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Digitalisierung - Vorsprung durch Technik oder Fluch für die Umwelt

Veröffentlicht am 29. September 2017
Geschrieben von Arijana Gordanshekan

Digitalisierung - Vorsprung durch Technik oder Fluch für die Umwelt

Die Digitalisierung hat sich in den vergangenen 2 Jahrzehnten stark weiterentwickelt hat. Sie gilt als ein Garant für die Entwicklung von Technologien und einer fundamentalen Forcierung der menschlichen Komfortzone. Wie beinahe alle Themengebiete der Menschheit wartet jedoch auch die Digitalisierung mit 2 Seiten einer Medaille auf. Denn Sie gilt sowohl als Segen, wie auch als Fluch. 

 

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gab es einen noch nie dagewesenen Entwicklungsschub in der Technik. Dieser Entwicklungsschub betraf und betrifft inzwischen nahezu alle Branchen. Die kreierten innovativen Techniken und neuen Softwaresysteme warten in Summe mit unterschiedlichen umweltschonenden Verfahren auf.

Ein Beispiel hierbei ist Tesla. Durch die Entwicklung des E-Antriebs, konnte die Umwelt fundamental geschont werden. Alleine diese Innovation hörte sich zunächst nach einer sehr umweltentlastenden Entwicklung an. Untersuchungen und Analysen aus dem ersten Quartal des Jahres 2017 zeichneten jedoch ein anderes Bild.

Eine Studie der deutschen NGO Powershift gab Auskunft darüber, dass die sogenannte Industrie 4.0 in Zeiten des technischen Wandels und Fortschritts sowohl Rohstoffe, wie auch Energien ganz klar verschlingen wird. Diese Prognose sagt hierbei deutlich aus, dass der Verbrach der Energien und auch Rohstoffe über das angenommene Maß hinaus stattfinden wird und eine Herausforderung für Umweltthemen darstellen wird. 

Der Verbrauch an Rohstoffen steigt in jeglicher Facette an

Die Studie der deutschen NGO Powershift besagte in diesem Kontext, dass die Menschheit in Summe immer mehr von allem verbraucht. Das gilt ganz besonders für die fortschreitende Digitalisierung und der damit einhergehenden erhöhten Rohstoffbedarfe sowie der Bedarfe an fossilen Energieträgern, der Metalle sowie anderer Mineralien, Bauträger und die Biomasse im Ganzen. 

Wenn man hier das exemplarische Beispiel des E- Autos als Untersuchungsgrundlage wählt, wird der angesprochene Umstand noch offensichtlicher. Denn in einem konservativen Verbrennungsmotor benötigte man bis dato lediglich 20 kg Kupfer. In einem weiterentwickelten Hybrid-Auto findet man hingegen schon 40 kg Kupfer. Bei einem elektrischen Auto werden insgesamt 80 kg Kupfer verbaut.

An diesem einfachen Beispiel ist bereits ersichtlich, die Nutzung  innovativer Entwicklungen zu einem stark erhöhten Rohstoffbedarf führen kann. Experten gehen davon aus, dass sich die Kupfernachfrage bis zum Jahre 2035 noch einmal stark erhöhen wird. Man geht hierbei von einer Erhöhung von 8,50 Mio. auf 12 Mio. Tonnen aus. 

Eine Änderung des Konsumverhaltens wird notwendig

Unterschiedliche Organisationen monieren bereits seit Jahren, dass es notwendig ist, den Rohstoffverbrauch in den entwickelten Industriestaaten zu überdenken und ein geändertes Konsumverhalten in diesem Kontext nachhaltig zu platzieren. 

Im April 2017 teilten Umweltschützer und Verbände mit, dass die Bundesrepublik Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt bereits in Summe so viele Rohstoffe verbraucht hätte, wie sie im aktuellen Kalenderjahr 2017 insgesamt erzeugen wird. 

