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Bewerbung 50 plus – Jobsuche zu Zeiten des demografischen Wandels

Veröffentlicht am 21. September 2015
Geschrieben von Randstad Deutschland

Die Chancen, mit 50+ eine passende Arbeitsstelle zu finden, steigen zusehends. Gründe hierfür sind unter anderem der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und die Erweiterung des Renteneintrittsalters. Dennoch tun sich viele Arbeitssuchende dieser Altersklasse schwer, einen neuen Job zu finden. Folgend ein paar Fakten, Einsichten und Tipps zur Jobsuche mit 50 plus.

Jobsuche mit 50 plus – die „Bewerbungs-Lotterie“

Wer sich mit Mitte 30 bis Mitte 40 um eine Arbeitsstelle bemüht, hat in der Regel die besten Chancen. Ab dem 50. Lebensjahr wird es nicht nur schwierig – die Jobsuche in diesem Alter wird regelrecht zur Sisyphusaufgabe. Das Phänomen der Altersdiskriminierung existiert nach wie vor. In vielen Unternehmen wird im HR-Bereich darauf geachtet, die Altersgrenze unter 45 Jahren zu halten. Nur ein Drittel aller 55- bis 64-Jährigen in Deutschland stehen in einem Arbeitsverhältnis. 

Dennoch liegt es auch allzu oft an dem Jobsuchenden selbst. Anstatt die Schuld immer nur in den herrschenden Rahmenbedingungen zu suchen, hilft es viel eher, seine Bewerbungsstrategie zu ändern.

Der demografische Wandel – Ein Trumpf für die Bewerbung mit 50+

Dass der demografische Wandel tatsächlich allen Arbeitssuchenden mit 50 Plus positiv in die Karten spielt, zeigen ein paar ermittelte Werte des  BDA. Zwischen den Jahren 2000 und 2012 stieg die Erwerbsquote der 55- bis 65-Jährigen um fast 50 %. Wie die untere Grafik des Statistischen Bundesamts verdeutlicht, wird sich diese Altersverschiebung in der Bevölkerung auch zukünftig fortsetzen.


 

Die Fakten sprechen also für eine erfolgreiche Jobsuche mit 50 Plus. Der Arbeitsmarkt passt sich dieser Gegebenheit auch langsam an. Immer mehr Unternehmen starten gezielte Kampagnen, die Bewerber über 50 Jahre ansprechen. Andere Firmen rekrutieren ehemalige Mitarbeiter, die sich bereits im Ruhestand befanden. Somit stellt sich die Frage, warum nach wie vor Arbeitssuchende im Alter vom 50+ Jahren an der erfolgreichen Jobsuche scheitern. Die Antwort findet sich allzu oft im unglücklich verfassten Bewerbungsschreiben.  

Fehler bei der Bewerbung mit 50 Plus

All jene, die sich im vorangeschrittenen Alter in den Bewerbungsmarathon stürzen, sind schnell frustriert. Eine Absage folgt der nächsten. Das Alter wird immer mehr zum Mittelpunkt der Arbeitssuche. Und genau dies spiegelt sich in den Bewerbungen wider. Nun gilt es, sich vorzustellen, als Personaler folgende Formulierungen zu lesen:

„Ich kann auf 23 Berufsjahre zurückblicken …“

Schon hier liegt der Fokus auf bereits Geleistetem! Der Bewerber orientiert und beruft sich auf die Vergangenheit. Personaler suchen aber Mitarbeiter, die sich in Zukunft mit dem Job auseinandersetzen und nicht ihre Erfahrung anhand der Berufsjahre messen. Hier gilt es, Erfolge hervorzuheben. Wichtig für den Personaler sind geschaffene Mehrwerte, die am besten mit Zahlen untermauert werden.

„Mit 53 Lebensjahren möchte ich mich …“

Eine Formulierung, die absolut in die falsche Richtung weist! Das Erste, was hier hervorgehoben und explizit betont wird, ist das Alter. Zudem ist das Alter keine Qualifikation und das Unternehmen keine Wohlfahrtsorganisation.

