Risikomanagement: So sichern Anbieter von Lotto-Wetten eventuelle Millionen-Verluste ab
Die Chance, im klassischen Lotto 6 aus 49 sechs Zahlen plus Superzahl richtig vorauszusagen und damit den Jackpot zu knacken, liegt bei knapp 1 zu 140 Millionen. Dieses Verhältnis mag für den einzelnen Tipper utopisch erscheinen, doch vor allem Anbieter von Zweitlotterien wie „Lottoland“, „Lottohelden“ und Co. laufen – zumindest in der Theorie – Gefahr, im Fall der Fälle in Liquiditätsprobleme zu geraten.
Die Glücksspiel-Industrie boomt wie nie zuvor. In den vergangenen Jahren sind weltweit unzählige Online-Casinos hinzugekommen, die TV-Spots der Branchenführer laufen im Fernsehen gefühlt auf Heavy-Rotation.
Dieses Phänomen gilt jedoch nicht nur für klassische Slots, Roulette oder Blackjack, sondern eben auch in Bezug auf die eingangs erwähnten Zweitlotterien. Eine Definition vorab: Bei diesen Unternehmen handelt es sich nicht um staatliche Lotterien, es werden keine Ziehungen vorgenommen. Vielmehr werden Wetten auf verschiedene Lotterien angeboten – vom klassischen Lotto über Eurojackpot bis hin zu internationalen Mega-Jackpot-Lotterien wie PowerBall aus den USA oder SuperEnalotto aus Italien.
Das Prinzip ist einfach: Der Tipper macht, genauso wie früher im Kiosk oder in anderen Lottoannahmestellen seiner Wahl, online seine Kreuzchen und gibt seinen Spielschein ab. Damit nimmt man allerdings nicht an der offiziellen Ziehung teil, sondern wettet lediglich auf den Ausgang der jeweiligen Ziehung. Sollte man also tatsächlich den Lotto-Jackpot beispielsweise über die Teilnahme bei „Lottoland Limited“ mit Sitz in Gibraltar, dann hat dies auf Quoten und Co. beim staatlichen Lotto keinerlei Auswirkungen. Wer seinen Gewinn abholen möchte, muss sich mit dem Anbieter der Zweitlotterie auseinandersetzen – und hoffen, dass dieser gewillt und in der Lage ist, der Aufforderung nachzukommen.
Insurance Linked Securities: Zauberwort in Sachen Risikomanagement
Es gibt derzeit keinen Anbieter von Zweitlotterien, der in Deutschland eine Konzession hat, offiziell ist Online-Glücksspiel hierzulande verboten. Dementsprechend aussichtslos wäre es mutmaßlich auch, bei Nichtauszahlung eines Gewinnes rechtliche Schritte einzuleiten. Natürlich betreiben auch die genannten Unternehmen ein Risikomanagement, das entsprechend hohe Verluste durch Wetterfolge der Kunden absichern soll.
Häufig greifen private Anbieter von Glücksspielen auf Versicherungsspezialisten für Risikomanagement zurück. Bleiben wir beim Beispiel „Lottoland“: Ein Blick auf die Online-Plattform des Unternehmens verrät, dass die Stichworte des Auszahlungsmodells „Eigenkapital, Versicherungen und Rückversicherer“ lauten. Konkret bedeutet dies, dass sich die Firma auf sogenannte „Insurance Linked Securities“ (ILS) stützt. Kleinere Gewinne können die Lotterie-Anbieter in der Regel aus der eigenen Kasse bezahlen, bei höheren Gewinnen bezahlen sie allerdings gewisse Prämien an eine Versicherungsgesellschaft. So könne sichergestellt werden, dass die glücklichen Gewinner schnellstmöglich in den Genuss des Geldes gelangen.
Alle Angaben sind ohne Gewähr
Hierbei müssen wir allerdings auf die altbewährte Lotto-Floskel „Alle Angaben sind ohne Gewähr“ hinweisen. Es handelt sich lediglich um Angaben, die Zweitlotterie-Anbieter auf ihren Webseiten zum Thema Risikomanagement machen. Fakt ist: Dieses ILS-System ist keine Neuerfindung von Online-Casinos oder Glücksspiel-Unternehmen jeglicher Art.
