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Erfolg ist planbar - was den modernen Unternehmer ausmacht

Veröffentlicht am 02. Dezember 2017
Geschrieben von Tatjana Sorokina & Dr. Oliver Recklies

Eine Unternehmensgründung kann heute auf verschiedenen Wegen erfolgen; vom Freiberufler über ein partnerschaftliches Startup-Unternehmen bis hin zur Gründung aus Komponenten ist vieles möglich. Wer heute ein Unternehmen gründet, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass sich die Zeiten massiv geändert haben und der Gründer bzw. die Gründerin sich heute völlig neuen Herausforderungen gegenüberstellen muss als vor 50 Jahren.

In Zukunft werden sich die Anforderungen an Unternehmen und Mitarbeiter rasant weiter verändern wie das Portal „Business Wissen“ in einem Artikel über die Arbeitswelt im Jahr 2030 zusammenfasste. Neue Technologien und Anwendungen wie Machine Learning, Internet of Things (IoT) und Künstliche Intelligenz erhöhen zwar die Komplexität und Dynamik, führen dabei aber auch gleichzeitig zu neuen Geschäftsfeldern und Geschäftsmodellen.

Dem gegenüber steht, dass bestimmte zentrale Herausforderungen des Unternehmertums sich im Laufe der Jahre nicht grundlegend verändert haben. Der Aufbau und das Wachstum eines Unternehmens werden durch bestimmte Verhaltensweisen und Eigenschaften positiv beeinflusst. Wir haben fünf Persönlichkeiten unter die Lupe genommen und dabei herausgefunden, was deren Erfolg ausmacht und was andere Unternehmer, Jungunternehmer und Firmengründer von ihnen lernen können.

 

Was ist ein Unternehmer und welche Eigenschaften bringt er mit?

Eines vorweg: Wenn wir über den Gründer oder den Unternehmer hier Eigenschaften aufführen, ist sowohl die Gründerin und der Gründer gemeint. 2016 lag der Anteil von Frauen bei 40 % bei den Gründungen.

Im Englischen wird für den Unternehmer oft der Begriff „Entrepreneur“ verwendet, der im Deutschen gleichzeitig auch einen Neugründer oder Jungunternehmer bezeichnet. Einige generelle Aspekte, die einen Unternehmer ausmachen, lassen sich kompakt wie folgt zusammenfassen:

Ein Unternehmer hat...

  • eine gewisse Charakterstärke und weiß andere zu begeistern / zu überzeugen
  • eine zielgerichtete Lebenseinstellung und ist bereit, andere Dinge dem Unternehmertum unterzuordnen
  • ein Gespür für den Markt, für Innovation und ist ideenreich
  • die Eigenschaft fokussiert an einem Thema zu arbeiten
  • die Eigenschaft Widerstände zu überwinden, d.h. der Gründer bringt eine gewisse Hartnäckigkeit mit, die aber nicht mit Sturheit zu verwechseln ist.

Dabei handelt ein Unternehmer sinnvollerweise stets zielorientiert und schreckt auch vor Risiken in einem gewissen Umfang nicht zurück. Dies ist wichtig, denn ein erfolgreicher Unternehmer muss stets vorausplanen; wobei er oder sie sich gleichzeitig bewusst ist, dass alle Entscheidungen mit Unsicherheiten behaftet sind. In der Regel strebt jeder Unternehmer danach, sich weiterzuentwickeln und sich und das Unternehmen zu verbessern und nach vorne zu bringen. Nur dadurch ist er auch mental vor Rückschlägen gewappnet. Das Gesamtkonstrukt aus dieser Eigenschaften – hier idealerweise optimistisch, risikobereit, visionär und tolerant gegenüber Rückschlägen – macht das wichtige Mindset des Gründers aus.

Bildquelle: Pixabay

Auch das Streben nach Verbesserung ist eine Kerneigenschaft von einem Entrepreneur – selbst im Falle von Rückschlägen und Niederlagen. Wie wichtig diese Eigenschaft ist, hat Henry Heinz im Jahr 1869 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Denn bevor er sein Ketchup-Imperium aufbaute, ging er mit dem Verkauf von Meerrettich insolvent. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, es nochmal zu versuchen und aus den Fehlern des ersten Produktes zu lernen.

