Wie SAP das Arbeiten in Unternehmen verändern kann

Veröffentlicht am 10. August 2021
Geschrieben von Sven Hartmann

Arbeit mit SAP verändert Unternehmen

Die Programme von SAP sind bei Unternehmen fast aller Größen und Branchen im Einsatz. Doch damit verändert sich im Unternehmen mehr als nur ein Software-Tool. Ein Überblick.

Das deutsche IT-Unternehmen SAP mit Sitz in Walldorf ist heute ein international erfolgreicher Konzern, bekannt vor allem durch die eigens entwickelte ERP-Softwarelösung SAP-ERP, in der aktuellsten Version SAP S/4HANA. Die Software ist durch verschiedene Komponenten erweiterbar und skaliert vom Familienunternehmen bis hin zum weltumspannenden Konzern, zudem ist auch abseits der vielen Module (z.B. Industry Solutions) durch Customizing eine Anpassung an jede Prozesskette in jeder Branche möglich.

Diese Vielseitigkeit und vor allem die durch den Einsatz von SAP gewonnenen Vorteile machen SAP-ERP bzw. heute SAP S/4HANA zu einer weltweit bekannten und genutzten Software.

 

Berater für SAP-Software und SAP-Systeme werden

SAP-Software ist der digitale Motor für viele Unternehmen und Konzerne: Nicht umsonst ist SAP der hinsichtlich Börsenwertes drittgrößte Softwarekonzern der Welt. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen einen Umsatz von über 27 Mrd. Euro gemacht, mit einem Gewinn von über 5 Mrd. Euro nach Steuern.

Mit über 100.000 Mitarbeitern und unzähligen Unternehmen, die auf SAP-ERP und die Zusatzpakete der Software setzen gibt es einen hohen Bedarf an Fachkräften, die sich mit SAP-Software(-teilen) auskennen – und sich dann als Anwender in einem beliebigen Unternehmen welches auf SAP setzt darum kümmern. Auch Fachkräfte, die sich tiefer mit SAP-ERP auskennen, werden gesucht:

Viele Unternehmen haben eine IT-Abteilung, die sich in SAP-ERP um das Customizing kümmern. Darüber hinaus gibt es einen großen Bedarf an SAP-Beratern, die entweder für SAP selbst oder für ein Consulting-Unternehmen arbeiten und sich um die Einrichtung, Entwicklung oder Problemlösung von SAP-ERP profilieren und entsprechend gut ausgebildete Berater brauchen.

Kurzum: Es ist kein Wunder, dass in vielen Studiengängen für die Industrie, von Informatik bis Maschinenbau, mindestens eine Lerneinheit ERP und auch SAP-Systemen gewidmet ist. Bildung in diesem Bereich verschafft einem nicht nur bessere Jobchancen bei Unternehmen, die SAP im Einsatz haben, sondern ermöglicht gar erst die Bewerbung auf SAP-ERP-spezifische Stellen bis hin zum SAP Consultant. SAP selbst bietet in diesem Rahmen SAP-Schulungen, Zertifikate und Abschlüsse für verschiedene Programmteile und in verschiedenen Stufen (Anwender bis Berater) an.

 

SAP verändert das Arbeiten im Unternehmen – und behält es gleichzeitig bei

Ein ERP System wie SAP-ERP bildet Prozesse und Prozessketten in der realen Welt digital ab – zum Beispiel das Erstellen von Auftragsbestätigungen nach angenommenen Aufträgen, interne logistische Prozesse oder auch Prozesse im Controlling. Wird SAP unternehmensweit eingeführt, lassen sich sämtliche Prozesse digital ausführen, nachvollziehen und analysieren.

Im Extrembeispiel führt das dazu, dass ein Unternehmen, welches seine Prozesse bisher z.B. ausschließlich über Papierdokumente ausgeführt hat, nun mit Hilfe von Computern arbeitet, da sämtliche Daten im Unternehmen im SAP-System abgebildet sind und dort auch gepflegt werden. Das betrifft nicht nur Stammdaten wie z.B. Kunden- oder Materialstämme, sondern auch Bewegungsdaten wie z.B. Auftragsbücher oder monatliche Umsatzsteuervoranmeldungen.

