Oft vernachlässigt: Imagepflege mit Drucksachen

Veröffentlicht am 02. November 2017
Geschrieben von Tatjana Sorokina

Auch hochwertige Drucksachen dienen der Imagepflege

Heutzutage geht fast alles digital. Angebote werden per Mail verschickt, ein Meeting hält man mal eben über Skype ab und selbst das Begleichen von Rechnungen dauert nur noch Sekunden dank Online-Banking. Der Nachteil an der Digitalisierung: Es ist schwerer geworden, Aufmerksamkeit zu erregen und als hochwertige Marke wahrgenommen zu werden.

Newsletter gehen in der Mailflut unter, Werbeanzeigen werden geblockt und selbst die persönliche Mail ist nur einen Klick vom virtuellen Papierkorb entfernt. Nicht nur Traditionalisten glauben deshalb, dass man mit den guten alten Drucksachen heute wieder punkten kann.

Traditionelle Korrespondenz ist immer noch wichtig

Es gibt einige Dinge in der Geschäftswelt, die heute nach wie vor mit gedruckten Briefen per Post erledigt werden. Dazu zählen vor allem die Übersendung von Verträgen und Vereinbarungen, die handschriftlich unterschrieben werden müssen, aber auch persönliche Grüße zu besonderen Anlässen oder der Versand hochwertiger Werbematerialien.

Neben dem rein pragmatischen Wert einer solchen Drucksache kann diese aber auch das Unternehmensimage pflegen. Wer viel Wert auf ein schönes Corporate Design legt, die Drucksachen in hochwertiger Form verschickt und dabei perfektionistisch ist, der transportiert dem Empfänger unterbewusst eine Botschaft: Mein Unternehmen (und meine Produkte) sind wertvoll, hochwertig und ich schicke diesen persönlichen Brief, weil mein Kunde mir genauso wertvoll ist.

Das Corporate Design ist eine Investition

Für viele Unternehmer ist das Corporate Design (CD) wenig mehr als irgendein Logo in irgendeiner halbwegs passenden Farbe. Dabei ist ein CD so unendlich viel mehr. Ein firmeneigenes und konsequent durchgehaltenes Design zeugt nicht nur von Professionalität, sondern wirkt immer auch unterbewusst. Beim Betrachter wird ein Image und eine innere Positionierung aufgebaut, die je nach Qualität des CD förderlich oder schädlich für den Geschäftserfolg sein kann.

Ein Fleischer, dessen Logo blutrot mit scharfen Kanten den Namen Lehmann Metzgerei abbildet, wirkt industriell und kalt und kommt beim Endkunden eher nicht gut an. Ein fröhliches Schweinchen auf wiesengrünem Grund mit einem schwungvollen Textfeld „Bestes Fleisch von Lehmann“ wirkt da schon ansprechender. Jeder Unternehmer sollte verstehen, dass ein gutes Corporate Design eine Investition ins Marketing ist und kein notwendiges Übel. Der Kunde und der Geschäftspartner sehen es auf dem Firmenwagen, der Website, den Produktverpackungen und eben auch in der Brief-Korrespondenz.

Mit Papier eine unsichtbare Botschaft transportieren

Das Brieflayout als Bestandteil des Corporate Designs ist also das A und O bei jeder traditionellen postalischen Kommunikation. Das Logo, die Schriftart und die Farben transportieren unterbewusst eine Stimmung beim Leser, die auch beim Lesen des Inhalts erhalten bleibt.

Je nach Branche und Produkt kann diese Stimmung sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich ist aber Sympathie und Kundennähe immer besser als Kälte und reine Professionalität. Eine ansprechend gestaltete und sympathisch „auftretende“ Rechnung wird viel positiver wahrgenommen, auch wenn sich an der zu bezahlenden Summe nichts ändert. Ein Werbeprospekt unseres Fleischers Lehmann wirkt doch viel freundlicher mit hellen Farben, einer fröhlichen Schrift und lockeren Worten. Als Gegenbeispiel: Eine Anwaltskanzlei wirkt in ihren Briefen häufig bewusst seriös und sachlich. Dadurch wird nicht nur Expertise, sondern auch Erfolg signalisiert.

Jeder Brief hat eine unterbewusst wahrgenommen Wirkung. Wer diese erkennen und steuern kann, hat es leichter, den Leser zu dem zu bringen, was dem Unternehmen nützt.

Papier, Stempel, Frankierung – alles hat eine Aussage

Wer sich jetzt gleich an eine Neukonzeption seiner Drucksachen machen möchte, dem seien nun noch ein paar Tipps an die Hand gegeben. Es kommt nämlich bei einem haptischen Brief auf viele Kleinigkeiten an.

Beginnen wir beim Papier. Je hochwertiger es ist, desto schöner fühlt es sich in der Hand an und desto mehr Überwindung kostet es den Empfänger, es einfach wegzuwerfen. Ähnliches gilt für den Umschlag. Ein farbiger Umschlag sticht schon im Poststapel hervor und bleibt auch auf dem Schreibtisch liegend auffällig.

Schrift und Bild müssen makellos sein. Was nützt das schönste Papier, wenn dann mit Kuli darauf herumgekritzelt wird. Eine einmalige Investition in einen hochwertigen Stift, einen professionell wirkenden Unternehmensstempel und einen Drucker, der das CD auch bestens zu Papier bringt, ist allemal sinnvoll. Für die korrekte Rechtschreibung und Grammatik sollte der Absender sicherlich auch sorgen.

Übrigens: Auch die Frankierung hat eine implizite Aussage. Ein Standard-Frankierungsaufkleber der Post ist zweckmäßig, lässt aber den Brief wie Serienpost vom Fließband wirken. Eine schöne Sonderbriefmarke oder eine Spendenmarke einer Charity Organisation hingegen zeigen Ästhetik und soziales Engagement.

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