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Wie Sie eine leistungsfördernde Unternehmenskultur etablieren

Veröffentlicht am 05. Dezember 2012
Geschrieben von Stefan Merath

Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer hat sich irgendwann einmal die Frage gestellt, warum die meisten Mitarbeiter so langsam, so unfähig, so unwillig oder so unaufmerksam sind. Das führt dann zu Aussagen wie: "Alles muss man selbst machen", "Ich hab's doch 3 mal erklärt, aber die tun das einfach nicht" usw. usf. Zu einem ganz wesentlichen Teil hängt dies an der Auswahl der Mitarbeiter (vgl. Knoblauch: Die Personalfalle). Aus einer Ente macht man keinen Adler.

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Und jeder Mensch entscheidet letztlich selbst, ob er Ente oder Adler ist (Victor Frankls Erkenntnis im KZ: "Die letzte aller menschlichen Freiheiten ist die, in jeder gegebenenen Situation seine Einstellung selbst zu wählen.") – da ist kein Vorgesetzter dran schuld. Und wenn man versucht, eine Ente zu motivieren, bekommt man keinen Adler, sondern eine motivierte Ente. Das heißt, man kommt nicht umhin, aus den vorhandenen Menschen die 12-15 Prozent der Adler, die wir hier in Deutschland haben, herauszupicken.

Hat man nun die Adler herausgepickt, dann passiert es immer noch, dass dieser Adler zur Ente mutiert, nicht seine volle Leistung bringt oder Dinge anders macht, als ihm gesagt wird (wobei letzteres oft gar nicht so verkehrt ist...)

Die Ursache dafür liegt in einem entscheidenden Missverständnis begründet. Dem Missverständnis, dass Handeln auf Rationalität beruht, also letztlich auf Anweisungen, Zielen, Konzepten, Plänen oder Prozessen basiert. Wäre dem so, dann könnten alle Raucher mit einem simplen Plan aufhören zu rauchen. Oder man könnte alle Computer-Freaks nach einer kurzen Einweisung in einem Call-Center arbeiten lassen (so schwer ist das ja nicht, ein paar Nummern zu wählen und seinen Spruch aufzusagen...)

Was im Bereich des Marketing vor allem durch die Arbeit von Hans-Georg Häusel mittlerweile klar ist, nämlich, dass bei Kaufentscheidungen die Emotionen die entscheidende Rolle spielen, ist in Bezug auf Mitarbeiter noch keineswegs klar (und das eine, mir bekannte Buch (Neuroleadership), das Gehirnforschung und Führung zusammenbringt, erscheint mir eher als Rechtfertigung bestimmter Führungskonzepte denn als wirklich innovativ und zielführend).

Wenn ich nun von Mitarbeiter-Emotionen rede, dann rede ich nicht von Kuschelkurs oder davon, alle gleich zu behandeln oder ähnlichem Enten-Ideologie-Schwachsinn.

Die Fragen sind die: Wie muss sich ein Adler fühlen, damit er sich im Sinne der Firma wie ein Adler verhält? Und: Was kann man als Unternehmen tun, damit sich die Adler genau so fühlen? Dann kommen die richtigen Handlungen praktisch automatisch und allein. (Die Beantwortung dieser Fragen hat nebenbei auch noch den Vorteil, dass sich die Enten zunehmend unwohl fühlen und sich nach einer Zeit heftigen Quakens einen neuen Ententeich suchen).

Die Beantwortung der Fragen ist natürlich Arbeit! Und zwar Arbeit, die man als Unternehmer nicht naturwüchsig kann, weil sie einem niemand beigebracht hat. Nähern wir uns dieser Arbeit mal ganz praktisch.

Allgemein: Ente und Adler
Ein Adler unterscheidet sich von der Ente folgendermaßen: Der Adler sucht eine Aufgabe und die Ente sucht einen Arbeitsplatz. Klappt etwas nicht, sucht der Adler einen neuen Weg und die Ente einen neuen Schuldigen.

