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Wissen ist gut, aber nicht alles: Benimm ist in!

Veröffentlicht am 12. September 2012
Geschrieben von Renate Weiss M.A.

Stil und gepflegte Umgangsformen sind wieder gefragt. Statt aufgesetzter Etikette geht es darum, das richtige Gespür für die Besonderheit von Situationen und Anlässe zu entwickeln. Wer die Regeln kennt, kommt im Beruf und privat besser an und kann es vermeiden, in eines der zahlreichen Fettnäpfchen zu treten, die überall lauern, wo Menschen aufeinander treffen.

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Ein gelungener Auftritt

Erinnern Sie sich an den Kino-Hit „Pretty Woman" mit Julia Roberts und Richard Gere? In einer Szene befinden sich Julia Roberts, ein Mädchen von der Straße, und Richard Gere, ein erfolgreicher Geschäftsmann, zusammen mit einem wichtigen älteren Geschäftspartner in einem gehobenen Restaurant. Julia Roberts versuchte sich in einem nachmittäglichen Schnell-Kurs die aktuellen Regeln der stilvollen Tischkultur anzueignen. Und zu ihrem Schreck landete am Abend eine Vorspeise auf ihrem Teller, von der sie nicht wusste, mit welchem Besteckteil sie den Leckerbissen essen sollte. Der ältere Geschäftspartner bemerkt diese Unsicherheit und unterbricht die laufende Verhandlung mit den Worten: „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe mir nie merken können, was davon zu welchem Gang gehört", nimmt den Happen einfach in die Hand und bewahrt Julia Roberts somit vor einer Blamage.

Weniger Formen, mehr Taktgefühl

Mit „steifer Etikette" und rigiden äußerlichen Verhaltensregeln haben Knigge-Regeln schon lange nichts mehr zu tun. Sicherheit und Stil im Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen sind Teil der sozialen Kompetenz und gehören somit zu den beruflichen Schlüsselqualifikationen. Und über allen Benimm-Tipps steht der Grundsatz: Weniger Formen, mehr Taktgefühl.

Das Interesse am stilechten Umgang in Benimm-Fragen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Produkte und Leistungen werden immer ähnlicher und kommen somit in die Gefahr der Kopierbarkeit durch Mitbewerber. Nicht kopierbar sind aber die Menschen, mit denen wir umgehen. Sicher stimmen Sie mir zu: Im allgemeinen haben wir es einfach lieber mit höflichen und freundlichen Menschen zu tun.

Gute Umgangsformen zeigen, dass man mit anderen Menschen und auch mit sich selbst achtungsvoll umgeht. Sie werden vor allem dann extrem wichtig, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten kommt. Mit einer Basis an Höflichkeit und Freundlichkeit lassen sich diese viel leichter aus der Welt schaffen.

Stilvolles Verhalten richtet sich nach folgenden Fragen:

  • Wo bin ich? (zu Hause, bei Freunden oder Bekannten, in der Firma, in einer formellen Gesellschaft ...)
  • Mit wem habe ich es zu tun? (mit einer Dame, einem Herrn, einem jüngeren oder älteren Menschen, mit einem Vorgesetzten ...)
  • Was will ich erreichen, wie ist meine Zielsetzung? (Wenn Sie bei einer Einladung oder Veranstaltung wichtige Kontakte knüpfen wollen, ist das in Ordnung; wenn Sie das Ziel haben, bei einem Empfang lediglich etwas Gutes zu essen und zu trinken, ist das genauso legitim.)

Beim legeren Abendessen im „Bistro ums Eck" sind einfach andere Verhaltensmaßstäbe angelegt, als in einem Fünf-Sterne-Restaurant. Was bei letzterem angemessen ist, wirkt vielleicht im Bistro übertrieben.
Doch was genau sind „gute Umgangsformen"? Folgende Aspekte sollten Sie bedenken, um Ihr Unternehmen und sich selbst in allen Situationen sicher, stilvoll und gelassen zu repräsentieren:

1. Die Macht des ersten Augenblicks
Die erste Begegnung mit einem Menschen entscheidet häufig darüber, ob sich eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung oder freundschaftliche private Verbindung entwickelt. Dieses erste Zusammentreffen löst eine Vielzahl von Reaktionen in uns und unserem Gegenüber aus. Wir versuchen instinktiv, die Person in uns bekannte Kategorien einzuordnen und registrieren zuerst die Aspekte, die nach unseren eigenen Erfahrungen wichtig sind. Der erste Eindruck ist also immer subjektiv, denn unsere Sinne sind daran beteiligt. Wir nehmen über unseren persönlichen Filter die verschiedensten Aspekte wahr und fügen aus vielen kleinen Mosaiksteinchen ein Bild zusammen. Beim fertigen Bild werden immer wieder Teile ergänzt oder ausgetauscht und allmählich entwickelt sich daraus ein „Image". Die Umrisse des Bildes werden jedoch entscheidend vom ersten Eindruck geprägt. Zu diesem Eindruck gehört – wie könnte es anders sein – auch die Kleidung, bei der die Regeln zwar auch nicht mehr so rigide sind wie früher, die aber dennoch zum Anlass passen sollte. 

2. Ein wichtiges Ritual: Das Grüßen und Begrüßt werden
Das Grüßen ist sozusagen die kleine Schwester des Begrüßens: Fehlt unter Freunden oder Bekannten die Zeit oder Gelegenheit, jemanden mit Handschlag zu begrüßen, kann ein Gruß auch nur aus einem Kopfnicken oder Winken bestehen. Besonders positiv wirkt ein Gruß im Zusammenhang mit dem Namen der betreffenden Person: „Guten Tag, Frau Müller!"
Doch wer wird nun zuerst bekannt gemacht oder stellt sich selbst zuerst vor? Und wer reicht wem zuerst die Hand? Im Privaten achten Sie bei der Reihenfolge auf Alter und Geschlecht und im Beruf unabhängig von beidem auf die Hierarchiestufe.

 

 

Bei der Selbstvorstellung und dem Begrüßen neigen wir im allgemeinen dazu, unserem Gegenüber sofort die Hand hinzustrecken. Doch das Handreichen (oder auch nicht) ist die Entscheidung der ranghöheren Person!
Machen Sie zwei Personen miteinander bekannt, wirkt es sehr angenehm, wenn Sie Zusatzinformationen geben oder Gemeinsamkeiten zwischen den beiden finden. So fällt der Gesprächseinstieg um so leichter.

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