Der Lithiumverbrauch wird voraussichtlich um einen Faktor von 200 ansteigen

In den vergangenen Jahren erkannte man in diesem Kontext bereits, dass der Rohstoffverbrauch auch in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten sehr stark ansteigen wird. Die Deutsche Rohstoffagentur DERA untersuchte den aktuellen deutschen Verbrauch und erstellte für 42 verschiedene Zukunftstechnologien eine Prognose, wie sich in diesen Sparten der Rohstoffverbrauch bis zum Jahre 2035 entwickeln wird. Hierbei ergab sich, dass sich insbesondere der Lithiumbedarf bzw. der Lithiumverbrauch stark wanden werden. Man geht davon aus, dass ein Mehrbedarf bestehen wird in der Höhe von einem zweihundertfachen Wachstum. (Quelle DERA Rohstoffinformation Oktober 2016)

Der Elektroschrott 

Ein handelsübliches Handy hat im Durchschnitt ein Gewicht von lediglich 80gr. Der komplette Lebenszyklus eines Handys verbraucht jedoch in Summe bis zu 44 kg an ganz verschiedenen Ressourcen. 

In einem ganz normalen Handy sind ca. 60 verschiedene Stoffe zu finden. Eine Reihe von diesen 60 Stoffen werden unter durchaus lebensbedrohlichen Bedingungen abgebaut, um sie dann für die Handyproduktion nutzen zu können. Die Lebensdauer von Handys ist des Weiteren im Regelfall auch recht limitiert. Das heißt, nachdem ein Mobiltelefon nicht mehr funktionsfähig ist, wird es meist auch nicht mehr recycelt, vielmehr wird es als sogenannter Elektroschrott nach Afrika oder auch nach Asien abtransportiert.

Ein wesentlicher Nachteil hierbei ist, dass die Elektroschrottmengen, auch aufgrund der geringen Lebensdauer eines Handys, dann in diesem Kontext stark ansteigen. Da die Konsumenten dazu tendieren immer das neueste Handy oder auch den neuesten PC besitzen zu wollen, steigen die Schrottmengen dann zwangsläufig noch viel weiter an. 

Ein ähnliches Phänomen gilt auch für die heutigen PCs. Laut dem Fachexperte Servion verbrauchen sie im Regelfall wesentlich weniger Energie als ältere Modelle, sind jedoch aufgrund des technischen Fortschritts mit einer Vielzahl an Stoffen und Komponenten erstellt. Hierbei sind die Datenzentren, die für die Internetnutzung benötigt werden auch die Ursache für den in diesem Kontext zusätzlich anfallenden hohen Stromverbrauch. Experten schilderten einmal die Situation, dass wenn das Internet ein eigenständiges Land wäre, wir den 5. größten Stromverbraucher vor uns hätten. 

Die Digitalisierung Segen und Fluch zugleich

Die Digitalisierung gilt sowohl als Antreiber für einen adäquaten und nachhaltigen Umweltschutz, ist parallel jedoch auch ein Antreiber für eine höhere Umweltbelastung. Denn durch die neuen Technologien steigt auch der Rohstoffverbrauch bzw. der Rohstoffhunger der neuen innovativen Erfindungen erheblich an.

Hierbei können wir infolge dessen von dem Statement, dass Digitalisierung Segen und Fluch zugleich ist, ausgehen. 

Die Digitalisierung bietet definitiv eine Reihe von Chancen, ist jedoch nicht zwingend mit einer Minimierung des Rohstoffverbrauchs und einer durchweg positiven Umweltbelastung verbunden, ganz im Gegenteil die neuen Technologien führen zu einem höheren Rohstoffverbrauch und somit auch zu größeren Umweltherausforderungen.

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Über die Autorin

Arijana Gordanshekan ist als Online Journalistin und Online Marketing Managerin für die WebSalesMaker GmbH & Co. KG tätig.

Zusammen mit Ihrem Team berät sie Unternehmen im Online-Marketing, entwickelt Strategien und setzt diese um. Das Team der WebSalesMaker betreut Unternehmen gesamtheitlich im Online-Marketing, entwickelt Strategien und setzt diese auch operativ um. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Leistungen in der Webentwicklung von Shoplösungen, über CMS, bis hin zu individuellen Schnittstellen & Co.

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Bildquellen: https://pixabay.com/de/monitor-bin%C3%A4r-bin%C3%A4rsystem-computer-1307227/

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