Employer Reputation - so wichtig ist der Ruf eines Arbeitgebers im Employer Branding

Veröffentlicht am 12. April 2021
Geschrieben von Christina Peters

Employer Reputation und Employer Branding

Die Digitalisierung und der Fachkräftemangel haben das Kräfteverhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in den letzten Jahren umgekehrt. Verstärkt müssen Unternehmen darauf achten, sich für potenzielle Bewerber attraktiver zu präsentieren. Das Employer Branding ist in diesem Falle eines der essenziellsten Marketingtools, um freie Stellen adäquat zu füllen. Ein Bestandteil dessen ist die Employer Reputation.

 

Employer Reputation als Teil des Employer Brandings verstehen

Employer Branding bezeichnet einen umfassenden Prozess, um Unternehmen für Arbeitnehmer attraktiver zu gestalten. Somit findet sich hierin ein kompakter Dachbegriff über alle Maßnahmen zur professionellen Außenwahrnehmung von Arbeitgebern.

Die Employer Reputation ist ein wichtiger Bestandteil des Reputationsmanagements und zugleich ein kritischer Faktor eines gut funktionierenden Employer Brandings, da diese sich langfristig aufbaut und im Optimalfall für gewachsenes Vertrauen in ein Unternehmen steht.

Viele Bestandteile des Employer Brandings lassen sich direkt durch Marketingmaßnahmen beeinflussen, doch die Employer Reputation beschreibt einen langsameren und organischen Prozess. Hierin spiegeln sich das gewachsene Vertrauen und die Wertschätzung von bereits eingestellten Fachkräften wider.

Was Bewerber noch vor einigen Jahrzehnten beim Interview höchstens diskret hätten erfragen können, finden diese nun sorgsam aufgelistet auf diversen Jobportalen online vor.

Die Schlüsselpunkte, mit denen Arbeitgeber ihre Reputation verbessern können, sind gute Kommunikation, lösungsorientierte Personalführung, aktive Einbindung von Arbeitnehmerinteressen, aber auch Karrierechancen, Offenheit und Benefits im Unternehmen. Den wichtigsten Einfluss auf die Employer Reputation hat entsprechend die tägliche Arbeit und der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern.

Aktivere Marketingmaßnahmen des Employer Brandings sollten vor allem darauf abzielen, die aktive Bewerbung eines Arbeitsplatzes und organische Bewertungen gekonnt miteinander zu verbinden.

 

Bessere Fachkräfte finden - darum ist die Employer Reputation Wettbewerbsfaktor

Im Recruiting geht es für Arbeitgeber verstärkt darum, die Aufmerksamkeit passender Bewerber zu erhalten. Eine offene Stelle bedeutet im derzeitigen Arbeitsmarkt keine Garantie, diese auch zeitnah und für alle Beteiligten passend besetzen zu können.

Portale wie kununu haben es Arbeitnehmern leicht gemacht, potenzielle neue Arbeitsstellen zu durchleuchten. Ein Blick ins Netz genügt oft, um sich ein umfassendes Bild von einem Unternehmen zu machen. Für Unternehmen bietet sich hier aber auch eine ganz besondere Chance, sich durch positiven Umgang mit den eigenen Mitarbeitern, Fairness, Offenheit für Kritik und Boni zu profilieren.

Herausragende Bewertungen resultierend aus guter Employer Reputation sind für Bewerber natürlich reizvoll. Wird ein Unternehmen nicht nur von außen und nicht nur durch aktives Marketing positiv dargestellt, sondern durch die Angestellten selbst, so ist dies ein entscheidendes Argument für eine Bewerbung.

Besonders Fachkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt die Wahl haben, suchen natürlich nach speziellen Faktoren im neuen Job. Und dazu gehören eben auch Mitgestaltung und das Wissen, vom Management gehört und respektiert zu werden.

Vergleichbar ist die Employer Reputation in diesem Falle mit den Bewertungen im Onlinehandel. Selbst wenn mit den Waren alles in Ordnung ist, sind negative Rezensionen für Kunden ein Warnsignal. Warum sollte das für Arbeitnehmer, die sich oft jahrelang an ein Unternehmen binden möchten, anders sein?

Gerade Fachkräfte haben die Wahl und suchen den Job nicht nur, um mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen. Sie möchten sich weiter entwickeln, sich einbringen sowie ihr Skillset einsetzen und schärfen können. Mit einem Blick auf die Employer Reputation auf den entsprechenden Online-Portalen lässt schon bereits auf den ersten Blick erkennen, ob das tatsächlich möglich ist.

 

 

 

Employer Reputation pflegen, verbessern, optimieren

Dass Arbeitgeber ihre Employer Reputation nicht so direkt beeinflussen können wie eine Werbekampagne, bedeutet nicht, dass sie gar keinen Einfluss darauf haben.

Auf der einen Seite steht natürlich die tägliche Arbeit. Mit Transparenz, Verantwortung, klarer und menschlicher Führung und einem Bewusstsein für die Mitarbeiter als Mitmenschen schaffen Arbeitgeber ein Klima, in dem gerne gearbeitet wird. Und das lassen Angestellte andere natürlich gerne wissen und geben entsprechende Bewertungen ab. Schließlich profitieren diese ja auch selber davon, mehr hoch qualifizierte Kollegen zu haben.

Doch selbst im Falle von Bewertungen, die aus Arbeitgeberperspektive zu wünschen übrig lassen, sind Unternehmen nicht machtlos. Hier geht es vorrangig um ein aktives Community-Management und eine starke Präsentation des Unternehmens. Wenn Arbeitgeber selbst auch auf entsprechenden Fachportalen aktiv sind und dort mit Bild, Beschreibung und aktuellen Posts vertreten sind, macht dies gleich einen besseren Eindruck.

Auch der Umgang mit Kritik - on- und offline - ist entscheidend. Nicht jede schlechte Rezension oder jedes negative Feedback sind ein Grund zum Haareraufen. Stattdessen sollten Arbeitgeber sich nicht kritikresistent geben und die Mitarbeiter mit ins Boot holen bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Dieser Perspektivwechsel und die Bereitschaft zur Veränderung tragen viel zum Klima bei und erhöhen letztlich auch Produktivität und die Verbindung mit dem Unternehmen.

Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihre Kritik auf offene Ohren stößt, werden viel eher bereit sein, ihre Arbeit positiv zu bewerten - selbst wenn der initiale Eindruck womöglich ein negativer war.

Arbeitgeber schaffen zudem mit Flexibilität eine Möglichkeit, auch Reibungspunkte mit dem Unternehmen zu positiven Erlebnissen umzugestalten. Dann müssen Arbeitnehmer ihrem Unmut gar nicht erst Luft machen.

 

Employer Reputation - Kritik als Chance begreifen

Arbeitgeber haben derzeit viele Gründe, um ein freundliches, kollegiales und offenes Klima am Arbeitsplatz zu schaffen. Auch die Employer Reputation profitiert hiervon und ermöglicht es Unternehmen, sich beim Recruiting durch Arbeitsqualität von der Konkurrenz abzuheben.

Kritik sollte nicht als in Stein gemeißelt begriffen werden, sondern als Chance und Pozential. Schließlich möchte jedes Unternehmen optimale Arbeitsbedingungen schaffen - dass dies das Employer Branding schärft, ist ein zusätzlicher Bonus.

 

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Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/mitarbeiter-team-corporate-885338/

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