Nehmen wir nun in einem Gedankenexperiment verschiedene Emotionen, z.B. Sicherheit. Wer braucht Sicherheit: Der Adler oder die Ente? Die Ente! (Der Adler trägt die Sicherheit in sich). Also schaffen Sie alle unnötigen Airbags ab und setzen wie Jack Welch jedes Jahr die schlechtesten 10 Prozent vor die Tür.

Wer braucht herausfordernde Visionen: Der Adler oder die Ente? Der Adler! Also schaffen Sie solche und halten sie lebendig!

Wer will dauernd gekuschelt werden: Der Adler oder die Ente? Die Ente! Das ist angenehm, man hat alle Aufmerksamkeit und muss in der Zeit obendrein noch nicht mal was tun. Sagen Sie aber einem Adler, z.B. einem Goldmedaillengewinner bei der Olympiade mal, dass die Preisverleihung 3 Tage dauert. Spätestens am zweiten Tag will der wieder auf den Sportplatz und die ganze Kuschelprozedur hinter sich haben...

Wer will sich weiterentwickeln: Der Adler oder die Ente? Der Adler! Also schaffen Sie die Möglichkeit der Weiterentwicklung oder machen diese sogar verpflichtend.

Wer will, dass die Bedürfnisse aller gleichermaßen berücksichtigt werden: Der Adler oder die Ente? Die Ente! Also berücksichtigen Sie bei der Entwicklung Ihrer Firma vor allem die Bedürfnisse der Adler (und kommunizieren das auch!)

Das Schöne an dieser allgemeinen Annäherung ist, dass es so einfach geht (zumindest, wenn Sie das Entenquaken ignorieren). Fragen Sie einfach bei jeder Struktur und jedem Prozess, wer sich damit wohl fühlt. Zum Beispiel gibt es Firmen, bei denen die Mitarbeiter die halbe Woche auf Meetings sind (nicht die Manager, die sind dort 7 Tage auf Meetings...). Fühlen sich dabei die Enten oder die Adler wohl? Die Enten, weil sie dabei so schön quaken und die Adler von der Arbeit abhalten können. Also schaffen Sie das ab! (Wenn ein Adler eine Info braucht, dann findet er sie...)

Scheingefechte
Dann gibt es jedoch auch Fragen, die sich nicht so einfach beantworten lassen. Zum Beispiel: Wer will das Internet am Arbeitsplatz auch privat nutzen: Ente oder Adler? Die Antwort: Beide! Nur aus unterschiedlichen Gründen. Die Ente will sich die Zeit vertreiben, Kontakte mit Facebook-Freunden halten, den Urlaub buchen usw. Weil, wenn die Ente nach Hause geht, will sie ja schließlich ihre Freizeit genießen.

Beim Adler hingegen verschwimmt Beruf und Privatleben bis zu einem gewissen Grad. Wie es für ihn selbstverständlich ist, in seiner "Freizeit" auch etwas für seinen Beruf zu tun, ist es umgekehrt selbstverständlich, eben auch mal in der Arbeitszeit den Urlaub zu buchen. Summiert man die beiden Zeiten gegeneinander auf (was eigentlich ein eher problematisches Konzept ist, aber hier seine Dienste tut), dann wird ein Adler immer mehr in seiner Freizeit arbeiten als sich in seiner Arbeit um die Freizeit kümmern.

Regeln, die also eine private Nutzung des Internet am Arbeitsplatz verbieten, schrecken somit Enten und Adler gleichermaßen ab. Mit anderen Worten sind solche Regeln nicht dazu geeignet, die Enten von den Adlern abzusondern und sollten deshalb gemieden werden. Vermeiden Sie diese energieraubenden Scheingefechte! Es gibt, wie oben ausgeführt, viele andere Möglichkeiten der Trennung.

Das war die allgemeine Annäherung. Gehen wir etwas ins Detail. Der Adler sucht eine Aufgabe. Die Aufgabe ist durch Weg und Ziel bestimmt. Somit bestimmen auch Weg und Ziel die Emotionen, die damit verbunden sind.

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