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Zum Studium ist es nie zu spät: Abitur nachholen leicht gemacht

Veröffentlicht am 16. Juli 2015
Geschrieben von Julia Meier

Die deutsche Arbeitswelt hat sich in den letzten 20 Jahren stark gewandelt. Dies macht sich vor allem darin bemerkbar, dass die Zahl der Abiturienten und damit der Akademiker stark gestiegen ist. Für ältere Arbeitnehmer muss das fehlende Studium jedoch kein Handicap sein, denn Fortbildung ist in jedem Alter möglich.

Zahl der Abiturienten steigt immer weiter an

Galt das Abitur vor 20 bis 30 Jahren noch als Ausnahme bei den Schulabschlüssen, ist es heute eher die Regel. Den Statistiken zufolge schlossen 36 % des Jahrgangs im Jahr 2013 ihre schulische Laufbahn mit dem Abitur ab. Bis zur Jahrtausendwende hatte die Zahl der Abiturienten pro Jahrgang über lange Zeit hinweg kontinuierlich bei etwa 20 bis 23 % des Jahrgangs gelegen. Die "Abiturientenschwemme" macht sich auf verschiedene Art bemerkbar: In den Universitäten sind die Hörsäle überfüllt und immer mehr Realschüler und Hauptschüler fühlen sich ausgegrenzt, weil die früher klassischen Ausbildungsberufe für sie heute nur noch an Abiturienten vergeben werden.

Doch auch in Deutschlands Büroetagen macht sich der Wandel bemerkbar: Ältere Kollegen, die einst über die Kombi „Mittlere Reife und kaufmännische Ausbildung“ begonnen haben, stehen heute jungen Berufsanfängern mit Abitur und BWL-Studium gegenüber. Dies geht nicht immer ohne Konflikte ab. Die jungen Akademiker halten sich gegenüber den älteren für besser gebildet und wollen flugs ihre im Studium gelernten Theorien umsetzen, während die älteren Mitarbeiter auf ihre größere Berufserfahrung pochen und der jungen Generation Allgemeinbildung und Reife absprechen. Beim Management ist hier Fingerspitzengefühl gefragt, um zwischen beiden Seiten zu vermitteln und im Idealfall zu erreichen, das beide voneinander lernen und profitieren.

Die Arbeitswelt im rasanten Wandel

Hinter der scheinbaren Ablehnung der älteren Mitarbeiter verbirgt sich häufig etwas anderes: Das Gefühl, den modernen Anforderungen nicht mehr zu genügen. Viele Mitarbeiter in den 40ern und 50ern sind im "vordigitalen" Zeitalter aufgewachsen und haben während ihrer Ausbildung noch mit klassischen Telefonanlagen und der Schreibmaschine gearbeitet. Seither wurden von ihnen immer wieder Anpassungen verlangt: Beim Umstieg auf die ersten Computer in den 80er Jahren, bei der Einführung von Internet und E-Mail und heute beim Umgang mit mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets.

Gerade im kaufmännischen Bereich kamen zahllose moderne Managemententwicklungen hinzu, die zum größten Teil aus dem angloamerikanischen Raum stammen und mit Anglizismen gespickt sind. Immer wieder nehmen die Mitarbeiter an Seminaren, Workshops und anderen Kursen teil, um sich auf dem Laufenden zu halten und reagieren entsprechend angefressen auf Jungspunde frisch von der Uni, die zwar kaum Praxiswissen mitbringen, aber überzeugt von sich selbst und ihren grandiosen Plänen sind.

Abitur und Studium im höheren Alter kein Problem

Eine Möglichkeit, das Problem im Kern anzupacken, ist die echte Weiterbildung der älteren Arbeitnehmer im Betrieb. Es ist beispielsweise leicht möglich, das Abitur im Fernstudium nachzuholen und mit der Studienberechtigung in der Tasche ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren. Der Arbeitgeber kann hier viel zur Motivation der Mitarbeiter beitragen, indem er beispielsweise eine Beförderung und einen höheren Lohn nach Abschluss des Studiums in Aussicht stellt. Die Weiterbildungskosten können unter Umständen auch teilweise von der Agentur für Arbeit übernommen werden – eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

 

 

Ob das Abitur per Fernstudium nachgeholt wird oder direkt vor Ort an der Volkshochschule oder anderen Bildungseinrichtungen, muss natürlich jeder Arbeitnehmer für sich selbst entscheiden. Das Fernstudium erlaubt eine bessere freie Zeiteinteilung, während der Kurs vor Ort den Austausch mit den "Mitschülern" erleichtert. Dabei ist das Fernstudium heute auch nicht mehr das einsame Lernen zu Hause, bei dem die einzige Kommunikation mit den Lehrern per Brief erfolgt. Der Austausch erfolgt unkompliziert und schnell per E-Mail und es ist online auch möglich, die Mitschüler kennenzulernen und mit ihnen über den Unterricht zu sprechen. Wer die nötige Selbstdisziplin mitbringt, sich immer wieder selbst zu motivieren, ist mit dem Fernstudium gut beraten.

Nach dem Abitur die private Hochschule

Ist das Abitur in der Tasche, haben Arbeitnehmer die Wahl zwischen unterschiedlichen Studiengängen und Bildungseinrichtungen: Wer mit dem System Fernstudium gut zu Recht gekommen ist, kann dieses weiterführen oder sich vor Ort nach privaten Fachhochschulen und Hochschulen umsehen. Diese bieten meist gezielt auf Berufstätige ausgerichtete Studiengänge an, bei denen der Unterricht abends und an den Wochenenden stattfindet. Ein Studium an der regulären Universität ist für Berufstätige kaum mit dem Job zu vereinbaren. Zudem ist es schwer, einen Studienplatz zu bekommen, denn Priorität genießen junge Abiturienten im Erststudium. Die privaten Hochschulen verlangen zwar (zum Teil hohe) Studiengebühren, doch dafür ist die Betreuung persönlicher und intensiver und die Ausstattung meist hochwertiger.

 

Der Arbeitgeber sollte auch hier anbieten, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Im Gegenzug achtet der Arbeitnehmer darauf, einen Studiengang zu wählen, der im Unternehmen wirklich gebraucht wird und auf sein bisheriges Wissen aufbaut. So steht dem Karrieresprung nichts mehr im Weg. Das Abitur kann sich auch später noch einmal bezahlt machen: Immer mehr Menschen nutzen das Erreichen des Rentenalters heute, um ihre Hobbys im Rahmen eines Seniorenstudiums zu vertiefen.

 

 

Bild: © istock.com/shorrocks

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