Da jedoch praktisch jedes Unternehmen über PCs verfügt und Computerwissen inzwischen fast überall vorausgesetzt wird, wäre ein deutlich realeres Beispiel die Einführung von SAP-ERP in einem Unternehmen, welches bisher ohne ERP System ausgekommen ist – z.B. ein kleines Start-Up wie eine aufstrebende GmbH. Mit dem Wachstum des Unternehmens bilden sich immer mehr Abteilungen und Aufgabenbereiche aus, es gibt immer mehr Schnittstellen dazwischen, immer mehr Mitarbeiter und auch immer mehr Regularien, Rechtsvorfälle, Kunden und vieles mehr.

 

SAP an das Unternehmen anpassen – nur bedingt umgekehrt

Während bisher einige Excel-Sheets oder vielleicht ein kleines Buchhaltungssystem zum Management ausgereicht haben, wird dies mit steigender Anzahl interner und externer Schnittstellen bzw. mit immer mehr und längeren Prozessketten zu kompliziert.

Mit Hilfe von SAP können sämtliche Schnittstellen definiert und die Prozesse digital durchgeführt werden, über sogenannte Transaktionen. Die Daten sind zusammengeführt verfügbar, was insbesondere mit SAP S/4HANA eine besonders schnelle Analyse dieser erlaubt (unter anderem dank In-Memory Datentechnologien). Die Erstellung von Reports aus dem System heraus, in Echtzeit auch bei großen Datenmengen, ist einer der neuen Vorteile von SAP-ERP – und wieder ein eigener Teil des Programms. Prozesse, die nicht bereits nativ in SAP-ERP oder über eines der zusätzlichen Produkte der SAP Business Suite abgebildet sind, können auch individuell hinzugefügt werden, dank Customizing.

Genau das soll SAP-ERP auch bewerkstelligen, und nicht umgekehrt: Viele Unternehmen haben Prozesse, die sie nicht so einfach in SAP abbilden können. Der Weg führt dann über das Customizing – und nicht über die Anpassung der Prozesse an diejenigen im SAP-System. Der Grund: Unternehmensprozesse haben sich über viele Jahre hinweg einerseits selbst optimiert, andererseits auch organisch entwickelt. Aus letzterem entsteht zwar in der Tat ein Optimierungspotential, doch dieses wird überhaupt erst richtig ersichtlich, wenn SAP-ERP die „normalen“ Prozesse im Unternehmen abbildet.

 

SAP-ERP beschleunigt die interne Verwaltung und Datenhaltung

In einem SAP-System laufen Prozesse viel schneller ab als z.B. früher in Papierform oder als Excel-Tabelle via E-Mail. Außerdem sind sämtliche Prozesse bzw. Transaktionen idealerweise so ausgelegt, dass der Aufwand durch falsche Eingaben oder ähnliches reduziert wird. Auch Manipulation von Daten wird vorgebeugt. Es gibt darüber hinaus Funktionen, mit denen SAP-Anwender sehr einfach im Home Office arbeiten können und dank denen SAP durch diverse Schnittstellen mit anderen Programmen funktioniert.

 

Mit SAP-ERP bessere und schnellere Entscheidungen treffen

Wer SAP-ERP bzw. die Business Suite voll ausnutzt, profitiert auch von einem umfangreichen Reporting-Baustein (SAP Business Objects bzw. SAP BO). Dank diesem können auf den Daten in SAP individuelle Reports erstellt werden – insbesondere bei S/4HANA in erstaunlicher Geschwindigkeit. So sind Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen, von der Abteilung bis zur Unternehmensführung, fester fundiert und schneller durchführbar – ein direkter Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

 

Erfahrungen mit SAP-ERP im Vergleich mit anderen Anbietern

SAP supportet SAP-ERP wahlweise noch bis Ende 2030 – danach ist aber definitiv Schluss und es muss ein Umstieg oder eine Migration auf SAP S/4HANA erfolgen, ganz gleich ob in der Cloud oder lokal. Firmen, die hier Bedarf haben können auch über Alternativen nachdenken: Zum Beispiel über ERP-Systeme von Oracle, Microsoft, Epicor oder IFS.

SAP-ERP hat unter allen Konkurrenzprodukten das kürzeste Payback: Bereits nach etwa 8,5 Monaten hat man die Kosten für die Umsetzung durch die Nutzung wieder hereingeholt. Allerdings kostet SAP-ERP die Kunden dafür auch etwa 5,7% des Umsatzes für die Implementierung – bei Netsuite sind das günstige 2,8%. Am schnellsten implementiert ist wiederum das Oracle-System, am nutzerfreundlichsten wiederum das ERP-System vom schwedischen Anbieter IFS.

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Bildquelle: https://pixabay.com/de/illustrations/statistik-grafik-diagramm-daten-3411473/

 

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