Kein Wirtschaftsaufschwung hält für immer an. Jedes Unternehmen wird früher oder später mit einer rückläufigen Nachfrage und mit sinkenden Absatzzahlen konfrontiert sein. Die erste Priorität muss in solchen Situationen natürlich der Liquiditäts- und Ertragslage gelten. Doch die Mitarbeiter, die Anlagen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung sind auch noch da.
Wie können Unternehmen und ihre Mitarbeiter Phasen besonders niedriger Auslastung sinnvoll überbrücken?
Wenn es im Unternehmen nachfragebedingt ruhig zugeht, sind nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Fertigungsanlagen und die sonstige Ausstattung nicht ausgelastet. Sobald die finanzielle Lage fürs erste gesichert ist, sollte deshalb über eine möglichst sinnvolle Nutzung dieser Zeit nachgedacht werden. Im Idealfall kann die unfreiwillige Pause noch gut genutzt werden, um später für die neue Nachfrage gut vorbereitet zu sein.
Hier sind 8 Anregungen:
Bei vollen Auftragsbüchern kommt diese wichtige Maßnahme schon mal aus Zeitmangel zu kurz. Nun ist ausreichend Zeit vorhanden. Es gibt viele Möglichkeiten und nicht alle davon sind kostenintensiv. Zum Beispiel:
Können Sie Wartungsintervalle vorziehen? Jetzt ist die Zeit, die Anlagen einsatzbereit zu machen, um spätere Stillstandszeiten zu vermeiden, wenn die Nachfrage wieder anzieht.
Suchen Sie auch hier nach Förderprogrammen, die Ihnen bei der Modernisierung ihrer Fertigungsanlagen, aber auch der Betriebs- und Geschäftsausstattung helfen können.
Auch für größere Software-Wechsel ist jetzt ein guter Zeitpunkt.
Die Zukunft kommt in jedem Fall. Warum also nicht die unfreiwillige Ruhephase sinnvoll einsetzen. Wenn alle mehr Zeit haben, sind auch Strategie- und Innovationstage, Zukunftsworkshops u.ä. schneller vorbereitet.
Testen Sie neue Formate und Konzepte, wie sie die Ideen der gesamten Belegschaft in die strategische Weiterentwicklung einbeziehen können.
Auch Schulungen, Modernisierungen und Workshops sind irgendwann abgeschlossen. Um Kosten zu sparen, muss immer auch die Möglichkeit des Kurzarbeitergelds in Erwägung gezogen werden.
Meist treffen wirtschaftliche Tiefs ganze Branchen. Ihren Kunden geht es möglicherweise ähnlich wie Ihnen. Nutzen Sie diese Phase für Kennenlern- und Schnupperangebote. Mit etwas Kreativität kommen alle ein Stück weiter, Sie bringen sich positiv ins Gespräch und es fallen nur überschaubare Kosten an.
Hier ein paar Anregungen:
Wenn Sie einmal mit bestehenden und potenziellen Kunden im Gespräch sind, nutzen Sie die Gelegenheit unbedingt, um die Erwartungen ihrer Kunden besser kennenzulernen. Fragen Sie z.B.
Möglicherweise können Sie mit diesen Informationen komplette Leistungen oder Angebote komplett „neu erfinden“ und besser an den Bedarf des Markes anpassen. Nutzen Sie dafür z.B. das Framework von Strategyzer aus dem Buch Value Proposition Design. Dort finden Sie auch weitere Fragen an die Kunden.
Nutzen Sie die Zeit und wählen Sie in Ihrem CRM-System geeignete frühere Kunden aus. Oft bestehen noch Kontakte und die Vertrauensbasis ist noch vorhanden.
Setzen Sie ein Programm zur Kundenrückgewinnung auf. Tipps dazu finden Sie in der Artikelserie Kundenrückgewinnung – der vergessene Umsatzbringer.
Sofern es in Ihrem Unternehmen einen Betriebsrat gibt – suchen Sie das Gespräch. Einige der oben aufgeführten Empfehlungen sind nach dem Betriebsverfassungsgesetz mitbestimmungspflichtig. Diese können Sie ohnehin nicht ohne Beteiligung des Betriebsrates umsetzen.
Doch auch ohne eine Zustimmungspflicht ist das vertrauensvolle Gespräch mit dem Betriebsrat in schwierigen Zeiten wichtig. Ein guter Betriebsrat hat engen Kontakt zur Belegschaft. Er kennt die Stimmungen und die Einschätzung der Mitarbeiter. Betriebsräte kennen das Unternehmen und seine Möglichkeiten sehr gut.
Nutzen Sie diese Ressource, um gemeinsam weitere Lösungsmöglichkeiten zu finden.
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Bildquelle https://pixabay.com/de/photos/tisch-stuhl-gastronomie-drau%c3%9fen-5265185/
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