Im Energiesektor vollzieht sich aktuell der größte Veränderungsprozess seit der Elektrifizierung. Klassische Versorger werden zu digitalen Dienstleistungsunternehmen. Die als Utility 4.0 bezeichneten Energieunternehmen sind vor allem durch Innovationsfähigkeit und klare Kundenorientierung gekennzeichnet. – Aber was kann die mittelständische Wirtschaft von digitalen Stadtwerken und Co. erwarten?
Gegenwärtig tangiert die Digitalisierung beinahe jeden Lebensbereich. Der Übergang von analog zu digital ist in vollem Gange und macht auch vor traditionellen Energieversorgungsunternehmen nicht halt.
Derzeit entsteht mit Utility 4.0 ein neuer Typus digitaler Energieversorgungsunternehmen. Heutige Stadtwerke und Co. stehen am Beginn der digitalen Transformation, bei der Energiemarkt und Informationstechnologie zusehends miteinander verschmelzen. Perspektivisch werden sich die Unternehmen der Energiebranche mehr oder weniger zu IT-Unternehmen mit angeschlossenen Strom-, Gas- und Wärmeaktivitäten entwickeln.
Als Konsequenz dieses Umwandlungsprozesses werden die Angebote in der Energiewirtschaft vorzugsweise vernetzt, flexibel, digital und dienstleistungsorientiert sein. Dank des umfassenden Einsatzes moderner IT-Systeme wird zudem die Entwicklung neuer, attraktiver Versorgungsangebote ermöglicht.
Neben der klassischen Versorgung mit Strom, Gas und Wärme bieten die meisten Versorgungsunternehmen heute ihren Privat- und Geschäftskunden innovative Energiedienstleistungen an. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um energienahe Lösungen in den Bereichen Energiebelieferung, Dezentralität und Infrastruktur. Für Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen besonders interessant dürften dabei digitale Serviceangebote sein, bei denen Energiekosten durch den Einsatz von Energiemanagementplattformen oder -systemen direkt eingespart werden können.
Das gesamte Spektrum potenzieller Anwendungen im Bereich moderner Energiedienstleistungen für Mittelständler ist jedoch deutlich größer. Zu den wichtigsten datenbasierten Angeboten zählen:
Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig. Zahlreiche Utility 4.0 bieten gegenwärtig noch weitere datenbasierte Lösungen ihren Gewerbekunden an.
Moderne Utilities 4.0 reichern ihr traditionelles Leistungsangebot für Mittelständler mit speziellen Dienstleistungen an, die über die reine Energiebereitstellung hinausgehen. Das Spektrum dieser Mehrwertdienste reicht beispielsweise vom
Darüber hinaus laufen bei einigen Energieversorgungsunternehmen erste Bestrebungen, den Gewerbekunden weitere Lösungen außerhalb ihres ursprünglichen Kerngeschäfts anzubieten. Dazu zählen z. B. die Bereitstellung von Elektrofahrzeugen samt Fahrstromlieferung, der Verkauf energiesparender Elektrogeräte und der Betrieb kommunaler Informationsplattformen einschließlich lokaler Multifunktionskarten (Kundenkarten) zur Stärkung der Kundenbeziehung.
Zurück zur Ausgangsfrage. Utility 4.0 repräsentiert die jüngste Unternehmensgeneration in der Energiewirtschaft. Geschäftsführer und Vorstände mittelständischer Unternehmen aller Art können in der zunehmend digitalen Energiewelt von stabilen Energielieferungen, professionellem Energiemanagement, kundenorientierten Mehrwertdiensten und nicht zuletzt Kosteneinsparungen profitieren.
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Über den Autor
Oliver D. Doleski Unternehmensberater und Herausgeber, München Oliver D. Doleski ist branchenübergreifend tätiger Unternehmensberater und Gründer von Fiduiter Consulting. |
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Bild 2 bereitgestellt vom Autor, © Roland Horn, BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.
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