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Agile Frameworks im Aufwind: Six Sigma, Lean Management und Scrum

Veröffentlicht am 22. März 2023
Geschrieben von Christina Peters

Agile Frameworks: Six Sigma und mehr

Prozesse sind in Unternehmen keine Selbstläufer und auch Projekte lassen sich mit einem fundierten Managementsystem effizienter angehen. Im Zuge der immer raffinierter werdenden Technologien im Kontext der Industrie 4.0 und des Trends zur Losgröße 1 haben agile Managementsysteme zunehmend die traditionellen Managementsysteme aus der Zeit des Fordismus abgelöst.

Mit Six Sigma, dem Lean Management und Scrum möchten wir drei dieser agilen Frameworks vorstellen und Anregungen zur Frage geben, für welche Unternehmen sich die Einführung besonders lohnen könnte.

 

Das Framework Six Sigma

Die Ursprünge der agilen Managementsysteme wie das Lean Management und Kanban liegen in Japan und wurden in den Werkshallen des Autobauers Toyota geprägt. Six Sigma ist eine schöpferische Weiterentwicklung des japanischen Elektronikkonzerns Motorola. Der Begriff steht für eine mathematische Standardabweichung von 3,4 Fehlern in 1.000.000 Arbeitsschritten, die in den Augen des Unternehmers noch tolerabel ist.

Kernelement von Six Sigma ist ein ständiger DMAIC-Zyklus, wobei das Akronym die Anforderungen Definieren, Messen, Anwenden, Verbessern und Kontrollieren beinhaltet. Die Beschäftigten sind zur steten Reflexion angehalten und sollen sich, inspiriert durch die Erfahrungen während der Arbeit, von Zyklus zu Zyklus steigern.

Six Sigma ist ein Managementsystem, das sich für Unternehmen anbietet, die nach Perfektion und höchsten Qualitätsstandards streben. Ferner eignet es sich für Betriebe, in denen sich Produkte und Prozesse gut anhand objektivierbarer Daten und Kennzahl bewerten lassen.

 

Das Framework Lean Management

Lean heißt schlank und das Framework ist auf die Vermeidung von Verschwendung ausgerichtet. Verschwendung kann viele Gesichter haben und sich beispielsweise durch unnötige Warenlagerung, Wartezeiten, Fehler und ungenutzte Potenziale äußern. Die Konzentration ist auf das Wesentliche ausgerichtet.

Beim Lean-Management werden die Werte für das Projekt spezifiziert, der Wertstrom des Projekts identifiziert und ein Flow durch das Weglassen von Ballast erzeugt. Ein Instrument für dieses Prinzip ist das 5S-Prinzip, nach dem die Beschäftigten dazu angehalten sind, die Prinzipien Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin einzuhalten.

Das Lean Management ist ideal für überladene Unternehmen geeignet, die viel Ballast mit sich herumschleppen. Das Framework verhilft ihnen dazu, effizient aufzuräumen und verkrustete Strukturen aufzubrechen. Die Verschlankung der Abläufe wird sich in einer spürbaren Reduktion von Kosten niederschlagen, während die Fehler in Prozessabläufen minimiert werden. Dies gilt auch deshalb, weil sich das Lean Management offen für die Integration von Modulen wie Kaizen und den DMAIC-Zyklus zeigt.

 

Das Framework Scrum

Scrum ist von den hier vorgestellten Managementsystemen das modernste, dessen Herkunft auf die 1990er zurückgeht. Der Name bezieht sich auf das Gedränge im Rugby und soll das Zusammenarbeiten auch in schwierigen Situationen betonen. Leitmotiv ist der Gedanke, dass viele Arbeitsschritte eines Projekts von Anfang an noch nicht feststehen und sich erst in der Auseinandersetzung mit Herausforderungen ergeben, die, wie im Rugby, schneller und flexibler Lösungen bedürfen. In Unternehmen, die das Framework anwenden, arbeiten kleine, sich selbst organisierende Teams von höchstens zehn Personen mit einem interdisziplinären Ansatz.

Das Managementsystem eignet sich für komplexe Projekte mit ständigen Herausforderungen, die dem Einzelnen ein hohes Maß an Entscheidungsfreiheit und Verantwortung abverlangen. Unternehmer sollten sich bewusst sein, dass die Implementierung nur mit einer gründlichen Veränderung der Arbeitskultur erfolgreich gestaltet werden kann. Besonders gilt dies für traditionelle Unternehmen mit einer vertikalen Hierarchieebene, und gänzlich ungeeignet ist Scrum in bürokratischen Strukturen.

 

Welches System ist für wen geeignet?

Six Sigma, Lean Management und Scrum sind alle geeignete Instrumente, die Agilität und Handlungsfähigkeit zu verbessern. Die Auswahl des für Ihr Unternehmen passenden Instruments hängt dabei stark von der Ausgangssituation und den Zielen ab.

Six Sigma und Lean Management sind eher für etablierte Unternehmen mit über die Jahre gewachsenen Prozessen, Strukturen und Systemen geeignet. Hier geht es darum, Fehlerquellen zu eliminieren und Prozesse zu verschlanken.

Scrum ist dagegen ein Instrument, um Unternehmen bzw. Teams durch dynamische, komplexe und schwer vorhersehbare Projekte zu führen.

Natürlich sind Kombinationen dieser Frameworks möglich. Um die Mitarbeiter und die gesamte Organisation nicht zu überfordern, empfiehlt sich jedoch eine schrittweise Implementierung mit ausreichend Zeit, alle internen Prozesse und Vorgehensweisen an die neuen Vorgehensweisen anzupassen.

Wie alle Veränderungsprozesse, so stellen auch die genannten agilen Methoden zunächst Anforderungen an die zeitlichen und personellen Ressourcen eines Unternehmens, bevor sie zu erkennbaren Erfolgen führen.

Entscheiden Sie daher mit Bedacht, welche Methode für Ihre aktuellen Herausforderungen am geeignetsten ist.

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Bildquelle https://pixabay.com/de/photos/laptops-treffen-gesch%c3%a4ftsleute-593296/

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