Vielmehr hat der Begriff „Insurance Linked Securities“ seinen Ursprung in der Absicherung gegen Natur-Katastrophen, konnte sich nun aber auch seinen Weg in eine Branche bahnen, die mit einer Katastrophe zunächst nicht so viel gemein hat – außer eben, der vermeintliche Millionen-Gewinn bleibt aus, weil das Unternehmen, das die Wette entgegengenommen hat, in Sachen Risikomanagement unzureichend vorgesorgt hat und den „Geld-Batzen“ nicht auszahlen kann.
Diese Lottoland-Gewinnerin sorgte für Schlagzeilen
Im vergangenen Jahr sorgte eine Putzfrau bundesweit für Schlagzeilen, weil sie bei „Lottoland Limited“ eine Wette abgeschlossen und tatsächlich den Jackpot geknackt hatte. Nur 10,50 Euro Einsatz hatten ausgereicht, um beim Eurojackpot rund 90 Millionen Euro abzusahnen. Ob die Dame ihren Traum heute in vollen Zügen genießen kann, ist nicht wirklich überliefert. Dies liegt natürlich auch daran, dass Millionengewinner in der Regel kein übergeordnetes Interesse daran haben, ihre Identität der Öffentlichkeit preiszugeben.
Ein offizielles „Lottoland“-Statement zu diesem Fall veröffentlichte 2018 die „Bild“. Der Anbieter erklärte damals, dass die 90-Millionen-Euro-Gewinnerin selbstverständlich einen Anspruch auf den Gewinn habe. Man sei von der Europäischen Union lizenziert und werde von den zuständigen Aufsichtsbehörden kontrolliert. Zudem wies das Unternehmen aus Gibraltar in diesem Statement darauf hin, dass sich letztere Frage ohnehin nicht stellen würde, da die Gewinnerin ihren Gewinn garantiert erhalten werde.
Sofern den Worten tatsächlich Taten folgten, kann dies vermutlich nur mit Hilfe des richtigen Risikomanagements respektive einer entsprechenden Versicherung geschehen sein. Im Januar 2019 bestätigte das Unternehmen, dass bereits mehr als eine Milliarde Euro an Kunden ausgezahlt wurde, der größte Anteil entfiel auf die genannte 90-Millionen-Euro-Gewinnerin aus Berlin.
Risikomanagement auch für Gambler: Erst vergleichen, dann spielen!
Es gilt als sicher, dass nicht nur Anbieter von Zweitlotterien beim Risikomanagement auf ILS setzt, sondern auch viele Online-Casinos, die mit ihren Live-Spieltischen weltweit Menschen für Stunden an den Laptop oder das Smartphone fesseln. Vor allem, wenn etwa bei Slot-Maschinen hohe Jackpots zu holen sind, die sich nicht nur aus den Einzahlungen der Kunden generieren, dann kann es für das Unternehmen teuer werden. Hier gilt es, sich entsprechend abzusichern. Letztendlich sind auch Casinos daran interessiert, Gewinner präsentieren zu können, um langfristig neue Gambler für sich gewinnen zu können.
Doch was bedeutet das mögliche Problem mit hohen Auszahlungen für diejenigen, die ihre Freizeit gerne mit Glücksspiel verbringen? Zunächst einmal ist es wichtig, einen seriösen Anbieter auszuwählen. Bei der Suche danach kann ein Vergleichsportal hilfreich sein. Zum Beispiel auf dieser Webseite werden die besten Online-Casinos 2019 vorgestellt. Neben Bonusinformationen und weiteren nützlichen Hinweisen legt der Betreiber großen Wert auf die Sicherheit der jeweiligen Online-Casino und liefert ausführliche Berichte dazu.
Grundsätzlich gilt bei diesem sensiblen Thema jedoch: Wer im Glücksspiel von einer hundertprozentigen Sicherheit ausgeht, hat eigentlich schon verloren. Es schließt sich schon per Definition aus. Das gilt auf der einen Seite für Wetter und Gambler, auf der anderen Seite für Anbieter von Online-Casinos und Zweitlotterien. Mit dem richtigen Risikomanagement haben allerdings sowohl die einen als auch die anderen einen Trumpf in der Hand ...
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Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/lotto-lottoschein-schein-gewinn-484782/
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