„Ich möchte in Ihrem Unternehmen noch einmal richtig durchstarten!“

Was auf den ersten Blick als hoch motiviert erscheinen mag, liest sich für professionelle Personaler ganz anders! Was hier ausgedrückt wird, ist der Fokus auf die eigene Karriere – nicht auf das Wohlergehen des Unternehmens. Sollte der neue Job viel Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Aufgabenbereich haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Bewerber schnell gelangweilt und frustriert sein wird. Einstellung abgelehnt!  

Anregungen & Tipps für die Bewerbung mit 50 Plus

Das richtige „Mind-Set“ ist bei der Bewerbung ganz wichtig. Es gilt, sich vor Augen zu halten, dass immer mehr Fakten für die Einstellung eines Mitarbeiters mit 50+ sprechen. Arbeitgeber müssen umdenken – das diktiert der demografische Wandel. Zudem ist es eine Tatsache, dass Teams mit unterschiedlicher Alters- und Geschlechtsstruktur weitaus effektiver arbeiten. Viele Fakten sprechen für die Einstellung eines Mitarbeiters im vorangeschrittenen Alter. Diese wären beispielsweise:

  • Hohes Verantwortungsbewusstsein.
  • Nehmen in altersgemischten Teams oft automatisch eine Vorbildfunktion ein.
  • Besitzen diverse Fähigkeiten und einen immensen Erfahrungsschatz.
  • Dank großer Lebenserfahrung können komplexe Aufgaben leichter gelöst werden.

In einer Bewerbung müssen genau diese Vorteile hervorgehoben werden:

  • Erfahrung – ein Arbeitnehmer mit 50+ hat schon viel gesehen und erlebt. Somit kann er schon im Vornehinein Fehler erkennen und diese vermeiden.
  • Gefestigtes Umfeld – Im Privatbereich ist in der Regel alles in trockenen Tüchern. Eigenheim, Familie, etc. Die Gebundenheit an die Arbeitsstelle und somit die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber ist automatisch höher.
  • „Old School“ – Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit … was die junge Generation gerade wieder entdeckt, ist der 50+ Generation eine Selbstverständlichkeit.
  • Gelassenheit – Was einen 25-30 Jährigen zur Weißglut treibt, ist für einen Arbeitnehmer mit 50 Plus nicht der Rede wert. Die eigene Souveränität ist ein absoluter Pluspunkt!

Das richtige Format der Bewerbungsunterlagen ist wichtig!

Im Normalfall benötigt ein Personaler circa 10 bis 30 Sekunden, um eine Bewerbung für gut oder schlecht zu befinden. Daher ist es wichtig, folgende Richtlinien zu beachten:

  1. Die Vollständigkeit der Bewerbung. Diese muss ein Bewerbungsschreiben (max. 2 Seiten), einen amerikanisch strukturierten Lebenslauf (max. 2-3 Seiten) sowie Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse.
  2. Zusätzlich kann die Bewerbung folgende Unterlagen enthalten:
  • Ein Deckblatt zur Übersicht
  • Ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf (seitlich Profilaufnahme)
  • Eventuelle, jobrelevante Nachweise über Fortbildungen

Was kann die Bewerbung mit 50 Plus noch beschleunigen?

Wer sich nur auf die schriftlichen Bewerbungen verlässt, findet oft nur recht langsam ins Ziel. Es ist wesentlich effektiver, sich mit 50+ über verschiedene Kanäle zu bewerben. Das persönliche Netzwerk ist beispielsweise ein probates Medium für die Jobsuche ab 50 – Freunde, alte Kunden, der Frisör … Der Kontakt zu professionellen Personaldienstleister ist ebenfalls ein erfolgversprechender Weg zum neuen Job. Auch Internetportale, die sich gezielt mit diesem Thema auseinandersetzen, sind eine gute Alternative.  

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