Interessante Persönlichkeiten

Neben den allgemeinen Eigenschaften, die einen Unternehmer auszeichnen, ist es auch wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch anders ist und entsprechend seine Ziele auf einem anderen Weg verfolgt. Jeder von uns kann sich sicherlich vorstellen, dass der Bankvorstand John Cryan einen völlig anderen Führungs- und Managementstil verkörpert und verfolgt, als der amerikanische Entrepreneur und Pionier Elon Musk. Im Folgenden möchten wir daher einige Persönlichkeiten näher beleuchten und herausfiltern, wie deren Persönlichkeit zum Erfolg in dem Bereich beiträgt, in dem sie tätig sind oder waren.

Unternehmerpersönlichkeiten

Für viele ist Steve Jobs das Paradebeispiel eines erfolgreichen Entrepreneurs. Nicht umsonst wird er im Silicon Valley nach wie vor von vielen als Vorbild für unternehmerisches Handeln und Denken verehrt. Auch er verkörpert den Unternehmergeist wie kaum ein zweiter, denn ähnlich wie Henry Heinz scheiterte auch Steve Jobs im Jahr 1983 mit dem Computer "Lisa".

Bis Anfang der 1980er Jahre wurden Computer üblicherweise per Tastatur über eine Kommandozeile bedient. Lisa war – neben dem kaum bekannten Xerox Star von 1981 – der erste kommerzielle Computer, der eine graphische Benutzeroberfläche mit Schreibtischcharakter und Mausbedienung bot. Steve Jobs, der Lisa als Nachfolger des beliebten Apple II entwickeln ließ, hatte die Inspiration dazu bei einem Besuch des Xerox PARC 1979 bekommen, als er den Forschungsrechner Xerox Alto von 1974 sah. Lisa stand in Konkurrenz zum kurz zuvor erschienenen PC von IBM.

Wäre er nicht so zielorientiert, hartnäckig und überzeugt von einer Idee gewesen, hätte er wohl kaum einige Jahre später mit Apple-Produkten das Nutzerverhalten einer kompletten Generation verändert.

Neben der Persönlichkeit spielt aber auch die persönliche Neigung bzw. das eigene Interesse für ein Fachthema eine entscheidende Rolle. Hier ist der weniger bekannte Sid Patil ein gutes Beispiel. Der Head of Data Science bei Twitter hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte hingelegt, denn er wusste stets, wo seine Stärken liegen. Als Datenanalytiker hat er seine Stärke zum Beruf gemacht. Sein Fokus war also ein Arbeitsfeld, was ihm ohnehin liegt und wofür er ein Gespür hat. Sid Patil verglich Datenanalysen gerne mit dem Spielen von Blackjack. Wer die Regeln von Blackjack kennt, weiß, dass es das einzige Casinospiel ist, das eine „Erinnerung“ hat. Welche Karten in der Vergangenheit bereits gefallen sind, hat einen direkten Einfluss auf die Gewinnwahrscheinlichkeit im aktuellen und zukünftigen Spiel. Dieses Konzept faszinierte Patil, denn auch in der Datenanalyse versucht man, vergangene Ereignisse zu verstehen, zu analysieren und daraus Rückschlüsse und Prognosen für die Zukunft zu extrapolieren.

 

Bildquelle: Pixabay

Fazit: Die persönliche Neigung für ein bestimmtes Themengebiet spielt beim unternehmerischen Handeln auch eine große Rolle; dies insbesondere dann, wenn Dinge und Lösungen komplett neu zu entwickeln sind. Diese Eigenschaft kann nur bedingt erlernt werden, denn es handelt es sich hierbei im Gegensatz zu Fertigkeiten und Wissen um grundlegende Fähigkeiten und angeborene Talente.

 

Ein ebenfalls erwähnenswerter Name in dieser Liste ist Elon Musk, denn auch er tut, was er liebt und lässt sich nicht von Normen oder Ansichten anderer irritieren - eine gute Eigenschaft für einen Unternehmer. Wie kaum ein anderer polarisiert er als Charakter, denn während ihn die einen für einen genialen Visionären und Unternehmer halten, wird er von anderen gerne als Blender abgetan. Fakt ist aber: Er wusste sich stets mit den richtigen Leuten zu umgeben, die seine Visionen und Vorstellungen mittragen. Er hat ein Gespür für Menschen entwickelt und weiß zu begeistern. Nur durch diese Charaktereigenschaften konnte er beim Paypal-Verkauf im Jahr 2002 an Ebay einen eigenen Anteil von mehr als 150 Millionen Dollar herausschlagen, was als Startkapital für seine weiteren Investitionen und Visionen bei Tesla und SPaceX diente.

