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Betriebe brauchen Strategie gegen Akademikermangel

Veröffentlicht am 26. November 2012
Geschrieben von PwC

Akademisch qualifizierte Fachkräfte werden in den kommenden Jahren auf dem Arbeitsmarkt deutlich knapper: Bereits heute berichten 90 Prozent der Betriebe über Rekrutierungsprobleme, die sich nach Einschätzung von 80 Prozent der Befragten mittelfristig noch verschärfen werden, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter rund 220 Personalverantwortlichen hervor geht.

Besonders stark verbreitet ist diese Sorge in Unternehmen, die sich (sehr) stark vom so genannten Trend alternder Belegschaften betroffen fühlen: Hier erwarten 85 Prozent einen zunehmenden Fachkräftemangel, von den Befragten mit weniger spürbarem Demografieeffekt glauben dies 76 Prozent.

Allerdings haben diese Befürchtungen in vielen Unternehmen bislang kaum Konsequenzen für die betriebliche Qualifizierungsstrategie: Zwar sollen die Weiterbildungsinvestitionen bei gut vier von fünf Befragten steigen, jedoch ist das Ausgangsniveau moderat. So stehen in 60 Prozent der Unternehmen jährlich weniger als fünf Weiterbildungstage pro akademischer Fachkraft zur Verfügung, in jedem siebten Betrieb sind es sogar höchstens zwei Tage.

Zudem sinkt die Weiterbildungsbeteiligung mit steigendem Alter der Mitarbeiter deutlich: Während akademische Fachkräfte unter 35 Jahren in 90 Prozent der Unternehmen (sehr) häufig von Weiterbildungsmaßnahmen profitieren, liegt der Vergleichswert für Beschäftigte über 50 Jahren nur bei 28 Prozent. „Die Unternehmen haben zwar erkannt, dass sie selbst gegen den Akademikermangel aktiv werden müssen. In vielen Betrieben fehlt jedoch eine Strategie, wie die Weiterbildungsinvestitionen an den Qualifizierungsbedarf optimal angepasst werden können", betont Christine Hentschel, Partnerin und zuständig für das Training "The Academy" bei PwC.

 

 

Wie aus der Umfrage hervorgeht, verzichten fast 30 Prozent der Betriebe auf eine systematische Erhebung des individuellen Weiterbildungsbedarfs. Eine Erfolgskontrolle gibt es zwar bei 70 Prozent der Unternehmen, allerdings werden meist lediglich die Teilnehmer zu ihrer Einschätzung der Weiterbildungsmaßnahme befragt. Einen bezifferbaren „Return on Investment" der Maßnahmen ermitteln nur 14 Prozent der Betriebe. Allerdings kennen 15 Prozent der Unternehmen ihre Gesamtaufwendungen für die betriebliche Weiterbildung gar nicht und können entsprechend auch keine Weiterbildungsrendite berechnen.

Soft Skills werden selten trainiert
Die Umfrageergebnisse zeigen allerdings nicht nur Defizite bei der Planung des Weiterbildungsumfangs und der Zielgruppendefinition, sondern auch bei der Konzeption der Weiterbildungsinhalte. So besteht in vielen Betrieben eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem von den Personalverantwortlichen wahrgenommenen Qualifizierungsbedarf und den angebotenen Weiterbildungen. Auf Teamfähigkeit und andere „Soft Skills" beispielsweise legen vier von fünf Unternehmen großen Wert, während nur ein Fünftel der Personaler diese Qualifikation im erwünschten Ausmaß bei Bewerbern vorfindet. Trotz dieses Missverhältnisses forcieren lediglich 44 Prozent der Unternehmen das Training sozialer Kompetenzen.

Priorität bei der Weiterbildung hat die Vermittlung von Fachwissen – hier engagieren sich 67 Prozent der Unternehmen „stark". An zweiter Stelle steht die Qualifikation von Führungskräften, der gut die Hälfte der Befragten eine hohe Bedeutung beimessen.

Finanzbranche setzt auf Talentförderung
In der Branchenperspektive zeigt die Studie durchaus Unterschiede, und zwar sowohl bei der Betroffenheit vom Fachkräftemangel als auch bezüglich der Gegenstrategien der Unternehmen. Allerdings sind hier die branchenspezifischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: So ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere Personalverantwortliche aus dem Maschinen- und Automobilbau (55 Prozent) sowie der Chemie- und Pharmabranche (47 Prozent) über einen akuten Fachkräftemangel berichten. Im Finanzsektor sind die Unternehmen hingegen überwiegend weniger stark oder gar nicht betroffen (64 Prozent).

 

 

Diese Unterschiede schlagen sich in der Allokation der HR-Ressourcen nieder: Während von den Unternehmen aus dem Chemie- und Pharmasektor sowie dem Maschinen- und Automobilbau rund 90 Prozent mehr Mittel für die Weiterbildung bereitstellen wollen, sagen dies nur knapp 75 Prozent der Befragten aus dem Finanzsektor. Auch in die Personalgewinnung wollen Chemieunternehmen und Maschinenbauer wesentlich häufiger investieren (jeweils rund 80 Prozent der Befragten) als Finanzdienstleister (rund 64 Prozent).

Demgegenüber hat die Talentförderung im Finanzsektor den höchsten Stellenwert. Für diesen Bereich wollen 88 Prozent der befragten Banken und Versicherungen mehr als bisher ausgeben, jedoch nur knapp 80 Prozent der Maschinen- und Automobilbauer sowie weniger als 70 Prozent der Chemie- und Pharmaunternehmen. „Offenbar rechnen die Industriebranchen zumindest mit einem gleichbleibenden Fachkräftebedarf und engagieren sich daher stark bei Personalgewinnung und Weiterbildung. Die Finanzdienstleister hingegen konzentrieren sich in unsicheren Zeiten auf die gezielte Förderung von ‚High Potentials', anstatt ‚auf breiter Front' in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu investieren", erläutert Hentschel.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/academy

 

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