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Motivation - Nicht nur der Wille zählt

Veröffentlicht am 03. Januar 2013
Geschrieben von Winfried Neun

Die Mär vom eisernen Willen, mit dem man jedes Ziel erreichen kann, ist nach wie vor die zentrale Eigenschaft der gängigen Motivationslehre. Doch nicht nur der Wille zählt. Der Allensbacher Wirtschaftspsychologe Winfried Neun verrät, warum Erfolg nicht nur vom Willen zum Erfolg abhängt. Neben dem Charakter und der individuellen Persönlichkeit gibt es natürlich noch weitere Faktoren in unserer Psyche, die uns manchmal hindern, das zu tun, was wir möchten oder was richtig wäre.

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So banal es klingt, unsere Stimmung ist ein ganz wichtiger Faktor. Ob wir gut oder schlecht „drauf" sind, hat einen starken Einfluss auf unsere Entscheidungen. Man könnte auch sagen, dass wer nicht gut drauf ist, auch nicht gut denken kann. Aber warum sind wir manchmal gut und manchmal schlecht drauf, warum sind wir in manchen Arbeitsumgebungen motivierter als in anderen? Wenn wir darüber nachdenken, fallen uns spontan einige Faktoren ein, die zur besseren Laune und Motivation beitragen.

Sehen wir uns das Berufsleben als Beispiel an, schließlich verbringen wir in der Regel eine Menge Zeit am Arbeitsplatz. Im Job hängt eine positive Stimmung wesentlich vom Betriebsklima, von den Kollegen aber auch von dem Produkt ab, mit dem man tagtäglich umgeht. In der Forschung und zunehmend auch in der Praxis wird daher nicht ohne Grund vom Stimmungsmanagement in Veränderungsprozessen gesprochen. Darüber hinaus spielt die Art und Weise, wie wir den Prozess der Veränderung angehen, eine große Rolle hinsichtlich des Erfolgs oder Misserfolgs in Veränderungsprozessen. Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf Forschungsergebnissen der Universität Osnabrück am Lehrstuhl Psychologie im Bereich der Persönlichkeitspsychologie.

Im Rahmen vieler praktischer Anwendungen im Industrie- und Privatbereich wurde dabei die Methodik des K.O.M.-Motivator® entwickelt. Die aufgeführten Beispiele stammen aus diesen Beratungsprojekten und sind validierte Fallbeispiele.

 

Was heißt Stimmungsmanagement?
„Begabung kann nicht ausgeschöpft werden ohne die notwendige Motivation, ohne Selbststeuerung und ohne das richtige Gleichgewicht aller psychischen Kräfte", so eine Aussage von Prof. Dr. Julius Kuhl von der Universität Osnabrück. Die Nutzung der eigenen Fähigkeiten zur Gestaltung von Veränderungen basiert insbesondere darauf, dass es uns gelingt, die psychischen Kräfte in ein Gleichgewicht zu bringen –
aktives Stimmungsmanagement ist dabei das oberste Gebot. Denn Stimmungsmanagement ist das bewusste, methodisch gestützte und konsequente Erkennen von Stimmungslagen bei sich und anderen, sowie deren Beeinflussung durch systematische Intervention und Emotionssteuerung. Die Beeinflussung der eigenen Stimmungslage durch Selbstmotivation oder Selbstberuhigung schafft dabei die zentrale Voraussetzung, um alle vorhandenen Begabungen optimal auszuschöpfen und die anstehenden Veränderungsprozesse auch optimal zu realisieren.

Hierbei spielen Ziele eine zentrale Rolle für unser Handeln. Um dies jedoch praktisch aufzuzeigen, ist vorab eine Abgrenzung der Begriffe Ziele, Absichten und Motive unerlässlich. Alle drei Begriffe werden dort angewendet, wo wir vor einer Schwierigkeit oder einer Problemlösung stehen. Wir setzen uns also immer nur dann bewusste Ziele oder definierte Vorsätze, wenn wir eine Handlung oder Veränderung realisieren sollen, deren Umsetzung, d.h. die gewollte Handlung, nur sehr schwer realisierbar ist. Schwierigkeiten führen daher im ersten Schritt zu einer bewussten Auseinandersetzung mit der Situation und damit zur Gestaltung einer gewollten Handlung. Hierbei haben die drei Begriffe Ziele, Absichten und Motive eine unterschiedliche Funktion. Die Motive steuern unsere Wahrnehmung so, dass wir gezielt die Dinge wahrnehmen, die für die Bedürfnisbefriedigung relevant sind.

Beispiel: Der überforderte Mitarbeiter
Ein Mitarbeiter fühlt sich an seinem Arbeitsplatz nicht wohl und überfordert. Ein Zustand, der ihm mehr und mehr zu schaffen macht und seine Ursache darin hat, dass die aktuellen Tätigkeiten seinen persönlichen Neigungen immer weniger entsprechen. Folgerichtig wird dieser Mitarbeiter immer unzufriedener werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem er seine aktuelle Situation bedürfnisorientiert analysiert und feststellt, dass er eine kreativer ausgerichtete Tätigkeit bevorzugen würde.

Diese bewusste Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation basiert auf einem oft unbewusstem Motiv, das seine Wahrnehmung so steuert, dass er immer öfters die negativen Seiten seiner Tätigkeit wahrnimmt als die positiven. Motive sind wie Duftspuren, die uns teilweise unbewusst auf die Punkte oder Situationen aufmerksam machen, die mit unseren Bedürfnissen nicht mehr in Einklang stehen. Positiv gesehen hilft uns diese Fähigkeit bei der Suche nach Handlungsalternativen in schwierigen Situationen und sorgt dafür, dass wir die eigenen Bedürfnisse nicht hintergehen. Eine andere Funktion haben hingegen die Absichten. Sie sind Vertreter von schwierigen Handlungen, die wir nicht so gern angehen wollen. Sie ersetzen in einem gewissen Maße unsere Handlung, die wir ja in Wirklichkeit gar nicht umsetzen wollen. Absichtserklärungen sind eine Art Droge für unser Gewissen. Sie beruhigen uns und ermöglichen ein konfliktfreies Handeln auf anderen Feldern.

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