Eine weitere, extrem wichtige Eigenschaft von Elon Musk ist seine Fähigkeit, zu lernen. Musk gilt als sogenannter „expert generalist“. Er hat über die Jahre sich in völlig unterschiedliche Themengebiete (Raktentechnik, Physik, Energie, Künstliche Intelligenz) eingearbeitet und dabei die Fähigkeit entwickelt, Analogien zu erkennen und Wissen zwischen verschiedenen Disziplinen auszutauschen und neu zu kombinieren. Damit bricht Elon Musk mit der oft gehörten Empfehlung, sich zu spezialisieren.

 

Auch die deutschen Zalando-Gründer Robert Gentz und David Schneider haben schmerzhaft erfahren müssen, wie wichtig eine ordentliche Planung und vor allem die Kommunikation zwischen Geschäftspartnern sind. Diese ist essenziell wichtig, wenn Freunde oder Familienmitglieder zusammen gründen. Denn der erste Plan der Brüder, 81 Millionen Nutzer auf eine Facebook-Kopie aus Südamerika namens Unibicate zu bringen, scheiterte kläglich und die Insolvenz rückte immer näher.

Aus diesem Scheitern heraus wuchs ein Verständnis der beiden für Risikoabwägung und Planung und sie erkannten, wie wichtig es ist, bei allem Enthusiasmus realistisch zu bleiben, sich gegenseitig zu vertrauen und eine enge Kommunikation über kurze Wege zu führen. So sitzen sie bis heute gemeinsam an einem Schreibtisch.

Der perfekte Unternehmertyp

Aus den Beispielen wird deutlich, dass es den perfekten Unternehmertyp schlichtweg nicht gibt. Zwar haben die meisten Unternehmer die eingangs erwähnten Kern-Charaktereigenschaften gemein, aber letztendlich handelt jeder Mensch anders und es gibt kein Patentrezept für unternehmerischen Erfolg. Dennoch zeigen die verschiedenen Charaktere ebenfalls eindrucksvoll, dass ein ausgeprägter Unternehmergeist, eine Vision und das Anpacken und Handeln letztendlich kritische Faktoren für den Erfolg sind. Wer nur darüber nachdenkt und nicht ins Umsetzen kommt, kann auch keinen Erfolg haben. Es ist wichtig, entgegen der allgemeinen Ansicht,  auch Scheitern und Fehler als Lernoption anzuerkennen und zu respektieren. Daher sollten gerade Gründer auch auf eine Finanzierungsstruktur achten, die ein Scheitern und Fehler ermöglicht. Wer nur über Bankkredite gründet, wird das Scheitern oft mit einer Privatinsolvenz bezahlen.

 

Bildquelle: Pixabay

Was alle betrachteten Gründer eint, sind bestimmte Charaktereigenschaften und ein ganz bestimmtes Mindset. Bricht man diese herunter, bilden sich folgende Kerneigenschaften heraus: Ausdauer, Kreativität, Risikobereitschaft, Multi-Talentiertheit, Kritikfähigkeit, visionäres Denken und eine gewisse Einfachheit im Umgang mit Problemen.

 

Fazit 

Last but not least akzeptieren erfolgreiche Gründer das Prinzip der Selbstverantwortung ohne Wenn und aber: Nur wer akzeptiert, dass er oder sie als Gründer selbst den eigenen Erfolg entscheidend beeinflussen und gestalten kann, schafft damit auch die Grundlage für den unternehmerischen Erfolg. Erfolgreiche Entrepreneure akzeptieren, dass sie über ihren Erfolg entscheiden... 

  • sind sie verantwortlich für Erfolg oder Misserfolg.
  • Nennen keine Ausreden und externen Gründe für Fehlschläge.
  • Sehen Rückschläge nur als temporär und als Lernerfahrung.
  • Verstehen, dass sie sich kontinuierlich weiterentwickeln und dazulernen müssen

 

Weiterer Lesetipp

Beitrag: Gründen aus Komponenten

  

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