch Empathie, durch aktives Eintauchen ins „Kommunikationsfeld“ werden Informationen selektiert und die Menschen in unseren sozialen Systemen beeinflusst, Werte und Meinungen geprägt.
Müssen ist anstrengend. Je mehr wir müssen, desto mehr versuchen wir, perfekt zu sein, ohne es je zu erreichen. Die gängigen Motivationssysteme verstärken das Müssen, das heißt Anstrengung und Stress. Am Ende stehen Perfektionismus und Überanstrengung. Die Frage ist: Wie kommen wir vom Müssen-Modus in den Wollen-Modus? Im Wollen-Modus haben Menschen Freude an dem, was sie tun, und entwickeln Kreativität und intelligentere Lösungen.
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Stefan Fourier 1. Auflage BusinessVillage 2015 |
Dr. Stefan Fourier ist Unternehmer, Autor, Business Consultant und Mentor. Er entwickelte praxistaugliche Modelle zum Umgang mit Komplexität, die Organisationen und Menschen erfolgreich und das (Arbeits-)Leben entspannter machen. Die Wirkung seiner Modelle beruht auf solidem Wissen und persönlichen Erfahrungen aus vielen Lebensbereichen. In seinen Büchern pflegt Stefan Fourier einen lockeren Erzählstil, der seine Souveränität bei Problemlösungen unterstreicht. |
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